Terminvergabe angelaufen: „Für ältere Bürger nicht ideal“
Bürgerinnen und Bürger aus südhessischen Landkreisen können sich vorerst nur in Darmstadt impfen lassenDARMSTADT / SÜDHESSEN. - Mit der Terminvergabe für Impfungen von Personen außerhalb von Alten- und Pflegeheimen ist am Dienstag die größte medizinische Maßnahme angelaufen, die es je in Deutschland gegeben hat.
Millionen Menschen sollen möglichst schnell gegen das Covid-19 Virus immunisiert werden. Auch für das Impfzentrum Darmstadt im darmstadtium wurden gestern über die Hotline 0611 505 92 888 bzw. 116 117 und online über impfterminservice.hessen.de erste Termine vergeben.
„Termine die über die Hotline oder das Internet vereinbart wurden, werden uns jetzt laufend übermittelt“, so Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und die Landräte der südhessischen Kreise Bergstraße (Christian Engelhardt), des Odenwaldkreises (Frank Matiaske), des Landkreises Darmstadt-Dieburg (Klaus Peter Schellhaas) und des Kreises Groß-Gerau (Thomas Will).
„Dabei kam es leider auch zu Doppelvergaben von Terminen, umgekehrt haben auch einige Personen gleich mehrere Termine bekommen. Klar ist - es handelt sich hier um eine logistische Herkulesaufgabe.
Wir setzen aber darauf, dass hier die Anlaufschwierigkeiten durch das Land schnellstmöglich korrigiert werden“, erklären die kommunalen Verantwortlichen und werben einerseits um Verständnis für Anlaufschwierigkeiten und appellieren andererseits an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.
Um die Covid-19 Pandemie zurück zu drängen, sind in der gesamten Bundesrepublik Impfzentren aufgebaut worden. In einer historisch einzigartigen Aktion sollen möglichst viele Bürger gegen das Coronavirus geimpft werden.
In Hessen sollen am 19. Januar zunächst sechs regionale Impfzentren in Darmstadt, Kassel, Gießen (Heuchelheim), Fulda, Frankfurt und Wiesbaden den Betrieb aufnehmen.
Konkret heißt das: Nicht nur die Einwohner von Darmstadt, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger der genannten Kreise, die der Priorisierungsgruppe 1 angehören, können bis auf Weiteres nur für das Impfzentrum Darmstadt im darmstadtium Termine vereinbaren.
„Wir alle wissen, dass diese Situation, vor allem für ältere Bürger, nicht ideal ist. Wir setzen uns daher gemeinsam dafür ein, dass im Laufe des Monats Februar auch in den übrigen Impfzentren (Reinheim, Pfungstadt, Groß-Gerau, Erbach und Bensheim) der Impfstoff verabreicht werden kann“, so Oberbürgermeister Partsch und die südhessischen Landräte in ihrer gemeinsamen Erklärung. Dies wurde auch gegenüber der Landesregierung deutlich gemacht.
Das gemeinsame Ziel ist es, dass möglichst vor Beginn der zweiten Impfung (Auffrischung), also nach derzeitiger Kenntnis ab 8. Februar 2021, auch die ortsnahen Zentren ihre Arbeit aufnehmen können.
„Wir hoffen, dass diese Zentren möglichst bald vom Land Hessen frei gegeben und mit Impfstoff versorgt werden können. Die wohnortnahe Impfung gehört zur Gesundheitsvorsorge und entzerrt die Kontakte in den regionalen Zentren.“
In der Zeit der Überbrückung werden die Kosten für Fahrdienste - auch Taxen – übernommen, sofern diese bereits für Arztbesuche übernommen werden. Sollte die Krankenkasse eine Erstattung ablehnen, trägt das Land Hessen die Kosten.
„Wir bitten einerseits um Verständnis, dass es in den ersten Wochen dieser Aktion noch zu Verzögerungen und Anlaufschwierigkeiten kommen kann, und wir appellieren andererseits an jene Bürgerinnen und Bürger, die noch unschlüssig sind:
Lassen Sie sich impfen, tragen Sie dazu bei, diese Pandemie mit ihren schwerwiegenden Folgen wirksam zu bekämpfen und einzudämmen, damit das >normale< Leben mit all seiner gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Vielfalt zurückkehren kann.
Die Herausforderung, viele Millionen Menschen bundesweit möglichst schnell gegen ein verheerendes Virus zu immunisieren, hat es so noch nie gegeben“, äußerten die Landräte und der Oberbürgermeister.
Und weiter: „Die Impfung ist die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie und der Schlüssel zur Rückkehr in ein >normales< Leben.
Jeder, der die Möglichkeit zur Impfung wahrnimmt, leistet einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Rückkehr in das vielfältige gesellschaftliche Leben, das diese Region zu bieten hat.
Alle denjenigen, die sich in den Gesundheits-, Rettungs-, Sozial- und Notdiensten, öffentlichen und wirtschaftlichen Strukturen besonnen und engagiert einsetzen, gilt unser großer Respekt.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, diese Pandemie zu meistern. Die Hoffnung, die die Impfchance mit sich bringt, muss zur Realität werden.“