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Jubiläum: SPD Michelstadt feiert 150. Geburtstag mit großer Gala

Gerd Schubart (Mitte mit Mikrofon) bedankt sich für die hohe Auszeichnung mit der Willy-Brandt-Medaille. Mit dabei Vorsitzende Jutta Emig, Landesvorsitzende Nancy Faeser, Unterbezirksvorsitzender Rüdiger Holschuh, Vorsitzender Hans-Joachim Prassel, Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Zimmermann, Hans Klar und Andreas Klar (von links).

Hielt die Festrede: SPD-Landesvorsitzende und Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

Ortsvereinsvorsitzende Jutta Emig begrüßte die Gäste.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser überreichte die Willy-Brandt-Medaille an Gerd Schubart ...

... und Hans Klar für herausragende Verdienste um die sozialdemokratische Idee.

Die mit der Willy-Brandt-Medaille hoch dekorierten Hans Klar und Gerd Schubart (Zweiter und Dritter von rechts) mit ihren Ehefrauen im Kreis des Ehrengastes Nacy Faeser (Vierte von links), Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar, Vorsitzender Hans-Jürgen Prassel, UB- und Kreistagsvorsitzender MdL Rüdiger Holschuh, Vorsitzende Jutta Emig und MdB Dr. Jens Zimmermann (von rechts).

Spiellust: Marlies Voigt und Roger Tietz bei ihrer humoristischen Wirtshausunterhaltung.

Sangen und spielten >Bella ciao<: Dr. Michael Hüttenberger, Michaela Tischler, Marlies Voigt und Roger Tietz (von links).

Intonierten die >Internationale<: die Combo Communale mit Rüdiger Holschuh, Dr. Michael Hüttenberger (von links) und Frank Matiaske (hinten).

Schlussapplaus aller Protagonisten nach einer gelungenen Geburtstagsfeier: Moderator Ralf Drexelius, Jutta Emig, Dominik Eichhorn, Frank Matiaske, Hans-Joachim Prassel, Dr. Michael Hüttenberger, Achim Tischler, Rüdiger Holschuh, Michaela Tischler, Marlies Voigt, Nancy Faeser, Roger Tietz, Dr. Jens Zimmermann, Gerd Schubart, Hans Klar und Andreas Klar (von links). Fotos: er

Willy-Brandt-Medaille für Hans Klar und Gerd Schubart + + + Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Nichts ist wichtiger als die Arbeit in den Ortsvereinen“

MICHELSTADT. - Der Ortsverein der SPD Michelstadt ist stolze 150 Jahre alt. Zur Feier dieses Jubiläums hatten die Vorsitzenden Jutta Emig und Hans-Joachim Prassel eingeladen, und alle waren in den Schenkenkeller zu einer bestens gelungenen Gala gekommen.

Auch die Landesvorsitzende und Bundesinnenministerin Nancy Faeser lies es sich trotz aktuellem Terminstress nicht nehmen, ihren Michelstädter Genossen ihre Aufwartung zu machen.

SPD immer noch die zentrale Kraft in Michelstadt

„Es ist beachtlich, dass eine Partei, die 1872 ursprünglich als >Allgemeiner deutscher Arbeiterverein< gegründet wurde, immer noch die zentrale Kraft in Michelstadt repräsentiert“, sagte die Ministerin und gratulierte herzlich zu dieser nicht alltäglichen Leistung.

„Nichts ist wichtiger als die Arbeit in den Ortsvereinen“, konstatierte Faeser, und erläuterte, dass die direkte Arbeit mit den Menschen durch nichts zu ersetzen sei.

Auch wenn sowohl die Landtags- als auch Bundestagsabgeordneten lokale Verankerung hätten, „ist es für Bürgermeister oder Landräte, die vor Ort mit den Menschen persönlich arbeiten, viel schwieriger, als bei uns in den Parlamenten“.

Tolle Arbeit mit der >lebendigen Innenstadt<

Als aktuell positive Arbeit, „die ihr in Michelstadt gerade auf den Weg gebracht habt, und die ich toll finde“, nannte Nancy Faeser u.a. die Arbeit für die lebendige Innenstadt, einhergehend mit einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität, „weil das etwas unmittelbar Gutes für die Menschen hier bewegt hat“.

