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Gustl Geist lässt auch in Corona-Zeiten den Kopf nicht hängen

Die 92-jährige Gustl Geist hegt und pflegt ihre Blumen und bietet Bienen, Hummeln und anderem Kleingetier an der Friedhofstraße 27 in Michelstadt ein ideales Betätigungsfeld. Foto: Ernst Schmerker

Die 92-Jährige kümmert sich um Blumen, Bienen, Hummeln und anderes Kleingetier

MICHELSTADT. - Dass man auch im hohen Alter und trotz Corona noch Lebensfreude haben kann, dafür ist die 92-jährige Gustl Geist an der Friedhofstraße 27 in Michelstadt sichtbarer Beweis.

Sie verkörpert ein Stück Michelstadt, wie es selten geworden ist. Heimatliebe, Bürgersinn, Naturverbundenheit und Hilfsbereitschaft zeichnen sie aus. Schneiderin hat sie gelernt und als Verkäuferin gearbeitet.

Sie hat einen Sohn großgezogen und sich als Karnevalistin einen Namen gemacht. Gemeinsam mit dem Ehemann wurde an Weihnachten im Stadtwald ein Bäumchen geschmückt, und am frühen Ostermorgen ging´s zum Osterwassertrinken an die Quelle des Kilianfloßes.

Nach dem plötzlichen Tod des Mannes fand die Seniorin Trost beim Schreiben und Illustrieren von Büchern. Zur Feder gegriffen hat sie, um mit dem Verkaufserlös Gemeinschaftsprojekte zu fördern. Knapp zwanzig Titel sind es, auf die sie verweisen kann.

Der Nachbarschaftshilfe floss das Geld zu, dem Roten Kreuz, der pfingstlichen Brunnenschmuck-Aktion. Zwar ist es ruhiger geworden um Gustl Geist, doch um ihre Blumen kümmert sie sich noch immer intensiv.

Im Frühjahr hat sie ein Stück von ihrem Rasen der Natur zurückgegeben, damit dort Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Insekten Nahrung finden und sich wohlfühlen können.