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Stimmungsvoller Jahresauftakt mit dem Trio Rosenrot

Das Trio Rosenrot aus Berlin spielte zum Jahresauftakt im Schenkenkeller von Michelstadt. Foto: Kulturamt Michelstadt

Kulturamt und Volkshochschule begrĂŒĂŸen beim Neujahrskonzert fast 100 Zuhörer

MICHELSTADT. - Seit geraumer Zeit kooperieren die Volkshochschule Odenwaldkreis (Vhs) mit Sitz in Erbach und das Kulturamt von Michelstadt, um das kulturelle Angebot im Kreisgebiet zu steigern.

Über das Jahr verteilt am deutlichsten zum Ausdruck kommt dies in der bewĂ€hrten Vortragsreihe „Unser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten", die sich ĂŒber mangelnden Zuspruch nicht beklagen kann.

Dies trifft auch zu auf die zweite Auflage des gemeinsam arrangierten Neujahrskonzerts, das am Sonntag im Schenkenkeller mit dem Auftritt von „Trio Rosenrot“ den Geschmack des OdenwĂ€lder Publikums getroffen hat.

Mit rund 100 Besuchern waren die KapazitÀten des historischen Gewölbekellers an seinen KapazitÀten angelangt.

„Was wir im Vorjahr anlĂ€sslich der Geburtsstunde der Volkshochschulen vor 100 Jahren mit dem Duo Ariana Burstein und Roberto Legnani gestartet haben, setzen wir heute mit einem jungen Musikertrio aus Berlin fort“, freute sich Kulturamtsleiter Heinz Seitz ĂŒber ein volles Haus.

FĂŒr die Vhs erklĂ€rte Bildungsmanager Markus Dörr: „Mit dem Neujahrskonzert unterstreichen wir, dass Kultur zu den Schwerpunkten unseres Bildungsauftrags zĂ€hlt.“

Und Stadtrat JĂŒrgen Zinn ließ in seinen kurzen BegrĂŒĂŸungsworten keine Zweifel daran, dass Michelstadt die „Kulturhauptstadt des Odenwalds“ sei.

Damit war der Rahmen abgesteckt und mit dem Schenkenkeller ein Ort bestimmt worden, der dank seiner gewölbeförmigen SĂ€ulen- und Deckenkonstruktion sich als idealer Klangkörper fĂŒr „Weltmusik, Klassik, Improvisation und Jazz trifft auf Deutsches Volkslied“ erweisen sollte.

Unter dieser Komposition verbreitet das Trio Neuinterpretationen altbekannter Lieder, die alle Vorurteile gegenĂŒber einem Liedgut widerlegen, das im kollektiven GedĂ€chtnis als bieder und langweilig stecken geblieben ist.

„Der Gedanke dazu ist mir bei Abenden am Lagerfeuer mit der Gitarre gekommen“, verriet dieser Zeitung Gitarrist Hub Hildenbrand, der in der NĂ€he von Ulm aufgewachsen ist.

Die Stationen seiner Ausbildungen in den USA, der TĂŒrkei und Indien fließen ebenso ein in diesen unverwechselbaren Stil wie die intensive BeschĂ€ftigung von Schlagzeuger Denis Stilke mit afro-kubanischer und afrikanischer Musik.

Zusammen mit der Berliner SĂ€ngerin Dana Hoffmann, deren Sopranstimme auch auf Festivals in den USA, in Japan und in Israel schon zu hören war, erfuhren am Sonntag Volkslieder wie „Sah ein Knab‘ ein Röslein stehen“, „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“ oder das von Heinrich Heine gedichtete und von Friedrich Silcher vertonte Lied von der Lorelei eine Renaissance.

Hier der Trommelwirbel, der wie eine heroische Kampfansage den Raum erfĂŒllt, dort das Gitarrensolo, das den Weg bereitet in eine musikalische Zeitreise voller Lieder der Kindheit.

Sie singen und spielen von der Freiheit der Gedanken, von der Liebe, der Sehnsucht nach Frieden und Menschlichkeit und nehmen ihre Zuhörer mit auf eine Traumreise in sagenhafte MÀrchenwelten.

Dabei bedienen sie sich der Elemente aus Ethno, Pop, Jazz und Folk. Das Trio entlockt seinen Instrumenten Vogelgezwitscher, das Rauschen des Winds, ein bedrohliches Herannahen von Reitern oder der Wellenschlag eines aufgewĂŒhlten Flusses.

Dank seines vielfÀltigen Klangspektrums werden aus Liedmelodien spannend vorgetragene Geschichten, die, wie am Beispiel der Lorelei, auch ein tragisches Ende nehmen können.