LESERBRIEF: Gedanken zum Lärmfeuer am Greiner Eck
Eine Odenwälder Tageszeitung berichtete über die sogenannte Lärmfeuer-Veranstaltung am Greiner Eck unter dem Titel „Wow-Effekt in vielen Farben“.
Dazu ist man nur noch fassungslos und regelrecht angewidert, wenn man betrachtet, was sich am Greiner Eck am 30. März 2019 unter dem Deckmäntelchen eines sogenannten Lärmfeuers abgespielt hat.
Wo es keine Tabus mehr gibt, wo es auf einmal möglich ist, Windindustrieanlagen mitten in den Wald in ein streng geschütztes FFH-Gebiet zu stellen, da fallen anscheinend auch noch die restlichen Hemmungen!
Wie wenn die Industrialisierung des Waldes nicht schon schlimm genug wäre, nein, jetzt wird er auch noch absolut rücksichtslos als Party-Meile missbraucht!
Ein echtes „Dreamteam“ haben wir da, die Energiegenossenschaft Starkenburg als Finanzierer, die FFW Grein als Veranstalter und die Stadt Neckarsteinach als Genehmiger!
Da wird abends/nachts ein Spektakel mitten im Wald veranstaltet, mit Shuttle-Service bis zum Windrad, mit bis zu 70 Schweinwerfern mitten im Wald, Bratwurst- und Getränkestand.
Da rauscht eine Gruppe junger Menschen mit Quad und Anhänger durch den Wald, die Musik dröhnt. All das fand statt ohne jegliche Rücksicht auf die sowieso schon unglaublich geschundene Natur am Greiner Eck, mitten im FFH-Gebiet, mitten in der Brut- und Setzzeit!
Hier sind Vögel, Fledermäuse und andere wildlebende Tiere besonders störungsempfindlich, benötigen Schutz und vor allem Ruhe! Störungen führen dazu, dass die Brut bzw. der Nachwuchs aufgegeben wird.
Auch für die gerade ausgezehrt aus dem Winterschlaf erwachenden Fledermäuse ist das der Wahnsinn, da es zur Lebensraummeidung durch Licht kommt.
Nein, Herr Jost, mit dieser unfassbaren Aktion schaffen Sie es nicht, das ohnehin ramponierte Image der Energiegenossenschaft Starkenburg irgendwie wieder aufzupolieren!
Damit beweisen Sie und Ihre willigen Erfüllungsgehilfen nur ein weiteres Mal, dass Natur- und Umweltschutz für Sie Fremdworte sind und Sie gar nicht daran denken, deutsches bzw. europäisches Naturschutzrecht zu achten!
Doris Hotz
64760 Oberzent