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Leichter Anstieg der Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis

Mehr Bedarfsgemeinschaften als im Vormonat, aber deutlich weniger als vergangenes Jahr

ODENWALDKREIS. - Im August 2016 ist im Odenwaldkreis – wie auch im gesamten Bundesgebiet – die Arbeitslosenquote leicht gestiegen. Sie beträgt 5,4 Prozent und ist somit 0,2 Prozent höher als im Juli 2016, aber 0,3 Prozent niedriger als im vergangenen Jahr (5,7 Prozent).

Die Quote errechnet sich auf Grund von 2.784 arbeitslos gemeldeten Personen in den Rechtskreisen der Sozialgesetzbücher (SGB) II und III – 96 mehr im Vergleich zum Vormonat, aber 173 weniger als im Vorjahresmonat.

Von den arbeitslos gemeldeten Personen sind 1.832 (65,8 Prozent) dem SGB II und 952 Personen (34,2 Prozent) dem SGB III zugeordnet. Im Bundesland Hessen ist die Arbeitslosenquote mit 5,3 Prozent stabil geblieben. In Südhessen wird sie mit 3,8 Prozent an der Bergstraße und 6,5 Prozent im Kreis Groß-Gerau notiert. Der Odenwaldkreis liegt somit weiterhin im Mittelfeld.

Die höchste Steigerung im Vergleich zum Juli 2016 wurde im Bereich der arbeitslosen Frauen registriert – von 1.321 auf 1.382 im August. Im Vergleich zum August 2015 sind dennoch 131 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Betrachtet man die aktuelle Anzahl verteilt auf die beiden Rechtskreise, so entfallen 938 auf das SGB II und 444 aufs SGB III.

Ein Anstieg erfolgte auch bei den jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Ihre Anzahl erhöhte sich im August um 43 auf 419 Personen (Vorjahresmonat 411). Das liegt überwiegend am späten Ausbildungsbeginn infolge der späten Sommerferien.

Auch bei der Zahl der arbeitslosen Mitbürgern ohne deutschen Pass wurde eine Erhöhung verzeichnet. Sie liegt mit 856 Personen um 36 höher als im Vormonat. Die Steigerung erfolgte aber nur im Rechtskreis des SGB II (47 Personen mehr), während sich die Anzahl im Bereich des SGB III um eine Person reduzierte.

Im Monat August sind zur aktiven Unterstützung der Kunden aus dem SGB II zwei verschiedene Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen gestartet: Zum einen die Maßnahme „Perspektive“ für erwerbsfähige Leistungsberechtigte, bei denen bisher die Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises aufgrund ihres Verhaltens nicht oder nur sehr eingeschränkt erfolgt oder möglich war, mit dem Ziel die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Reflexion der persönlichen Ausgangssituation zu fördern.

Zum anderen die Maßnahme „KomPASS“, die sich an erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit gesundheitlichen Einschränkungen richtet. Hier steht die Herstellung der Arbeitsfähigkeit im Sinne des SGB II im Vordergrund.

Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) nahm mit 3.368 registrierten Personen im Vergleich zum Vormonat (3.200) deutlich zu. Die Unterbeschäftigungsquote steigt auf 6,5 Prozent und liegt damit nur 0,1 Prozent unter dem Wert aus August 2015. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 82,7 Prozent (Vorjahr 86,1).

Im Odenwaldkreis sind für August 593 freie Arbeitsstellen am ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Dies ist ein Rückgang um 36 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Auf den ersten drei Plätzen sind die Bereiche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (249) gefolgt von Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (119) sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (109).

Im August hat das KJC insgesamt 2.777 Bedarfsgemeinschaften (BG) betreut. Das entspricht einem Anstieg um 73 BG im Vergleich zum Juli und einem deutlicher Rückgang um 130 BG gegenüber dem Vorjahresmonat. Die BG umfassen aktuell 5.865 Personen – 208 mehr im Vergleich zum Vormonat. Darunter befinden sich 2.946 Frauen und 1.454 Kinder unter 15 Jahren mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II.