Gleiches gelte „für Euren Einsatz als Anerkennung Michelstadts als Tourismusort, und Michelstadt ist wirklich wunderschön“, wie sie bei einer Stadtführung habe erfahren dürfen. „Auch Euer Einsatz für freien Eintritt für Schülerinnen und Schüler im nächsten Jahr ins Schwimmbad“, gehöre dazu. 

Das seien unmittelbare Verbesserungen des Lebens der Menschen vor Ort. „Das zeichnet Euch so aus, und dazu möchte ich Euch herzlich gratulieren.“

„Sie haben sich nicht beeindrucken lassen“

Besonders aber sei an der Gründung anerkennenswert, dass trotz der Sozialistengesetze Bismarcks, die 1878 die Sozialdemokraten in den Untergrund verbannten, „der Ortsverein Michelstadt weiter getagt hat.

Sie haben sich nicht wenige Jahre nach der Gründung zurückgezogen und davon beeindrucken lassen, sondern während dieser Zeit hier weiter gearbeitet und diese Arbeit auch während des zweiten Weltkriegs fortgesetzt.“

Daran müsse man zurückdenken und den damaligen Protagonisten danken, die sich gegen alle Widerstände und die gegen sie gerichteten Gesetze behauptet haben.

„Immer auf der richtigen Seite der Geschichte gestanden“

Denen, „die in der düstersten Zeit Deutschlands immer auf der richtigen Seite der Geschichte gestanden und dies auch durchgesetzt haben“, gelte besondere Anerkennung.

Die Ministerin erinnerte an Heinrich Ritzel, der von 1919 bis 1930, als damals mit 26 Jahren jüngster Bürgermeister Deutschlands, als erster Berufsbürgermeister der Stadt Michelstadt, und von 1930 bis 1933 als SPD-Abgeordneter im Reichstag tätig war.

Mit der SPD-Fraktion habe er damals gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten gestimmt, „und er war wirklich einer der Widerstandskämpfer in Deutschland gegen die Nationalsozialisten. Ihm wurde großes Leid zugefügt, und nur die Flucht hat sein Leben damals gerettet“, erinnerte Faeser und ergänzte: „Das ist etwas worauf die SPD Michelstadt noch heute sehr, sehr stolz sein kann.“

Im Vergleich zu Otto Wels, dessen berühmter Satz >Ihr könnt uns das Leben und die Freiheit nehmen, aber nicht die Ehre< jedem noch heute bekannt ist, sei leider der Name Heinrich Ritzels zu unbekannt.

„Ich hoffe, dass der heutige Abend mit dazu beiträgt, dass ihm auch die entsprechende Würdigung zuteil wird.“ Faeser bedankte sich nicht zuletzt deshalb beim Ortsverein, „dass wir das heute machen“.

„Gerade in diesen Tagen, die für uns alle nicht so leicht sind, feiern“

Auch sie fühle sich geehrt, bei der 150-Jahrfeier dabei sein zu dürfen, „denn zur 125-Jahrfeier war der damalige Bundespräsident Johannes Rau der Ehrengast“, sagte die Bundesministerin. Solche Ereignisse müsse man „gerade in diesen Tagen, die für uns alle nicht so leicht sind, feiern“.

Die Menschen würden wahrnehmen, „dass nicht nur zweieinhalb Jahre Pandemie in den Knochen stecken, sondern insbesondere seit dem 24. Februar mit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Putins in der Ukraine, auch spüren, dass sich das Leben verändert hat.

Wir erleben seit dieser Zeit ein Unsicherheitsgefühl bei der Bevölkerung durch völlig andere Bedrohungslagen, wie z.B. Desinformationskampagnen, die staatlich gelenkt sind.“

Große Herausforderungen für die Politik

Das stelle auch die Politik vor große Herausforderungen „weil wir auch nicht wirklich wissen, wie geht man damit eigentlich um, zumal wir, durch unsere furchtbare Vergangenheit der Nazis in Deutschland es eben auch gewohnt waren, nicht staatlicherseits zu verordnen, was ist richtig und was ist falsch“.

Das seien keine trivialen Aufgaben jetzt zu entscheiden, wie damit umzugehen sei, wenn von anderen Staaten Desinformationen kommen. Hier gelte es die Frage zu lösen „wie kann man Menschen dazu befähigen, sich über mehrere Quellen zu informieren?“

Auch die Bedrohung der kritischen Infrastruktur stehe seit dem 24. Februar, und nicht erst seit dem Anschlag auf Nordstream 1 und 2, und auch nicht erst seit dem Angriff auf die Deutsche Bahn im Fokus.

