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Das Kostbarste bleibt – die Liebe

Marion Kuchenny, hr1-Moderatorin, las die 1905 erschienene Geschichte „Die Gabe der Weisen“ des Autors O. Henry in der Erbacher Stadtkirche. Foto: Bernhrad Bergmann

ERBACH. - Schenken und Beschenktwerden - ein Thema der Adventszeit; und dem widmete sich auf berĂŒhrende Weise die Geschichte, welche Marion Kuchenny zu „Advent im Odenwald“ mitgebracht hatte. Die hr1-Moderatorin las die 1905 erschienene Geschichte „Die Gabe der Weisen“ des Autors O. Henry.

Kurzfassung: Ein in Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen lebendes junges Ehepaar in New York beschenkt sich gegenseitig zu Weihnachten, indem die Eheleute ihre jeweils noch verbliebenen letzten BesitztĂŒmer versetzen: Sie verkauft ihr wunderbares Haar, „einen braunen Wasserfall“, an einen Friseur, der daraus PerĂŒcken herstellen kann.

Der Ehemann wiederum versetzt seine goldene Uhr. Ironie des Schicksals: Sie kauft ihm von dem erlösten Geld eine Uhrkette, er ihr KĂ€mme fĂŒr ihr Haar. Mithin bleiben die Geschenke letztlich sinnlos – aber offenbar wird dadurch das Übermaß an Liebe, welches die beiden verbindet.

Das vermeintlich Kostbarste, das sie haben, geben sie weg, um das noch Kostbarere, welches ihnen bleibt, recht zu erkennen. - In Abschnitten, deren Ende jeweils effektvoll die Spannung steigerten, las Marion Kuchenny diese ergreifende Geschichte.

„Advent im Odenwald“: Gemeinsam veranstaltet wird dieses Format seit 1990 vom Rotary Club Erbach-Michelstadt und zumeist, so wie auch diesmal, von der Evangelischen Kirchengemeinde Erbach, welche auch wieder ihre adventliche Stadtkirche fĂŒr diesen Anlass zur VerfĂŒgung stellte. - „Advent im Odenwald“ bedeutet Lesung und erlesene Musik.

FĂŒr den deutlich grĂ¶ĂŸeren musikalischen Anteil hatte Professor Martin Klose, der amtierende PrĂ€sident des Rotary-Clubs Erbach-Michelstadt, lokale KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler engagiert, von denen einige auch an der Musikschule Odenwald unterrichten. Dieser Schule kam der Erlös des Adventskonzertes zugute, genauer der Ausbildung und Förderung junger Musikerinnen und Musiker.

Das Taracea Gitarrenduo, bestehend aus Maria Lopez und Carlos Vivas, spielte StĂŒcke, die viel spanisches respektive lateinamerikanisches Lokalkolorit aufklingen ließen, zwei davon sogar aus Vivas‘ eigener Feder. Flamenco-Elemente beispielsweise waren hier unĂŒberhörbar. Barbara Zintl sang sowohl mit Vivas als auch mit Lopez ebenfalls je ein spanischsprachiges Lied.

Danach folgte ein Genrewechsel: Janis Marquard (Violoncello) und Thorsten Klingelhöfer-Marquard (Klavier) spielten eine Sonate von Felix Mendelssohn Bartholdy. Den Abschluss bildeten Barbara Zintl und Thorsten Klingelhöfer-Marquard: Er begleitete sie zu drei GesangsstĂŒcken von Max Reger, Georg Friedrich HĂ€ndel und Adolphe Adam.

Zum gemeinsamen Singen eingeladen waren die GĂ€ste von „Advent im Odenwald“ zum Ausklang: Die Erbacher Kantorin Brigitte Harsch begleitete sie auf der Orgel der Stadtkirche zum bekannten Adventslied „Tochter Zion“.

Martin Kloses Fazit nach diesem „Advent im Odenwald“: „Drei Jahre Warten haben sich gelohnt.“ In den vergangenen beiden Jahren hatte „Advent im Odenwald“ pandemiebedingt ausfallen mĂŒssen. „Zwei Jahre lang haben wir alle dieses wunderbare Ereignis schmerzlich vermisst“, sagte Rotary-PrĂ€sident Klose in seiner BegrĂŒĂŸung.

Anstelle von „Advent im Odenwald“ hatte es 2020 die „Aktion der Tausend Sterne“ fĂŒr Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende der Alten- und Pflegeheime im Kreisgebiet gegeben.

Im vergangenen Jahr war eine Ehrung fĂŒr die „Stillen Helden“ in der Coronazeit vorgesehen gewesen, die letztlich aber eben gerade wegen des Virus‘ abermals hatte verschoben werden mĂŒssen und erst im Mai 2022 stattfinden konnte.

Seiner bis zum Sommer amtierenden AmtsvorgĂ€ngerin Christina MĂŒller verlieh PrĂ€sident Klose die Paul-Harris-Medaille fĂŒr ihr tatkrĂ€ftiges Engagement im Sommer im Ahrtal, wo sie zusammen mit ihrer Familie und Freunden Flutopfern bei der Beseitigung entstandener SchĂ€den geholfen hatte.