Menschen vom Rand in die Mitte holen

Zum Wohl der Menschen, die am Rand stehen, arbeiten Kirche und Diakonie Hand in Hand. Darauf stieĂen BĂ€rbel Simon, die Leiterin des regionalen Diakonischen Werks, und Dekan Dr. Karl-Heinz Schell beim Jahresempfang in der MichelstĂ€dter Stadtkirche an. Foto: Bernhard Bergmann
MICHELSTADT. - âMittendrinâ â ein Standort, an dem Kirche und Diakonie gerne alle Menschen sĂ€hen. Viele aber stehen am Rand, wegen Armut, Behinderung oder als Migranten zum Beispiel.
Dem Thema âmittendrinâ und dem Gedanken an Teilhabe war darum auch der Dekanatsdiakoniegottesdienst mit anschlieĂendem Jahresempfang des Evangelischen Dekanats Odenwald und des regionalen Diakonischen Werkes gewidmet.
Dekan Dr. Karl-Heinz Schell ging in der evangelischen Stadtkirche in Michelstadt in seiner Predigt auf die biblischen Bilder vom Verlorenen Schaf und vom Verlorenen Sohn ein, mit denen Jesus verdeutlicht, wie schmerzhaft ein Getrenntsein fĂŒr beide Seiten ist.
Ăberhaupt erst einmal zueinander zu finden oder wieder zusammenzukommen, gehöre darum zu den Anliegen von Kirche und Diakonie. Mitglieder des Dekanatsdiakonieausschusses gaben in dem Gottesdienst Menschen Stimmen, die sich auskennen zwischen DrauĂenstehen und âMittendrinâ.
Dem FlĂŒchtlingskind beispielsweise, das kein Wort versteht und niemanden kennt, das aber dank einer liebevollen Betreuung auch im ĂŒbertragenen Sinn ankommen kann.
Oder der Mitarbeiterin des Besuchsdienstes, welche die Menschen aufsucht, die zum Beispiel wegen ihres Alters nicht mehr kommen können. Und auch die Lebenswelt eines altersverwirrten Menschen hat jenen Mittelpunkt verloren, den die wirkliche Welt definiert.
Wiederum ganz andere Sorgen haben alleinerziehende MĂŒtter oder VĂ€ter oder aber Menschen, die psychisch erkrankt sind oder keine Arbeit haben.
BĂ€rbel Simon, die Leiterin des Diakonischen Werks Odenwald, wĂŒrdigte das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie und hob hervor, wie wichtig Netzwerkarbeit sei.
Passend zu diesem Gedanken stellte sie anschlieĂend die Thementische in der Stadtkirche vor, an denen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende mit den GĂ€sten ĂŒber die angerissenen Themen ins GesprĂ€ch kamen.
Begegnung und Austausch standen dabei auch beim vierten Dekanatsdiakoniegottesdienst mit Jahresempfang wieder im Mittelpunkt.
Anni Resch, die als Gast fĂŒr den Odenwaldkreis sprach, richtete auch kritische Töne an die Politik und hinterfragte etwa BĂŒrokratie und das BemĂŒhen mancher Politiker, eher zu spalten als zu integrieren.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Nachmittag in der MichelstÀdter Stadtkirche von der Dekanatsband.