„Das führt alle drei staatliche Ebenen, von der Kommune über das Land bis zum Bund, vor große Herausforderungen, die alle dieser Tage zu bewältigen sind. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, wo es 100-prozentige Sicherheit niemals geben kann.“

Keine 100-prozentige Überwachung von allen kritischen Infrastruktureinrichtungen möglich

Diesen Mut müsse man dieser Tage auch haben. „Wir werden keine 100-prozentige Überwachung von allen kritischen Infrastruktureinrichtungen haben, müssen aber trotzdem anders damit umgehen, müssen die Resilienzfähigkeit stärken und müssen dafür sorgen, dass wir die Bedrohungslage im Blick haben.“

Das alles sei keine leichte Zeit, insbesondere auch mit den schweren Folgen von explodierenden Energiepreisen. Und das basiere nicht auf Sanktionen, „sondern einzig und allein durch die Politik Putins, der den Gashahn zugedreht hat, und damit auch eine ganz widerliche Form des Krieges führt“.

Die steigenden Lebensmittelpreise trieben die Inflation durch die Decke. Das sei in anderen Ländern, beispielsweise in der Schweiz mit aktuell 11,5%, noch extremer als in Deutschland.

„Herzlichen Dank, ich verneige mich vor Ihrer Leistung“

„Mein Dank gilt insbesondere allen BürgermeisterInnen wie LandrätInnen, die es geschafft haben, knapp eine Million Menschen, die vor Krieg geflohen sind, unterzubringen und insbesondere den vielen Frauen und Kindern ein neues Zuhause zu geben. Herzlichen Dank, ich verneige mich vor Ihrer Leistung.“

Gerade in diesen Zeiten brauche es Orte, wo man Ansprechpartner hat, und das sei der Ortsverein. „Und deswegen bin ich so dankbar, dass dieses Jubiläum gerade in diesen schwierigen Zeiten gefeiert wird.

Man kommt zusammen, kann sich austauschen und auch bei dem folgenden gemütlichen Teil entspannen. Gerade in diesen Tagen, wo es darum geht den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu organisieren.

„Sie, die die Gesellschaft zusammenhalten“

Dieser wird nicht in Europa, nicht in Berlin und auch nicht in Wiesbaden, sondern vor Ort organisiert. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen, die hier vor Ort, ob kommunalpolitisch, ob gesellschaftlich, tätig sind, denn es sind Sie, die die Gesellschaft zusammenhalten.“

Abschließend wies Faeser noch darauf hin, es sei ganz wichtig Schutzschirme aufzuspannen. „Das haben wir als Bundesregierung getan und ein einzigartiges Entlastungspaket mit über als 300 Milliarden aufgelegt.

Das werden die Menschen sehr bald im eigenen Portemonnaie merken, dass der Staat für sie da ist und sie unterstützt.“ Die Vorboten erkenne man daran, dass viele Staaten in Europa sehr unsicher seien und letztlich auf die Bundesrepublik Deutschland sauer seien, „weil wir sehr viel Geld zur Verfügung stellen. Ich halte das für wichtig, um die soziale Sicherheit in der Bundesrepublik zu gewährleisten.“

Dem Ortsverein wünschte Nancy Faeser weiterhin viel Erfolg, vor allem viel Kraft auch weiter dafür aufzubringen, Menschen für die sozialdemokratische Idee der Freiheit, der Demokratie, der Gerechtigkeit, des sozialen Miteinanders zu begeistern.

Die Ministerin schloss ihre Festrede mit einem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau: >Demokratie kann nur in Bewegung bleiben, wenn Menschen bereit sind, sich persönlich einzusetzen.< „Das tut ihr alle, Tag für Tag, meine Hochachtung für diese Leistung!“

Großen Respekt und Ehrfurcht bekundet

Eingangs der Jubiläumsfeier hatte Vorsitzende Jutta Emig die Gäste im voll besetzten Schenkenkeller begrüßt und ihren großen Respekt und ihre Ehrfurcht bekundet „vor den Gründern in diesem Zeitraum und der Leistung, sowie des Mutes den die Genossinnen und Genossen im Laufe dieser Zeit erbracht und gezeigt haben“.

Ihr Dank galt dem Organisationsteam, sowie den Protagonisten, die diese Geburtstagsfeier mitgestalteten. „Ein Zeichen für Demokratie und gegen Rassismus wollte ich angesichts der Vergangenheit und der Gegenwart auch setzen – es konnte umgesetzt werden“, freute sich die Vorsitzende. 

