Stefanie und Julia Selic berichten im Dorftreff Olfen über ihr Namaste-Nepal Project
OLFEN. - Im September-Dorftreff im Oberzenter Stadtteil Olfen waren erneut die beiden sehr sozial aktiven Schwestern Stefanie und Julia Selic im Gasthaus „Zum Spälterwald“ zu Gast, um über den Stand und die Entwicklung ihres Nepal-Projects und ihre letzte Reise im Frühjahr zu berichten.
Stefanie, die in Heidelberg Ethnologie studiert hat und auch die Landessprache am Südostasieninstitut in Heidelberg erlernte, war beim Ausbruch des Erdbebens 2015 gerade in Nepal im Himalajagebiet und erlebte das schreckliche Ausmaß derZerstörung und die Not der Bewohner.
Sie entschloß sich sofort gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Julia, eine Ergotherapeutin, aktiv zu werden. Sie sammelten Spendengelder und es folgten Reisen in das geschundene Land, um Kleidung und Lebensmittel zu verteilen und den Menschen beizustehen.
Im Frühjahr diesen Jahres besuchten sie im März und April noch einmal das Dorf Sagardanda in dem 250 Menschen in 44 Haushalten leben.
Das Dorf liegt 100 km von Katmandu entfernt, ist aber nur in beschwerlicher, 14-stündiger Busfahrt und etlichen Stunden Fußmarsch durch ansteigendes, unwirtliches Gelände zu erreichen. Belohnt wurde sie auf ihrem anstrengenden Marsch mit wunderbaren Ausblicken auf Schnee bedeckte Sechs-und Siebentausender.
Im Dorf gibt es 51 Kindern, drei Lehrern und eine Schule, die beim Erdbeben 2015 völlig zerstört wurde. Zwar ist inzwischen mit dem Wiederaufbau begonnen und zwei flache Gebäude für den Unterricht hergerichtet worden, aber das dritte Gebäude ist nach wie vor eine Ruine.
Dieser Stillstand schockierte die Schwestern, sie hatten schließlich schon eine gute Summe der gespendeten Gelder eingezahlt. Aber auch in Nepal erschwert die Bürokratie das Leben, zum Beispiel durch eine Verordnung, erdbebensicher zu bauen.
Die Korruption ist groß und durch Verteuerungen, ausgelöst durch eine Handelsblockade mit Indien, werden viele Vorhaben verhindert. Die Jahreszeiten, der Monsunregen oder nicht vorhandene Hilfsmittel wie Traktoren zum Bauholztransport hinderten den Weiterbau.
Durch diese Umstände ist es ihnen leider nicht gelungen, das Schulprojekt allein zu tragen. Deshalb schlossen sie sich einem dänischen Projekt an, das zuverlässig ist und dort eine Teefabrik bauen willen, damit die Dorfbewohner Arbeit haben und nicht ihre Familien verlassen müssen.
Auch beim zweiten Schulprojekt im Dorf Belkot, 45 km von Katmandu und vier Stunden Busfahrt entfernt, konnten sie bauliche Fortschritte feststellen, auch hier handelt es sich um ein gemeinsames Hilfsprojekt aus Freiburg und Dortmund.
Über einen Vertrauensmann des dänischen Bauträgers erhalten die Selic Schwestern ständig Nachricht und Bilder vom Baufortschritt der Schule.
Einem Einwohner konnten sie die Kosten für den Führerschein übernehmen, damit er mit einem Geländewagen des Klosters Transporte übernehmen kann. Er war sehr glücklich über diese Hilfe.
Die beiden Selic Schwestern berichteten über eine große Gastfreundschaft auch bei ihrer diesjährigen Reise, und sehen dies als Lohn für ihren unermüdlichen, dreijährigen Einsatz. Viele Menschen haben für das Projekt gespendet, mit dem Verkauf der Namaste Nepal-Kalender, handgefertigten Taschen, bemalten Karten und vielem mehr konnten sie ebenfalls das Spendenkonto füllen.
Ihre Reisen haben die beiden jungen Damen immer selbst finanziert, sodass mit Fug und Recht gesagt werden kann, dass das gesammelte Geld bis auf den Cent genau in Nepal angekommen ist und auch weiter ankommt.
Veränderungen gibt es auch bei den Selic Schwestern. Stefanie wird ab kommendem Jahr als Treckingführerin in Nepal unterwegs sein um den Reisenden die Schönheiten des Landes näher zu bringen und den Nepalesen nahe zu sein und weiter helfen zu können.
Ihre Schwester Julia wird sich in den nächsten Jahren der kleinen, vier Wochen alten Tochter widmen, aber ihr Herz schlägt weiterhin für Nepal.
Herzliche Dankesworte fand Dorftreff Initiator Horst Schnur für die selbstlose Hilfe und das große Engagement der Selic-Schwestern: „Was Ihr auf die Beine gestellt habt ist toll, eine phantastische Sache, viel Erfolg, unsere Hilfe werdet Ihr weiter bekommen.“ Auch künftig werden Spenden erwünscht.