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Der Säulengöpel in der Museumsanlage ist eine Rarität

Der Säulengöpel in der Freizeitanlage „Museumsweg“ in der Ortsmitte von Beerfelden ist ein Schmuckstück und eine Rarität zugleich. Er wurde von Vereinsmitglied Dr. Rolf Reutter gestiftet. Foto: Inge Groß, Museum Beerfelden

Ein noch funktionsfähiger Säulengöpel steht im Freilichtmuseum in Glentleiten. Repro: Dr. Peter W. Sattler

Ein Geschenk von Dr. Rolf Reutter

BEERFELDEN. - Bei der Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Oberzent erinnerte Dr. Rolf Reutter unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes an die Odyssee des sogenannten Säulengöpels und dessen notwendige mechanische Komplettierung.

Reutter hatte das technische historische Werk vor Jahren in seinem ehemaligen Heimatort Finkenbach gekauft, in der Absicht, das Göpelwerk im Keilvelterhof in Ober-Ostern oder im Freilichtmuseum in Gottersdorf aufzustellen zu lassen.

Als der Beerfeldener Heimatverein ein Freigelände mit historischen Exponaten schuf, kam es nach vorübergehender Aufbewahrung bei Privat in Darmstadt schließlich an seinen jetzigen Standort, in die Anlage hinter dem Beerfeldener Heimatmuseum.

Der Säulengöpel in Beerfelden ist eine einmaliges Rarität, wohl auch ein Unikat, zumal in Deutschland bis jetzt wissentlich kein solches mechanisches Arbeitsgerät gefunden wurde.

Eine solche Anlage, wohl ein Pferdegöpel, wurde noch Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt und trieb landwirtschaftliche Geräte wie beispielsweise Dreschmaschinen an.

Die Göpel waren Vorläufer der Dampfmaschinen. Der Schotte James Watt (1736-1819) soll am Pferdegöpel die durchschnittliche nutzbare Arbeitsleistung eines Arbeitspferdes die Maßeinheit für Leistung, nämlich Horsepower, als Pferdestärke (PS) abgeleitet haben. Seit 1978 ist Watt auch die Einheit für Leistung in Deutschland.