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KOMMENTAR: Falsche Schlüsse

ERBACH. - >Jedes Kind kann irgendetwas gut<, so lautet der Titel eines bekannten Bergsträßer Kinderbuchautors, mit dem er eines seiner Werke überschrieben hat. Dieser Titel entfaltet in abgewandelter Form uneingeschränkte Wirkung in der Erbacher Planung des neu zu gestaltenden Marktplatzes.

Wenn Bürgermeister Harald Buschmann seinen Stadtbaumeister Martin La Meir über den grünen Klee lobt für dessen Planung des neuen Erbacher Bahnhofsgebäudes, dann ist das zweifellos berechtigt. Daraus abzuleiten, dass dies auch für dessen Planentwurf für die Marktplatzplanung zutreffen könnte, ist jedoch mehr als zweifelhaft.

Dem Entwurf fehlt die zeitgemäße Komponente, der Plan nimmt dem Marktplatz dessen Großzügigkeit, schränkt gar ein bei Großveranstaltungen wie Wiesenmarkt oder Fasching und läßt antiquierte Ansätze erkennen. Herausnehmbare, an kleinen „Bollern“ befestigte Ketten würden beispielsweise den gleichen Effekt entfalten und wären zudem deutlich kostengünstiger als die von Martin La Meir geplante große Stolperfalle.

Wenn also „jedes Kind“, sprich „jeder Stadtbaumeister“ irgendetwas gut kann, dann zählt der aktuelle Planentwurf des Erbacher Stadtbaumeisters für den Marktplatz der Odenwälder Kreisstadt sicher nicht dazu. Bahnhofsgebäude und Marktplätze -also Hoch- und Tiefbauten- unterscheiden sich eben doch gravierend. Falsche Schlüsse eben.