NEWS

LESERBRIEF: Frag nach bei den Nachbarn in Michelstadt!

Erbacher Wein-, Bier- und Genussfestival 2024: Wieder hat man es geschafft den Erbacher Marktplatz zumindest für einen Tag zu beleben. Für zwei Weitere, war das Wetter leider nicht zuträglich. Gut für uns!

Wie man es als Stadt meines Erachtens und grundsätzlich NICHT machen sollte: Man bucht (eben nicht) einen Wiesbadener Veranstalter, der exklusiv mit seinen festen auswärtigen Ausstellern/Anbietern kommt und Umsätze generiert.

Umsätze von Erbachern, deren Geld dann abfließt und steuerlich den Heimatstädten der Unternehmen zu Gute kommt. Klingt das gut? Nein! Ist es auch nicht.

Das eigentliche Ziel von städtischen Bemühungen sollte vielmehr sein, auswärtige Konsumenten (!) in die Stadt zu locken und nicht auswärtige Unternehmen. Damit könnte man die hiesige Kaufkraft erhöhen und die Steuereinnahmen kämen dem eigenen städtischen Säckel zu Gute.

Vielleicht sollte man sich auch einfach mal eines Unternehmensberaters bedienen, der das vermitteln und dafür auch Sorge tragen könnte. Aber da war doch was… Gibt es da nicht Einen, sogar in verantwortlicher Position? Stadtfinanzen waren allerdings noch nie seine Stärke!

Positiv zu erwähnen ist, dass sowohl Veranstalter, als auch die Mitarbeiter der Stadt immer ansprechbar und kooperativ waren.

Natürlich beruhte das auf Gegenseitigkeit mit den Anrainern des Marktplatzes, was die Sache letztlich auch sehr angenehm machte. Dennoch ist der von der städtischen Chefetage vorgegebene Weg völlig falsch und kontraproduktiv.

Bei einem „unbelebten“ Marktplatz machen wir z.B. deutlich bessere Umsätze, als bei dem auf diese Weise Belebten. Woran das liegt, sollte klar sein.

Die Menschen werden GRUNDSÄTZLICH mit Speisen und Getränken auf den Marktplatz gelockt. Wie soll die anrainende Gastronomie dann noch davon profitieren? Im Gegenteil. Die kann man auch besuchen, wenn es keine Angebote auf dem Marktplatz gibt…

Vielleicht sollte man einfach mal einen Blick in die Nachbarstadt werfen. Die wissen wie es geht! Essen und Trinken überlässt man der ortsansässigen Gastronomie. Man sucht sich Themen aus, die Besucher ziehen und eben NICHT gleich auch verpflegen!

Sie haben es halt drauf, die Nachbarn, nicht zuletzt deswegen, dass Stadt und Gewerbe Hand in Hand sowohl planen wie auch an dem Geplanten arbeiten. So wird dann auch ein Schuh draus!

Thomas Diamantidis
64711 ERBACH