AWO Odenwaldkreis aktiv in humanitärer Ukraine-Hilfe
MICHELSTADT. - Tausende Menschen in Deutschland setzen sich mit beispiellosem Engagement für die vom russischen Angriffskrieg aufs Härteste getroffene Bevölkerung in der Ukraine ein.
Auch der AWO-Kreisverband Odenwaldkreis hat sich solch einer Initiative angeschlossen.
Eva Heldmann und Friedrich Weber vom Kreisvorstand sowie die Beschäftigten Christian Merkel und Christian Senker begleiteten mit zwei AWO-Kleinbussen einen aus aus mehreren Transportern, zwei LKW und einem Reisebus bestehenden Hilfskonvoi.
Die Fahrzeugkolonne brachte die mit breiter Unterstützung aus der Bevölkerung gesammelten und sortierten Hilfsgüter in den äußersten Nordosten Rumäniens.
Im Grenzgebiet wurden das vorwiegend aus Lebensmitteln, warmer Kleidung, Schlafsäcken und Isomatten bestehende Gut auf zwei 40-Tonner Lastkraftwagen zum Weitertransport in Innere der Ukraine umgeladen.
Direkt nach dem Entladen konnten insgesamt 67 Schutzsuchende, zumeist Frauen und Kinder, die bereits seit mehreren Tagen unter prekären Bedingungen und bei niedrigen Temperaturen auf der Flucht waren, in die Fahrzeuge aufgenommen werden.
Auf Bitten von Hauptinitiator Olaf Spiekermann (Mossautal) nahm sich das AWO-Team den Flüchtenden an und kümmerte sich fortan um die Unterbringung in Deutschland. Christian Senker stand nunmehr während der gesamten Rückfahrt in engstem Austausch mit dem Odenwaldkreis.
Hotels im Kreisgebiet wurden von der Kreisverwaltung um Mithilfe bei der Aufnahme der Menschen gesucht. Zwanzig Personen entschieden sich, bereits in Wien, Nürnberg oder Stuttgart auszusteigen, da sie hier bei Familienmitgliedern und Freunden Zuflucht fanden und von diesen an zuvor verabredeten Autobahnraststätten abgeholt werden konnten.
Zeitgleich kümmerten sich AWO-Kreisgeschäfts-führer Oliver Hülsermann und die Verwaltungsangestellte Andrea Lust um die Erstversorgung der Menschen bei der Ankunft im AWO Mehrgenerationenhaus in Michelstadt.
Binnen kürzester Zeit kamen dafür diverse Sachspenden von Privatpersonen und Institutionen zusammen. Die AWO Ortsvereine und weitere Personen stellten finanzielle Mittel zur Verfügung.
Mitten in der Nacht, erschöpft und dennoch zufrieden, fanden die Flüchtlinge in den Hotels „Michelstädter Hof“ (Michelstadt), „Zum Weißen Lamm“ (Oberzent), „Raubacher Höhe“ (Oberzent) und der Pension „Zum Fürstengrund“ (Reichelsheim) eine vorübergehende Bleibe.
Auch weiterhin kümmert sich der AWO-Kreisverband um die im Odenwaldkreis verbleibenden fünfundzwanzig Geflohenen.
So werden behördliche Anmeldungen vorgenommen, Anträge gestellt, Schul- und Kindergartenplätze gesucht, Kinderbetreuungen übernommen, psycho-soziale Begleitung gewährleistet, die Grundausstattung mit Kleidung und weiteren Hygieneartikeln ermöglicht und die Unterbringung in Wohnraum im Kreisgebiet vermittelt.