Naturschutzbehörde gegen Einsatz von Bremsenfallen auf Weiden
âKaum Nutzen fĂŒr Weidetiere, aber groĂer Schaden fĂŒr InsektenfaunaâODENWALDKREIS. - Die Untere Naturschutzbehörde empfiehlt Tierhaltern dringend, zum Schutz der Insektenfauna auf so genannte Bremsenfallen zu verzichten oder sie wirklich nur vom 1. Juni bis zum 15. September aufzustellen beziehungsweise nur dann, wenn Weiden auch genutzt werden. Die Fallen sollen verhindern, dass Pferde und andere Weidetiere von Bremsen gebissen werden.
âDie Fallen fangen in der Mehrzahl aber andere Insektenâ, hebt die Behörde hervor und verweist auf eine Untersuchung in Nordrhein-Westfalen. In einem Zeitraum von 21 Wochen waren dort mehrere Fallen an verschiedenen Standorten ĂŒberprĂŒft worden.
âDas erschreckende Ergebnis: Von mehr als 50.000 gefangenen Individuen waren nur etwa vier Prozent Bremsen. Der Rest waren unter anderem Schmetterlinge und Wildbienen.â Das Fazit der Behörde: âDie Fallen nutzen den Weidetieren kaum, schaden aber der Insektenfauna immens.â
Die Fallen bestehen aus einem schwarzen Gummiball, der an einem Gestell hĂ€ngt. Ăber ihm ist eine Art Schirm angebracht. Der Ball erwĂ€rmt sich durch Sonneneinstrahlung und lockt so Insekten an.
Wenn sie ihren âIrrtumâ bemerken, steigen sie auf und und werden durch den Schirm zu einem GefÀà mit FangflĂŒssigkeit und SpĂŒlmittel geleitet und verenden dort.
Durch den nicht selektiven, also den nicht auf Bremsen bezogenen Fang verstoĂen diese Fallen möglicherweise gegen den Artenschutz, wie die Behörde hinzufĂŒgt. Insbesondere dann, wenn diese Fallen sogar ganzjĂ€hrig auf den Weiden verbleiben.