NEWS

Der Wolf frisst kein Gras und macht auch keine Landschaftspflege

Friedliche Landschaftspfleger bei der Mittagsrast: Schwarzkopf-Schafe mit ihren LÀmmern auf einer Weide in Michelstadt-Rehbach. WÀre der 90 cm hohe Zaun auch doppelt so hoch, die Tiere hÀtten keine Chance gegen den Wolf. Foto: Bernd Keller

SchĂ€ferverein Odenwaldkreis e.V. zeigt Film ĂŒber Weidetierhaltung und rĂ€umt mit unrealistischen Vorstellungen zum Thema Wolf und der Diskussion mit dem Herdenschutz auf

ODENWALDKREIS / LANGENBROMBACH. - Schon im Vorfeld der AnkĂŒndigung zur FilmvorfĂŒhrung „Weidetierhaltung – geliebt – gewollt – geopfert?“ vom SchĂ€ferverein Odenwaldkreis e.V. in Kooperation mit dem Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. gab es in den sozialen Medien zahlreiche Kommentare zum Filmplakat, die mit beleidigenden, teilweise „unter die GĂŒrtellinie“ gehenden EintrĂ€gen verbunden waren.

Sehr emotional, vollkommen unrealistisch und ohne Hintergrundwissen kommuniziert, wurden die Weidetierhalter - insbesondere die SchĂ€fer - von den TierschĂŒtzer an den Pranger gestellt wurden. Die SchĂ€fer wollen den Wolf wieder ausrotten war da die einhellige Meinung.

Dass dies nicht der Fall ist und dass solche Kommentare vollkommen ĂŒberzogen und auch nicht lösungsorientiert sind, darĂŒber konnten sich die rund 130 Teilnehmer am Freitag den 16. MĂ€rz 2018 im proppenvollen Saal des Odenwald-Gasthauses „Zum Löwen“ in Langenbrombach bei der
o.g. FilmvorfĂŒhrung ĂŒberzeugen.

Bernd Keller als 1. Vorsitzender des SchĂ€fervereins ließ es sich bei seiner BegrĂŒĂŸungsrede auch nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass bei den teilnehmenden Zuhörern keine Vertreter der Presse und der Naturschutz-verbĂ€nde anwesend waren und damit wiederum eine sachliche Diskussion mit WolfsbefĂŒrworter und Weidetierhalter nicht stattfinden konnte.

BegrĂŒĂŸen konnte Keller den Referenten des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e.V. Dipl. Agrar-Ing. Gerd Dumke, den Kreisbeigeordneten und Dezenten fĂŒr Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz des Odenwaldkreises Andreas Funken (CDU), die Vorsitzende des Ausschusses fĂŒr Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz des Odenwaldkreises Eva Heldmann (SPD), den 1. Kreisbeigeordneten der Bergstraße Karsten Krug (SPD), Vertreter der Landwirtschaft, der Rinder- und Schafhalter, JĂ€ger und Forstleute sowie Betriebsinhaber und Interessierte aus dem Bereich Tourismus und Beherbergungsbetriebe. Nur wo waren die Kritiker an diesem Abend?

Fördermittel und Schutzmaßnahmen

Gleich zu Beginn des Filmvortrags wies Keller darauf hin, dass das neue Förderprogramm der Hess. Ministerin fĂŒr Hessisches Ministerium fĂŒr Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), Priska Hinz, in Höhe von jĂ€hrlich 500.000 Euro fĂŒr die Weidetierhalter-innen und -halter bei der Sicherung ihrer Herden finanziell zu unter-stĂŒtzen, ein Tropfen auf den heißen Stein sei.

„Antragsberechtigt seien alle hessischen Schaf- und Ziegenhalter, die mindestens 5,4 Hektar DauergrĂŒnland bei einer BesatzstĂ€rke von mindestens zwei Tieren pro Hektar bewirtschaften und somit die Kleinbetriebe die weniger Hektar bewirtschaften wieder leer ausgehen.

Er machte eine entsprechende Rechnung auf die bei den Zuhörern zum KopfschĂŒtteln fĂŒhrte. 14,- Euro pro Hektar WeideflĂ€che im Jahr bekĂ€men die Weidetierhalter fĂŒr entsprechende Herdenschutzmaßnahmen - also die Zaunkontrolle - vom Land.

