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DGB: „Rente muss für ein gutes Leben reichen“

Bundesweiter DGB-Aktionstag am 31. Mai auch im Odenwaldkreis

ODENWALDKREIS. - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften wollen den politisch verordneten Sinkflug der Rente stoppen. Deshalb haben sie im Herbst mit Blick auf die Bundestagswahl am 24. September diesen Jahres die Kampagne „Rente muss reichen“ gestartet. Mit einem bundesweiten Pendler-Aktionstag am 31. Mai an über 300 Bahnhöfen, darunter 15 in Südhessen, erreichte die Kampagne ihren ersten Höhepunkt.

Auch an den Odenwaldbahnhöfen Erbach, Michelstadt, Bad König und Höchst haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter frühmorgens mehr als 1.200 Frühstückstüten mit Energieriegeln, Kaffee, Tee und Informationsmaterial an die Pendlerinnen und Pendler verteilt, viele Gespräche geführt und für einen grundlegenden Kurswechsel in der Rentenpolitik und für eine starke gesetzliche Rente geworben.

Der DGB Südhessen ist mit der Aktion sehr zufrieden: „Wir haben viele Menschen erreicht und viel Zustimmung für die gewerkschaftlichen Forderungen bekommen, insbesondere auch von jungen Menschen“, betonen DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt).

„Altersarmut ist eine tickende Zeitbombe mit erheblichem sozialem Sprengstoff, die dringend entschärft werden muss. Auch die heute Jungen brauchen eine Rente, die vor sozialem Abstieg und Armut schützt, den Lebensstandard sichert und ein gutes Leben ermöglicht“.

Der DGB fordert die im Bundestag vertretenen Parteien auf, den Sinkflug des Rentenniveaus zu stoppen, die gesetzliche Rente als zentrale Säule der Alterssicherung zu stärken und das Rentenniveau wieder deutlich zu erhöhen: „Im Wahljahr haben wir alle gemeinsam die Chance, viel zu bewegen Löhne und Renten müssen für ein gutes Leben reichen“.

Hintergrund: Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich abgesenkt. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. Aber die Erwartungen in die private Vorsorge haben sich nicht erfüllt.

Ohne einen grundlegenden Kurswechsel in der Rentenpolitik droht den Beschäftigten der massenhafte Anstieg von Altersarmut. Sinkt das Rentenniveau weiter von 48 Prozent (heute) auf 43 Prozent (2030), müssen alle für die gleiche Rente wesentlich länger arbeiten.

Und selbst dann liegt die Rente gerade mal auf dem Niveau der Grundsicherung. Der DGB will den Sinkflug der Rente stoppen und im weiteren Schritt anheben, etwa auf 50 Prozent. Mehr Informationen unter www.rente-muss-reichen.de