NEWS

Stadt Oberzent tritt in Dialog mit ihren Unternehmen

Gut besuchte Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus in Falken-GesĂ€ĂŸ. Foto: Dieter Strebel (OREG)

Einladung von BĂŒrgermeister Christian Kehrer findet regen Zuspruch

FALKEN-GESÄSS. - Mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmer sind der Einladung zur Veranstaltung „Gesunde Entwicklung der Stadt Oberzent“ ins Dorfgemeinschaftshaus von Falken-GesĂ€ĂŸ gefolgt.

Eingeladen hatte BĂŒrgermeister Christian Kehrer, der in seinen Ansprache zunĂ€chst die besondere Bedeutung der hiesigen Unternehmen hervorhob: „Dank der Unternehmen, die wir heute vor Ort haben, mĂŒssen unsere BĂŒrger nicht tĂ€glich lange Reisen auf sich nehmen, um zu ihrem Job zu gelangen“.

Dies sei ein nicht zu unterschĂ€tzender Aspekt, auch in Hinblick auf die LebensqualitĂ€t. Lobend erwĂ€hnte Kehrer auch das Engagement der Oberzenter Firmen, insbesondere in Zusammenhang mit der Organisation vergangener Gewerbeschauen und der Eröffnung der diesjĂ€hrigen Oberzent Expo auf dem Pferdemarkt. Zugleich nutzte der BĂŒrgermeister die Gelegenheit, Selbstkritik zu ĂŒben.

„Es kann nicht sein, dass das Einzige, was man als Gewerbetreibender von der Stadt zu sehen bekommt, der Gewerbesteuerbescheid ist“. Mit dieser Veranstaltung wolle man einen Dialog mit den Unternehmen zur gesunden Entwicklung der großen Stadt Oberzent starten.

Auf die UnterstĂŒtzung des lĂ€ndlichen Raumes durch Land und Bund, ging Kehrer in seiner Ansprache ebenfalls ein. Zwar wĂŒrden auf den unterschiedlichen politischen Ebenen reichlich Fördermittel fĂŒr den lĂ€ndlichen Raum zur VerfĂŒgung gestellt werden, z.B. fĂŒr den Aufbau von öffentlichen W-Lan Hotspots.

Solche Projekte erforderten jedoch auch immer das Einbringen von Eigenmitteln sowie die Übernahme von laufenden Kosten, was angesichts der angespannten Haushaltslage von Kommunen oft nicht, wie „von oben“ gewĂŒnscht, möglich sei.

„Man möchte viel fĂŒr das Land tun, gleichzeitig fokussiert man sich aber darauf, das Wohnraumproblem der StĂ€dte primĂ€r durch zusĂ€tzliche stĂ€dtische Baumaßnahmen zu lösen, anstatt auf den ungenutzten Wohnraum auf dem Land zu verweisen“, beschreibt Kehrer ein weiteres Problem im aktuellen politischen Diskurs.

„Die Zahl der Kinder, die bei uns in den KindergĂ€rten angemeldet werden, steigt. Die Entwicklung bei den GrundstĂŒckspreisen ist ebenfalls positiv und man kann sagen, es gibt zunehmend Leute, die aus den StĂ€dten hierher ziehen wollen“, verkĂŒndet der BĂŒrgermeister zum Schluss auch Fakten, die klar auf eine positive und gesunde Entwicklung der Stadt hindeuten.

Welchen Beitrag man fĂŒr die gesunde Entwicklung der heimischen Wirtschaft leistet, stellte anschließend Referatsleiterin Gabriele Quanz vom Wirtschafts-Service der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) dar.

„Egal ob es Fragen zur GrĂŒndung, zu Fördermitteln oder bspw. zur Bauprojektplanung gibt, mit der OREG haben Sie immer einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort. Und das sogar kostenlos“, skizzierte Gabriele Quanz die Dienstleistungen des Wirtschafts-Service.

Bei vielen Aufgabenstellungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Mentorennetzwerk, welches durch deren Sprecher Heinz Bechtold prÀsentiert wurde.

„Als ehemalige und teils noch aktive GeschĂ€ftsfĂŒhrer, können wir auf langjĂ€hrige betriebliche Erfahrungen und Kontakte zurĂŒckgreifen, die wir Unternehmen mit Beratungsbedarf ehrenamtlich zur VerfĂŒgung stellen, erklĂ€rte Bechtold, der direkt nach der Veranstaltung eine Beratungsanfrage fĂŒr das Mentorennetzwerk erhielt.

„Mein Beitrag zu einer gesunden Entwicklung der Oberzent ist es, die Stadt unter anderem in der Metropolregion Rhein-Neckar stĂ€rker ins Bewusstsein zu rĂŒcken und sie ĂŒber verschiedene Kommunikationswege als attraktiven Wirtschaftsstandort darzustellen“, erklĂ€rte wiederum Amadeus van Lier, der seit Beginn des Jahres die Position Wirtschaftsförderer Oberzent/Odenwaldkreis im Team des Wirtschafts-Service inne hat.

„Außerdem und passend dazu, ist unser Ziel, sĂ€mtlichen gewerblichen Leerstand in der Stadt Oberzent zu erfassen und online zu stellen, so dass Nachfrager auch entsprechende Angebote finden können“, ergĂ€nzte van Lier.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete schließlich ein praxisnaher Vortrag von Ralf Baumann von der Kanzlei Baumann & Baumann zum Thema „UnternehmensĂŒbergabe mit Plan angehen“.

Entsprechend der Verlautbarung von BĂŒrgermeister Kehrer, die Bestandspflege von Unternehmen sei eine der höchsten PrioritĂ€ten fĂŒr die Stadt, konnte dies zweifelsfrei als ein runder Abschluss fĂŒr die Veranstaltung gesehen werden.