Dieser Förderbetrag deckt weder den Personaleinsatz noch insbesondere den bĂŒrokratischen Aufwand zur FĂŒhrung eines tĂ€glichen Weidebuchs. „WĂŒrde ich den Förderbetrag von 280 Euro im Jahr fĂŒr 20 Hektar bei 244 Weidetagen umlegen auf die tĂ€gliche Kontrolle des Zauns und das FĂŒhren eines tĂ€glichen Weidebuchs, hĂ€tte ich einen Stundenlohn von 1,15 Euro“.

Wie am 14. MĂ€rz vom HMUKLV bekannt wurde, sollen in der zweiten JahreshĂ€lfte Fördermittel fĂŒr die Anschaffung von SchutzzĂ€unen EntschĂ€digungen bereitstehen. „Werden trotz ordentlichem Herdenschutz schwere SchĂ€den durch einen Wolf behördlich bestĂ€tigt, dann werden die Schaf- und Ziegenhalter auch eine finanzielle UnterstĂŒtzung erhalten“, kĂŒndigte Landwirtschaftsministerin Hinz an.

Keller widersprach den AusfĂŒhrungen von Hinz da hinreichend bekannt sei, dass es einen effektiven Herdenschutz durch SchutzzĂ€une nicht gebe.

Vollkommen unverstĂ€ndlich fand Keller, dass das in Hessen noch in den Kinderschuhen steckende Wolfsmanagement ausgerechnet beim Managementplan „Wolf“ mit den angrenzenden sĂŒdlichen BundeslĂ€ndern erarbeitet werden soll die wenig Erfahrungen besitzen, anstatt mit den angrenzenden nördlichen und östlichen BundeslĂ€nder, die Vorreiter im Wolfsmanagement sind.

Und das Herdenschutzmaßnahmen gegen den Wolf wie von NaturschutzverbĂ€nden, TierschĂŒtzern und Ministerien gefordert werden, vollkommen wirkungslos sind, darĂŒber konnten sich die Zuschauer des Film dann auch ein entsprechendes Bild machen.

Der rund zwei Stunden dauernde Dokumentationsfilm, der unter erheblichen Mitteln des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e.V. produziert wurde, war fĂŒr alle beteiligten Zuschauer ein aufklĂ€render und sehr eindrucksvoller Beitrag, den sich die Kritiker hĂ€tten besser auch anschauen sollen.

Erschreckende Populationsdynamik

Namhafte Wissenschaftler, SchÀfer und Weidetierhalter, aus den angrenzenden LÀndern wie Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz und den osteuropÀischen LÀndern sowie aus den deutschen BundeslÀndern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Branden-burg und Sachsen standen Rede und Antwort und auch Wildbiologen, NABU-Fachleute, JÀger, Forstleute sowie Einwohner von betroffenen Gegenden kamen zu Wort.

Der Film zeigte nicht die romantischen Bilder die wir vom „SchĂ€fer mit seiner Herde im Sonnenuntergang kennen“ Nein, teilweise erschreckende Bilder waren in diesem Beitrag zu sehen. Der Film zeigte die RealitĂ€t der Weidetierhaltung in Deutschland und Europa auf.

Der Wissenschaftler Prof. Dr. Michael Stubbe, Professor fĂŒr Tierökologie an der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg zeigte auf, dass die Populationsdynamik bei Wölfen dramatische Zuwachsraten hat. Lebten in Deutschland 2016 rund 600 Wölfe werden es in 2021 1.000 Wölfe sein.

Im Jahr 2025 werden 2.000 Wölfe in Deutschland leben. Wenn z.B. in eine Population von 300 Wölfen stabil gehalten werden soll, dann mĂŒssten jedes Jahr 100 Tieren entnommen werden.

Aktuelle Zahlen aus den BundeslÀndern

Wölfe breiteten sich seit dem Jahr 2000 wieder in Deutschland aus. Bundesweit werden nach NABU-Angaben 2017 61 Rudel (+13 gegenĂŒber 2016) mit jeweils sieben bis zehn Tieren und 19 Paare beobachtet. Dauerhaft niedergelassen haben sich Rudel in Brandenburg (24), Sachsen (18), Sachsen-Anhalt (11), Niedersachsen (11) und Mecklenburg-Vorpommern (4).

In Bayern sind zwei Paare und in ThĂŒringen ein Einzeltier bekannt. Insgesamt leben in Deutschland rund 600 Wölfe. Und der Wolf ist nicht vom Aussterben bedroht wie die aktuellen Zahlen in Europa und den angrenzenden östlichen LĂ€ndern (35- 40.000 Wölfe) belegen.