Grußworte der Abgeordneten

Grußworte entboten dem 150 Jahre alten sozialdemokratischen Ortsverein Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Zimmermann und Unterbezirksvorsitzender und Kreistagsvorsitzender, MdL Rüdiger Holschuh. Wie der sprichwörtlich rote Faden zog sich der Name von Heinrich Ritzel durch alle Reden. Auch Günter Zabel erlangte posthum entsprechende Würdigung.

Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar widmete sich der Historie der Michelstädter SPD. Er verwies auf die Ausstellung, die bereits zur 125- und zur 140-Jahr-Feier in ähnlicher Form gezeigt wurde. Dabei sind gerade zu den Anfängen der Partei in Michelstadt einige interessante und sehenswerte Exponate zu sehen.

„Wir haben diese Ausstellung auch zur 150-Jahr-Feier in etwas gekürzter Form aufgebaut und es besteht die Möglichkeit, sich hier zu informieren. Mit relativ bescheidenen Mitteln haben wir versucht, den Weg der deutschen Sozialdemokratie von der Gründung bis zur heutigen Situation in unserer Stadt aufzuzeigen.“

Lob für bedeutende Mitglieder der Michelstädter SPD

Infolge der Kriegswirren und der Verfolgung der SPD in der Nazizeit seien viele Dokumente abhandengekommen, so dass die Ausstellung nicht vollständig sein könne, aber dennoch einen guten Überblick über unsere Geschichte gebe.

„Es soll der Weg unserer Partei dargestellt werden, die wie keine andere in Deutschland für eine gerechte, freiheitliche Staats- und Gesellschaftsordnung unter schwersten Bedingungen gekämpft hat.

Dabei haben wir bedeutende Mitglieder der Michelstädter SPD herausgestellt, deren Leistung wir besonders würdigen wollten. In einem Teil der Ausstellung gehen wir auch auf die Zeit des Nationalsozialismus ein, unter dem die Frauen und Männer unserer Partei, auch hier in Michelstadt, viel gelitten haben.

Ausstellung auch als Mahnung und Warnung

Insofern kann dieser Teil der Ausstellung auch als Mahnung und Warnung verstanden werden, dass sich solche Zeiten nicht wiederholen dürfen.

Die Freiheit des Einzelnen, des Wortes und die Achtung der Menschenwürde zählten bei den Sozialdemokraten von Anfang an zu den Selbstverständlichkeiten des Gemeinschaftslebens“, sagte der Stadtverordnetenvorsteher.

Besonders bedankte Klar sich bei Gerd Schubart, der die Ausstellung mit einigen Mitstreitern, „unter anderem dem unvergessenen Hans Lang, vor 25 Jahren erstellt bzw. vor 10 Jahren ergänzt hat und es uns so ermöglichte diese heute zu zeigen.“

Wichtige Funktionsträger im Fokus

Mit Karl Neff und Heinrich Ritzel fanden selbstverständlich die zu den bedeutendsten Sozialdemokraten aus Michelstadt zählenden Genossen Erwähnung. „Beide Persönlichkeiten haben in unterschiedlichen Funktionen die Politik und das gesellschaftliche Leben, nicht nur in Michelstadt, geprägt.

Der erste Bürgermeister nach dem zweiten Weltkrieg war mit Adam Wöber ein Sozialdemokrat, im Landratsamt in Erbach saß mit Karl Neff ebenfalls ein Michelstädter Sozialdemokrat. Heinrich Ritzel zog in den Bundestag ein. Diese sozialdemokratische „Man-Power“ war gut für Michelstadt und den Odenwaldkreis.

Danach war mit Günter Zabel ein weiteres Mitglied unseres Ortsvereins überregional aktiv, als Landtagsabgeordneter in Wiesbaden. Und dass der Ortsverein auch Frauen-Power zu bieten hatte, bewies unserer Genossin Erika Ober Anfang der 2000-er Jahren im Deutschen Bundestag“, freute sich Andreas Klar über beispielhaftes sozialdemokratisches Engagement.

Höchste Auszeichnung für Hans Klar und Gerd Schubart

Mit der Willy-Brandt-Medaille erhielten die Michelstädter Sozialdemokraten Hans Klar und Gerd Schubart die höchste von der SPD zu vergebende Auszeichnung. „Ich bin sehr stolz darauf, diese beiden während meiner Amtszeit zu ehren“, sagte Vorsitzende Jutta Emig.

