Stadt Oberzent tritt in Dialog mit ihren Unternehmen
Einladung von Bürgermeister Christian Kehrer findet regen ZuspruchFALKEN-GESÄSS. - Mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmer sind der Einladung zur Veranstaltung „Gesunde Entwicklung der Stadt Oberzent“ ins Dorfgemeinschaftshaus von Falken-Gesäß gefolgt.
Eingeladen hatte Bürgermeister Christian Kehrer, der in seinen Ansprache zunächst die besondere Bedeutung der hiesigen Unternehmen hervorhob: „Dank der Unternehmen, die wir heute vor Ort haben, müssen unsere Bürger nicht täglich lange Reisen auf sich nehmen, um zu ihrem Job zu gelangen“.
Dies sei ein nicht zu unterschätzender Aspekt, auch in Hinblick auf die Lebensqualität. Lobend erwähnte Kehrer auch das Engagement der Oberzenter Firmen, insbesondere in Zusammenhang mit der Organisation vergangener Gewerbeschauen und der Eröffnung der diesjährigen Oberzent Expo auf dem Pferdemarkt. Zugleich nutzte der Bürgermeister die Gelegenheit, Selbstkritik zu üben.
„Es kann nicht sein, dass das Einzige, was man als Gewerbetreibender von der Stadt zu sehen bekommt, der Gewerbesteuerbescheid ist“. Mit dieser Veranstaltung wolle man einen Dialog mit den Unternehmen zur gesunden Entwicklung der großen Stadt Oberzent starten.
Auf die Unterstützung des ländlichen Raumes durch Land und Bund, ging Kehrer in seiner Ansprache ebenfalls ein. Zwar würden auf den unterschiedlichen politischen Ebenen reichlich Fördermittel für den ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden, z.B. für den Aufbau von öffentlichen W-Lan Hotspots.
Solche Projekte erforderten jedoch auch immer das Einbringen von Eigenmitteln sowie die Übernahme von laufenden Kosten, was angesichts der angespannten Haushaltslage von Kommunen oft nicht, wie „von oben“ gewünscht, möglich sei.
„Man möchte viel für das Land tun, gleichzeitig fokussiert man sich aber darauf, das Wohnraumproblem der Städte primär durch zusätzliche städtische Baumaßnahmen zu lösen, anstatt auf den ungenutzten Wohnraum auf dem Land zu verweisen“, beschreibt Kehrer ein weiteres Problem im aktuellen politischen Diskurs.
„Die Zahl der Kinder, die bei uns in den Kindergärten angemeldet werden, steigt. Die Entwicklung bei den Grundstückspreisen ist ebenfalls positiv und man kann sagen, es gibt zunehmend Leute, die aus den Städten hierher ziehen wollen“, verkündet der Bürgermeister zum Schluss auch Fakten, die klar auf eine positive und gesunde Entwicklung der Stadt hindeuten.
Welchen Beitrag man für die gesunde Entwicklung der heimischen Wirtschaft leistet, stellte anschließend Referatsleiterin Gabriele Quanz vom Wirtschafts-Service der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) dar.
„Egal ob es Fragen zur Gründung, zu Fördermitteln oder bspw. zur Bauprojektplanung gibt, mit der OREG haben Sie immer einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort. Und das sogar kostenlos“, skizzierte Gabriele Quanz die Dienstleistungen des Wirtschafts-Service.
Bei vielen Aufgabenstellungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Mentorennetzwerk, welches durch deren Sprecher Heinz Bechtold präsentiert wurde.
„Als ehemalige und teils noch aktive Geschäftsführer, können wir auf langjährige betriebliche Erfahrungen und Kontakte zurückgreifen, die wir Unternehmen mit Beratungsbedarf ehrenamtlich zur Verfügung stellen, erklärte Bechtold, der direkt nach der Veranstaltung eine Beratungsanfrage für das Mentorennetzwerk erhielt.
„Mein Beitrag zu einer gesunden Entwicklung der Oberzent ist es, die Stadt unter anderem in der Metropolregion Rhein-Neckar stärker ins Bewusstsein zu rücken und sie über verschiedene Kommunikationswege als attraktiven Wirtschaftsstandort darzustellen“, erklärte wiederum Amadeus van Lier, der seit Beginn des Jahres die Position Wirtschaftsförderer Oberzent/Odenwaldkreis im Team des Wirtschafts-Service inne hat.
„Außerdem und passend dazu, ist unser Ziel, sämtlichen gewerblichen Leerstand in der Stadt Oberzent zu erfassen und online zu stellen, so dass Nachfrager auch entsprechende Angebote finden können“, ergänzte van Lier.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete schließlich ein praxisnaher Vortrag von Ralf Baumann von der Kanzlei Baumann & Baumann zum Thema „Unternehmensübergabe mit Plan angehen“.
Entsprechend der Verlautbarung von Bürgermeister Kehrer, die Bestandspflege von Unternehmen sei eine der höchsten Prioritäten für die Stadt, konnte dies zweifelsfrei als ein runder Abschluss für die Veranstaltung gesehen werden.