Die Populationsdynamik und die AnpassungsfĂ€higkeit des Canis lupus in den vergangenen Jahren 2000 - 2017 zeigt hier eine kontinuierliche Steigerung auf.Je weiter die Wölfe ins Landesinnere vordringen und je nĂ€her sie dabei den Menschen kommen, desto grĂ¶ĂŸer werden die Konflikte.

Die BundeslĂ€nder haben seit der WolfsrĂŒckkehr 3.523 gemeldete Risse von Nutztieren gezĂ€hlt. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um Schafe. Aber auch Ziegen, Damwild, Rinder, Pferde-Fohlen und sogar Alpakas fielen den Wölfe nach Angaben der LĂ€nder zum Opfer.

Vor allem im Osten schlugen die Raubtiere zu: Brandenburg fĂŒhrt die Statistik mit 1.106 toten Tieren vor Sachsen (895) an. Auf dem dritten Platz folgt bereits Niedersachsen mit aktuell 669 Rissen durch Wölfe, seitdem 2008 die ersten Wölfe in dem FlĂ€chenland nachgewiesen wurden. Tendenz steigend.(Quelle OsnabrĂŒcker Zeitung vom 31.08.2017)

Regulierende Maßnahmen erforderlich

Zahlreiche WortbeitrĂ€ge waren dann auch im Film von spanischen, französischen und italienischen Weidetierhaltern sowie aus der Schweiz zu hören die sich nach jahrelangen Erfahrungen fĂŒr regulierende Maßnahmen des Wolfes aussprachen um nicht ihre Existenz zu gefĂ€hrden.

Auch die renommierten Wissenschaftler sprachen sich fĂŒr eine regulierende Regelung aus und wiesen auf ihre wissenschaftlichen Auswertungen der vergangenen Jahre hin. „Ein Miteinander von Weidetierhalter und den Wölfen wird in unserer Kulturlandschaft nicht funktionieren.“

Keine Scheu - Keine Regulation von Reh-, Hirsch- und SchwarzwildbestÀnden

Die MĂ€r vom scheuen Wolf widerlegten die Wissenschaftler und Weidetierhalter im Film sofort. Der Wolf hat seine Scheu vom Menschen verloren und in vielen Beispielen wurde gezeigt, dass der Wolf durch die Dörfer zieht, Eltern ihre Kinder nicht mehr alleine zur Bushaltestelle laufen lassen, und sich der Wolf sehr fĂŒr landwirtschaftliche Anwesen interessiert.

Auch das Verhalten des Wolfes zeigt, dass er sehr intelligent, anpassungsfÀhig ist, er schnell lernt und seine Jagdstrategien entsprechend Àndert. Der Wolf sucht sich kein krankes oder altes Tier aus den Populationen von Reh- und HirschbestÀnden und schon gar nicht von Wildschweinen.

Der Glaube, dass Wölfe die Wildschwein-Population oder die Reh- und HirschbestĂ€nden in Schach halten können und dass dies fĂŒr das Ökosystem gut ist, wurde von Wildbiologen widerlegt. Wölfe gehen den bequemen Weg und brechen in entsprechende Weidegebiete ein.

Zaunhöhe und Spannung ist dem Wolf egal

Viele Weidetierhalter aus den nördlichen und östlichen BundeslĂ€ndern kamen in dem Film zu Wort und kritisierten den bĂŒrokratischen Aufwand fĂŒr den Herdenschutz und deren Sinnlosigkeit deren DurchfĂŒhrung.

„Dem Wolf ist es völlig egal ob der Zaun 90 cm Höhe hat wie vom Ministerium gefordert oder 120 cm oder 140 cm. Den interessieren keine 3.000 Volt oder 7.000 Volt. Der springt da drĂŒber“, berichtet ein Schafthalter aus Niedersachsen.

„Und der reißt nicht ein Schaf sondern gleich mehrere wenn er im Blutrausch ist. 29 Schafsrisse an einem Wochenende sind ein Schlag ins Gesicht“, so ein SchĂ€fer“.

