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Ein Tagespraktikant beim AWO CAP-Markt

Unter den wachsamen Augen von Marktleitung Doris Will durfte RĂŒdiger Holschuh auch an die Kasse.

Freuten sich ĂŒber „Tagespraktikant“ RĂŒdiger Holschuh: Christiane Middendorf, Fabiola Greim, Sonja Hering und Marktleiterin Doris Will (von links nach rechts).

Die KĂŒhlregale einrĂ€umen gehörte zu einer der Aufgabe von Landtagsabgeordneten RĂŒdiger Holschuh. Er absolvierte einen Praxistag im CAP-Markt in Höchst. Fotos: Swen Klingelhöfer

Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete RĂŒdiger Holschuh macht Praktikum beim AWO CAP-Markt in Höchst

ODENWALDKREIS / HÖCHST. - Ein rotes Polo-Shirt mit CAP-Logo gehörte am vergangenen Montag zur Arbeitskleidung des Landtagsabgeordneten RĂŒdiger Holschuh. Der SPD-Abgeordnete absolvierte beim CAP-Markt der Arbeiterwohlfahrt Hessen-SĂŒd in Höchst einen „Praxistag“ und durfte im Lebensmittelmarkt mitanpacken.

Vor rund elf Jahren machte der freundliche Lebensmittelmarkt in Höchst auf und ermöglichte damit den Fortbestand einer Nahversorgungseinrichtung im Zentrum. Daneben sorgt der Integrationsbetrieb fĂŒr Ausbildung und ArbeitsplĂ€tze auch fĂŒr Menschen mit Behinderungen.

„Ich bin von dem Konzept ĂŒberzeugt und wollte diesen Praxistag daher unbedingt im AWO CAP-Markt in Höchst machen“, so Holschuh. Er und seine Kollegen von der SPD-Landtagsfraktion absolvieren zur Zeit Praxistage in verschiedenen Unternehmen im jeweiligen Wahlkreis.

Ziel ist dabei, mit den Leuten ins GesprĂ€ch zu kommen: „Wie sind die ArbeitsablĂ€ufe, was denken die Menschen und wie ist die Stimmung, wollen wir wissen. Am Ende wollen wir schauen, was wir politisch in Wiesbaden anstoßen können, damit es den Leuten besser geht“, so Holschuh.

AWO-Mitarbeiterin Doris Will freute sich ĂŒber den ungewöhnlichen Praktikanten und zeigte so gleich, wie der Arbeitstag beginnt, nĂ€mlich mit dem NachfĂŒllen der Regale: „Wir rĂ€umen erstmal die ‚MoPo‘ ein“, so Marktleiterin Will.

„MoPo“ sind die Molkereiprodukte die im KĂŒhlregal auf ihre KĂ€ufer warten, wie Holschuh erklĂ€rt bekam, ehe die Joghurts, Puddings und Quarkzubereitungen angefahren und in kleinen Pappsteigen eingerĂ€umt wurden.

Als nĂ€chste Station war die Trockenware vorgesehen, in diesem Fall die Regalmeter mit verschiedenen Reinigungsmittel. Auch hier wurde eingerĂ€umt, sortiert und vor allem auf Ordnung geachtet: „Der Kunde muss das Produkt und den Preis schnell und gut erkennen können“, erklĂ€rte Will ihrem Praktikanten.

GefĂŒllte Regalmeter spĂ€ter, stand fĂŒr Tagespraktikant Holschuh die Kasse auf dem Plan. Nach kurzer Einweisung und noch unter Beobachtung, empfing Holschuh die ersten Kunden. Hier stellte sich so manches Obst oder GemĂŒse als kleine Schwierigkeit heraus.

Nach einigen Kunden und Bar- und Kartenzahlung lief es schon recht rund. Aufgefallen war der neue Kassierer schnell und erhielt auch hier und da Lob: „Er macht das schon ganz gut fĂŒr seinen ersten Tag.“

Die anschließende Pause nutzten Holschuh und Will fĂŒr ein GesprĂ€ch, denn der AWO CAP-Supermarkt ist ein besonderer Supermarkt. Menschen mit und ohne Behinderungen arbeiten gemeinsam im Markt, der von der AWO Hessen-SĂŒd betrieben wird.

Der AWO CAP-Markt ist auch ein Ausbildungsbetrieb: schon 4 Fachpraktiker im Verkauf wurden beispielsweise erfolgreich ausgebildet. Der Fachpraktiker im Verkauf ist ein Ausbildungsberuf fĂŒr Menschen mit Behinderung.

Die 2-jĂ€hrige Ausbildung orientiert sich am anerkannten Ausbildungsberuf VerkĂ€ufer/in und ist IHK-geprĂŒft. „Unser Ziel ist es, die Menschen soweit auszubilden, dass sie auch in anderen SupermĂ€rkten ohne besonderes Konzept arbeiten können.

Leider konnten wir trotz erfolgreicher Ausbildung, noch keinen an einen anderen Supermarkt im Umkreis vermitteln“, bemĂ€ngelt Will. Hier will Holschuh sich einsetzen: „Vielleicht hilft es, bei den großen Supermarkt-Konzernen mal anzuklopfen und die Möglichkeiten abzufragen.

Schließlich wollen wir, dass Menschen mit Behinderung soweit möglich im 1. Arbeitsmarkt eine Anstellung finden. Wer eine Ausbildung durchlaufen und bestanden hat und es sich zutraut, hat mindestens die Chance verdient“, so Holschuh.

AWO betreibt CAP-Markt

Der AWO CAP-Markt in Höchst wurde 2006 eröffnet und bietet Nahversorgung mit Lebensmitteln und Bedarfen des tÀglichen Lebens. Daneben gibt es einen BÀckereiverkauf. Das Sortiment unterscheidet sich nicht von anderen LebensmittelmÀrkten.

Als Integrationsbetrieb arbeiten Menschen mit und ohne körperliche, geistige oder psychische Behinderungen gemeinsam im Markt. Grundgedanke ist die Verbesserung der Arbeitsplatzsituation und die Erweiterung der Möglichkeiten fĂŒr die BeschĂ€ftigung von Menschen mit Behinderung.

TrĂ€ger des CAP-Supermarktes in Höchst ist die Arbeiterwohlfahrt Hessen-SĂŒd. Neben dem CAP-Markt in Höchst betreibt die AWO noch einen CAP-Markt in Pfungstadt und in LĂŒtzelbach.