Die SPD Michelstadt gehe mit dieser Auszeichnung nicht inflationär um, und bisher hätten nur wenige Mitglieder diese Auszeichnung erhalten. Gleichwohl habe sie die Arbeit der beiden Sozialdemokraten für ihre Partei tief beeindruckt, so die Vorsitzende.

„Lieber Hans, lieber Gerd, mir war schon klar - ihr beide habt die SPD über Jahre, bzw. Jahrzehnte mitgeprägt.“ Die reine Auflistung der verschiedenen Tätigkeiten sei jedoch „nochmal ein ganz anderes Kaliber“.

Gerd Schubart ist seit dem 01.09.1965 Mitglied der SPD. Er war 34 Jahre aktiv im Parteivorstand – davon 34 Jahre Rechner. „So viele Jahre als Rechner das ist eine besondere Leistung“ konstatierte Emig.

Humor, Zuverlässigkeit, Fleiß und Leidenschaft

Er war auch als Fraktionsvorsitzender tätig und hat etliche Wahlkämpfe bestritten, Plakate geklebt und verteilt. Er habe viele Sommerfeste der SPD Michelstadt aktiv mitgestaltet – unter anderem eingekauft und die Abrechnungen gemacht.

Auch das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen der SPD hat er aktiv mitorganisiert. Besonders hervorzuheben sei sein Engagement zu der 140-Jahr Feier.

„Das alles hast Du immer mit einer Prise Humor, Zuverlässigkeit, Fleiß und Leidenschaft gemacht und Deine Persönlichkeit voll und ganz eingebracht. Ich vermisse Deinen Humor und Deine Art zuweilen heute noch in der Vorstandsarbeit.“

„Die Fusion der Ortsvereine aktiv mitgestaltet“

Hans Klar ist am 01.02.1977 in die die SPD eingetreten. Er war ab 1987 über vier Jahre Beisitzer im SPD-Vorstand des heutigen Stadtteils Steinbach, dann für zwei Jahre 2. Vorsitzender und anschließend 24 Jahre Vorsitzender.

„Die Fusion der Ortsvereine hast Du aktiv mitgestaltet und bist uns für zwei Jahre als Beisitzer im Ortsverein Michelstadt erhalten geblieben.“

Er war ab 1985 auch 16 Jahre als Stadtverordneter tätig, fünf Jahre Mitglied im Magistrat und zudem noch fünf Jahre Ortsvorsteher in Steinbach. Ab 2011 übernahm er die Funktion des Ersten Stadtrats der Stadt Michelstadt. „Hier hast Du neben dem Bürgermeister die Stadt hervorragend repräsentiert. Du hast einfach Herausragendes geleistet.“

Mit seiner zurückhaltenden Art war und sei er sehr geschätzt. „Du bist ein Mann der leisen Töne und Kompromissbereit. Das zeichnet Deine Persönlichkeit und Dein politisches Wirken aus.“

Landesvorsitzende und Bundesinnenministerin Nancy Faeser übergab die hohe Auszeichnung an Klar und Schubart. Jutta Emig und Stadtverordnetenvorsteher Andreas Klar überreichten Blumen an die beiden Ehefrauen Birgit und Ute, ohne deren aktive Unterstützung „eine Leistung, wie von den beiden Geehrten erbracht, nicht möglich gewesen wäre“.

>Spiellust< und >Combo Communale< sorgen im Rahmenprogramm für Heiterkeit

Marlies Voigt und Roger Tietz, Mitglieder der örtlichen „Spiellust“ skizzierten in einem szenischen Spiel eine humoristische Wirtshausunterhaltung, in der sie als Gretel und Karl eine Unterhaltung, die 1927 rund um den Stadionbau und die Errichtung der Zeppelinhäuser geführt worden sein könnte.

Mit der „Combo Communale“ redeten abschließend Landrat Frank Matiaske, Landtagsabgeordneter Rüdiger Holschuh und Fraktionsvorsitzender Dr. Michael Hüttenberger zwar kein Blech, bliesen dieses aber zu durchaus hörenswerten Liedern, die mit der >Internationalen< den Schlussakkord setzte.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit bewegenden Liedern der stimmgewaltigen Michaela Tischler wie „Sag mir, wo die Blumen sind“, „The way we were“ oder „What a wonderful World“. Die souveräne Moderation hatte der Brombachtaler SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ralf Drexelius übernommen.