Hochsicherheitsanlagen

Ein SchĂ€fer aus Nordrhein-Westfalen der eine riesige Photovoltaik-Anlage in der NĂ€he einer vielbefahrenden Autobahn und Bahnstrecke beweidet berichtete: „Die Betreiberfirma der Anlage hat einen Hochsicherheits-Stahlzaun in einer Höhe von 2,50 Meter mit Stacheldraht und zig Hochspannung-Leitungen gegen Vandalismus errichten lassen auch im Hinblick das Schafe wegen Wolfsartacken ausbrechen könnten und auf die Gleise oder Autobahn rennen.

Diese Zaunanlage bietet natĂŒrlich einen sicheren Schutz gegen Wölfe, deren Anwesenheit bis dato kein Übergreifen möglich machte. Aber ist es gewollt, dass wir im ganzen Land solche Hochsicherheits-Anlagen wegen dem Wolf aufstellen und wer soll das bezahlen - wir SchĂ€fer?“

327 Millionen fĂŒr SchutzzĂ€une in Bayern

Die Landesanstalt fĂŒr Landwirtschaft in Bayern hat berechnet, was es kosten wĂŒrde, in Bayern flĂ€chendeckend SchutzzĂ€une gegen den Wolf zu bauen.

FĂŒr die Errichtung von SchutzzĂ€unen bei Wolfsanwesenheit errechnet sich nach derzeitigem Wissensstand eine Investitionssumme von insgesamt 241-413 Mio. Euro (Ø 327 Mio. Euro). Davon entfallen ĂŒber 2/3 auf den Schutz der Rinder, obwohl das GefĂ€hrdungsrisiko beim Schaf mit Abstand am höchsten ist. Das steht doch in keinem VerhĂ€ltnis.

Fehlgeburten und ErlöseinbrĂŒche

Eine französische SchĂ€ferin berichtet, dass bei einer Attacke eines Wolfes in ihrer Weide und die Tötung von einigen Schafen auch dies sehr große Folgen fĂŒr den Restbestand der Schaftherde hat. „Der extreme Stress bei den Tieren verursacht die zu Fehlgeburten und zu einer Sterberate auch bei den weiblichen Muttertieren fĂŒhrt. Auf der Einnahmenseite habe ich Verluste von bis 50 Prozent zu beklagen“.

BeeintrÀchtigungen der Vogelwelt

Der NABU-Vertreter aus Niedersachsen schlĂ€gt bei der Beweidung und den Herdenschutz zum Thema Wolf in die gleiche Kerbe. „Hier haben wir einen großen Rastplatz von den Kranichen. Hier auf diesem Gebiet findet auch Schafbeweidung statt.

Und da ist der Wolf schon mehrfach in die FlĂ€che eingebrochen. Und dann werden die Kraniche hochgejagt. Das merken sich die Kraniche und verlieren ihre seit Jahrhunderten angestammten RastplĂ€tze. Auch hier greift der Wolf in das Öko-System ein.“

Herdenschutzhunde

Eine aus den italienischen Apenninen ansĂ€ssige SchĂ€ferin berichtete ĂŒber die Anschaffung und Einsatz von Herdenschutzhunden und wies darauf hin, dass diese Maßnahme auch fĂŒr den SchĂ€fer mit Mehraufwand wie z.B. fĂŒr einen mobilen Hundeunterstand verbunden ist.

Auch Herdenschutzhunde haben Menschen angegriffen. „Manche reagieren gegenĂŒber dem Wolf passiv und bellen nur. Nur gewisse Rassen verfolgen auch den Wolf und greifen ihn an.“

Artenvielfalt durch Schafbeweidung

Prof. Dr. Peter Poschold von der UniversitĂ€t Regensburg referierte im Film ĂŒber die enorme Wichtigkeit der Schaftbeweidung bei extensiv genutzten FlĂ€chen und zeigt dies am Beispiel der FrĂ€nkischen Alb wo Trockenmagerrasenwiesen von Schafen und Ziegen beweidet werden und somit erheblich zur Artenvielfalt beitragen und erklĂ€rte dies auch anschaulich mit VergleichsflĂ€chen die konventionell bewirtschaftet werden.

„Ohne Offenhaltung der FlĂ€chen durch die Schafbeweidung wird es wieder Wald geben und das Artenreichtum der FlĂ€chen verloren gehen. Wenn keine Beweidung mehr stattfindet, dann schwindet der Artenreichtum und das kann nicht im Sinne der NaturschĂŒtzer sein“.

