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Auch mit neuen Uniformen und frischem Elan der Ulker-List unterlegen

Nach mehreren durch die Erbacher Stadtgardisten abgewehrten Versuchen verschafften sich die Prinzessinnen des CV Ulk mit Charme Zugang zum Verteidigungsturm von Bürgermeister Dr. Peter Traub und eroberten so Rathausschlüssel und die allerdings leere Rathauskasse

ERBACH. - Mit gereimten Versen hielt Bürgermeister Dr. Peter Traub die angriffswilligen Narren des Erbacher CV Ulk zunächst auf Distanz.

Mehr noch: Er versuchte ihnen gar Furcht einzuflößen, und baute dabei auf neue Uniformen der Stadtgarde und deren neuen Elan, um im Jahr des 150-jährigen Ulker-Bestehens erstmals deren Sturm aufs Rathaus abzuwehren.

Dieses hehre Ziel vor Augen, wurden selbst Magistratsmitglieder aktiviert, um die städtischen Gardisten zu verstärken.

Diesen gegnerischen Vorteil glichen die Ulker dergestalt aus, indem sie den Stadtbrandmeister aus den Reihen der Stadtgardisten auf ihre Seite gezogen, und damit wohl den Grundstein für ihren finalen Erfolg gelegt hatten.

Begleitet von dumpfen Paukenschlägen und blitzenden Fanfaren bezogen die närrischen Garden pünktlich um 11:11 Uhr vom Treppenweg kommend zunächst in gebührendem Abstand zu der städtischen Verteidigungslinie vor dem alten Rathaus Position.

Angeführt wurde die Narrenschar von den beiden Prinzenpaaren, Prinzessin Anita der Zweiten und Prinz Bernd dem Ersten, sowie dem Kinderprinzenpaar Prinzessin Lara der Ersten und Prinz Leonard dem Ersten.

Verstärkt durch zahlreiche befreundete Narrenscharen aus der Region aber auch aus Pfungstadt, Weiterstadt, Messel und Erbachs thüringischer Partnerstadt Königsee boten die Erbacher Narren den zahlreichen Zuschauern auf dem inzwischen autofreien Marktplatz eine bunte Kulisse.

Wie das Pfeifen im Wald mag es den städtischen Verteidigern dann vorgekommen sein, als die Ulker zunächst Gardemitglieder für langjährige aktive Tätigkeiten ehrten, ehe sich Vereinspräsident Hansjürgen Kolmer zunächst verbal in Kampfesstimmung begab.

„Natürlich werden wir auch im 150. Jahr das Rathaus einnehmen und die Kreisstadt in den närrischen Tagen regieren“, verkündete er siegessicher. Die Antwort des Bürgermeisters folgte prompt: „Was wollt Ihr 150-Jährigen denn gegen uns ausrichten?“

Weiteren verbalen Scharmützeln folgte dann der erste Ansturm auf das Rathaus durch die Klepper- und Jugendgarde, der jedoch noch mühelos abgewehrt werden konnte.

Auch die weitere Angriffe zunächst durch das weibliche Gardeballett, Hexen, Ulknudeln und Ulker-Ladys konnten die Stadtgardisten zu ihren Gunsten entscheiden.

Im Jubiläumsjahr wollte der CV Ulk keineswegs klein beigeben und griff schließlich zu einer List, um den Bürgermeister zu entthronen und die Regentschaft sowie die Stadtkasse für die verbleibenden närrischen Tage bis Aschermittwoch zu übernehmen.

„Wir haben uns dafür natürlich einen Schlachtplan mit Gewinngarantie ausgedacht“, verkündete Hansjürgen Kolmer vollmundig. Und seine Narren hielten, was der Präsident versprach.

Mit lautem Tatü-Tata fuhr Stadtbrandinspektor René Bartmann mit der großen Drehleiter der Feuerwehr vor, und flugs bestiegen die beiden Prinzessinnen den Korb, um sich in luftiger Höhe zum Verteidigungsturm des Bürgermeisters befördern zu lassen.

Gleichzeitig stürmte die Prinzengarde unter musikalischer Begleitung des Fanfarenzugs die Abwehrmauer, sodass sich Bürgermeister Traub auf seiner Kommandobrücke nur noch dem Charme der beiden Prinzessinnen ergeben konnte.

Rathausschlüssel und die leere Stadtkasse wechselten die Besitzer, sodass nun bis Aschermittwoch der CV Ulk unter dem Motto „150 Jahre jung – Wir feiern weiter mit viel Schwung!“ die Regentschaft über die Odenwälder Kreisstadt übernehmen konnte.

Die Narrenmacht liegt nun in Händen von Prinzessin Anita der Zweiten, tanzende Lady der Ulker und Loabser, pferdebegeistertes Organisationstalent mit dem Hang zur Ersten Hilfe und stolze Amtsinhaberin im Jahr des Jubiläums sowie Prinz Bernd dem Ersten, Dirigent der Blaulichtflotte, joggender Radfahrer mit Löschwasser im Blut und stolzer Amtsinhaber im Jahr des Jubiläums in die Jubiläumssession (Anita und Bernd Puschmann).

Mitregenten sind das Kinderprinzenpaar, die Tollitäten Ihre Lieblichkeit Prinzessin Lara die Erste, die kleine Pferdeflüsterin aus dem Hause Puschmann. Sprunggewaltig fegt sie als Tänzerin über die Bühnen und bekommt auch große Feuer klein (Lara Puschmann) sowie Prinz Leonard der Erste, fahrradbegeisterter Kleppergardist aus dem Hause Buchholz. Auf westlicher Höhe hat er Erbach fest im Blick, allzeit bereit die Natur zu schützen und Feuer zu bekämpfen (Leonard Buchholz).