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Mehr Schutz der Bevölkerung und Sicherheit der Einsatzkräfte bei Naturkatastrophen

Für das Projekt „Katastrophenschutz goes digital“ erhält der Odenwaldkreis eine Förderung aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus (zweite von links) übergab den entsprechenden Bescheid an Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis (zweiter von rechts) und Kreisbrandinspektor Horst Friedrich (links). Mit dabei war auch Landtagsabgeordnete Sandra Funken. Foto: Saskia Hofmann / Kreisverwaltung

Landkreis Odenwald erhält 2,25 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Die Verbesserung des Bevölkerungsschutzes und die Minimierung von Auswirkungen von Katastrophenfällen auf die Umwelt sind die wesentlichen Ziele, warum der Landkreis Odenwald unter Beteiligung aller 14 Kommunen ein digitales Frühwarnsystem verschiedener smarter Technologien einsetzen möchte.

Das Projekt „Katastrophenschutz goes digital“ wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat jetzt die Förderzusage über 2,25 Millionen Euro auf den Weg gebracht.

„Die Gefahr von Naturkatastrophen nimmt konstant zu. Die daraus resultierenden Schäden für die Bevölkerung, aber auch in der Natur, sind enorm und verursachen immense Kosten“, sagte die Ministerin.

„Umso mehr kann das Projekt als richtungsweisend angesehen werden. Der Landkreis Odenwald sorgt heute schon für die Zukunft vor.“

Landrat Frank Matiaske erklärt: „Die Digitalisierung räumt uns Möglichkeiten ein, die noch vor wenigen Jahren als utopisch gegolten hätten. Diese wollen wir nutzen. Das Wichtige an dem Projekt ist, diese gemeinsam mit den Praktikern aus dem Katastrophenschutz heraus zu entwickeln.“

Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis ergänzt: „Dank der großzügigen Unterstützung des Landes wird unser Katastrophenschutz eine moderne, digital gestützte Infrastruktur bekommen, mit der er viel früher und strategischer auf Schadensereignisse reagieren kann“.

Mit dem Projekt „Katastrophenschutz goes digital“ wird der Schutz der Bevölkerung und die Sicherheit der Einsatzkräfte bei Extrem-Wetterereignissen, bei Hochwasser-Ereignissen und Waldbrand-Gefahren verbessert.

Mithilfe digitaler Technik, Sensorik und Daten aus verschiedenen weiteren Quellen soll viel früher und strategischer reagiert werden können. Das Frühwarnsystem hat das Ziel, durch rechtzeitiges Handeln Schäden und Folgeschäden eines Katastrophenfalls zu minimieren oder ganz zu vermeiden.

Warnungen vor eintretenden Katastrophenfällen können unabhängig vom Faktor Mensch und gleichzeitig über verschiedene digitale Wege an verschiedenste Empfängerinnen und Empfänger oder unterschiedliche Stellen gesendet werden.

Der Odenwaldkreis plant hierfür ein flächendeckendes LoRaWAN Netz, um die Daten zu übertragen. Sensorik aus den Bereichen Wasser und Wetter sowie Daten aus bestehender Sensorik werden gesammelt und in einer Datenbank mit entsprechender Software aufbereitet.

Aus diesen Daten können Dashboards für unterschiedliche Bereiche und Anwendungsfälle abgeleitet werden. Über ein automatisiertes Alarmierungssystem stellt die passende Warnung von betroffenen Stellen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sicher.

Die Daten aus der neuen Sensorik und weiteren Datenquellen soll nicht nur den Stellen des Katastrophenschutzes, sondern auch der Bevölkerung in geeigneter Art und Weise zur Verfügung gestellt werden.

Hintergrund:

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs.

Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.

Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung.

Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen.

Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de.