Wie das funktioniert erlÀutere der BerufsschÀfer Klaus Kobold, der mit seiner Herde das Naturschutzgebiet im Stadtteil Bullau/Eutergrund bei Erbach bewirtschaftet und sieben Mutterschafe auf einer anderen FlÀche im Jahr 2017 durch den Wolf verloren hat.

Nach der FilmvorfĂŒhrung stand der Referent Dipl. Agrar-Ing. Gerd Dumke vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. Rede und Antwort und bei der lebhaften Diskussion machten sich die SchĂ€fer ĂŒber die Thematik massiv Luft.

Forderungen an andere VerbÀnde

Ein Zuhörer - selbst Landwirt - zeigte sich sehr verwundert, dass hier der SchĂ€ferverein Odenwaldkreis beim Thema Wolf und Weidetierhaltung alleine auf weiter Flur gelassen wird und forderte die anderen VerbĂ€nde von Rinder-, Milchvieh- und Pferdehaltern etc. beim Thema endlich mal aktiv zu werden und gemeinsam den SchĂ€ferverein zu unterstĂŒtzen. „Nur mit AbsichtserklĂ€rungen und guten GesprĂ€chen ist es nicht getan.“

Strafe durch Tierschutzverordnung

Gerd Dumke zeigte sich absolut nicht verwundert, als ein OdenwĂ€lder Rinderhalter erlĂ€uterte, dass bei Wolfsrissen die Weidetierhalter noch bestraft werden, weil sie sich wegen dem § 3 Abs. 3 der Tierschutz-verordnung strafbar machen. Ihnen wird dann vorgeworfen dass sie ihre Tiere nicht gegen Beutegreifer gesichert haben und ihnen einen Bußgeld droht. Dies fĂŒhrte beim Publikum fĂŒr absolutes UnverstĂ€ndnis.

DNA-Analysen

Sehr merkwĂŒrdige Ausmaße nehmen die VerfahrensvorgĂ€nge aus anderen BundeslĂ€ndern an. So ist man verwundert dass bei DNA-Analysen von Wolfsrissen in vielen FĂ€llen das Ergebnis „Hund“ heraus kam, obwohl das Bissschema eindeutig einem Wolf zuzuordnen sei.

Auch wĂŒrden nicht alle Risse untersucht sondern es werde einfach gesagt es sei kein Wolf gewesen, wie in Eppertshausen (LK Darmstadt-Dieburg). Ein anderes Beispiel: „Wenn Sie keine Meldung machen, bekommen Sie Ihre EntschĂ€digungsleistungen sofort“ so ein Zitat eines Wolfsbeauftragten aus der Praxis.

Keine Ausrottung

Und Dipl. Agrar-Ing. Gerd Dumke zeigte auf, dass eine Weidetierhaltung in Deutschland nur dann weiter bestehen kann, wenn die Wölfe in FlÀchen leben können und reguliert werden wo sie keinen Schaden bei Mensch und Tier anrichten können. Von einer Ausrottung könne keine Rede sein.

Stimmen der regionalen Politik

Kreisbeigeordneter und Dezent fĂŒr Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz des Odenwaldkreises Andreas Funken (CDU) sprach abschließend von dem vom Kreistag verabschiedeten Positionspapier und sicherte mit der Vorsitzenden des Ausschusses fĂŒr Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz des Odenwaldkreises Eva Heldmann seine volle UnterstĂŒtzung zu.

Es sei sehr begrĂŒĂŸenswert dass von Seiten der Hess. Landesregierung hier nun entsprechende Förderprogramme gestartet werden.

Fazit

Fakt sei, und da waren sich alle Beteiligten des Abends einig, dass es keinen vernĂŒnftigen Herdenschutz fĂŒr Weidetiere gegen den Wolf gebe und wenn es auch die NaturschĂŒtzer noch
so fordern und den SchĂ€fern mitteilten sie sollten ihre Herden besser schĂŒtzen.

Vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit

Dipl. Agrar-Ing. Gerd Dumke lobte abschließend die Pressearbeit des SchĂ€fervereins ĂŒber die soziale Medien und die toll gestaltete Internetseite die mittlerweile bundesweit bei vielen VerbĂ€nden auf reges Interesse gestoßen sei.

Weitere Informationen: Weitere Informationen und Ausschnitte vom o.g. Film gibt es unter
https://www.wir-lieben-schafe.com/ vom
Förderverein der Deutschen Schafhaltung