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Gemeinsam fĂŒr ein soziales und solidarisches Europa

Gemeinsam fĂŒr ein soziales und solidarisches Europa. Gruppenfoto vor dem DGB-Haus Darmstadt. Foto: Pressedienst DGB

Gewerkschaften aus Rimini, San Marino und dem Odenwaldkreis bauen ihre Zusammenarbeit aus

ODENWALDKREIS. - Seit vielen Jahren besteht eine aktive und lebendige Partnerschaft zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis und den italienischen Schwestergewerkschaften CGIL Rimini und CSdL San Marino.

FĂŒr die Partnergewerkschaften nahmen Isabelle Pavolucci (GeneralsekretĂ€rin der CGIL Rimini), Enzo Merlini (GeneralsekretĂ€r der CSdL San Marino), die GewerkschaftssekretĂ€r*innen Renzo Casadei (CGIL) und Simona Zonzini (CSdl) sowie Lora Parmiani (bei der CGIL Rimini fĂŒr die europĂ€ischen Beziehungen zustĂ€ndig) an einem Delegationsbesuch in Darmstadt und im Odenwaldkreis teil.

Bei ihrer Ankunft in Darmstadt wurde die Delegation im Gewerkschaftshaus von DGB-RegionsgeschĂ€ftsfĂŒhrer Jens Liedtke, DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp, dem OdenwĂ€lder DGB-Kreisvorsitzenden Harald Staier und Roberta Basile (Stellvertretende GeschĂ€ftsfĂŒhrerin von ver.di SĂŒdhessen) empfangen.

An dem Empfang nahm auch der Vorsitzende des DGB-Bezirks Hessen-ThĂŒringen, Michael Rudolph, teil. Michael Rudolph betonte, wie wichtig die grenzĂŒberschreitende Zusammenarbeit fĂŒr die Gewerkschaften ist: „Der Globalisierung des Kapitals setzen wir die Internationalisierung der gewerkschaftlichen SolidaritĂ€t entgegen.

Nur gemeinsam und solidarisch können wir in einer globalisierten Welt die Interessen der BeschĂ€ftigten erfolgreich vertreten und den Rechtsruck in Europa stoppen“, so Rudolph. „Unser gemeinsames Ziel ist ein soziales und solidarisches Europa in einer friedlichen und gerechten Welt.“

Im Odenwaldkreis standen ein Austausch ĂŒber die politische Entwicklung in Italien, San Marino und Deutschland, ĂŒber aktuelle gewerkschaftliche Fragen, die weiteren praktischen Schritte der Zusammenarbeit und eine gemeinsame gewerkschaftliche Positionierung fĂŒr die Europawahl am 9. Juni 2024 im Mittelpunkt der GesprĂ€che.

Auf dem Programm stand auch ein Empfang durch den Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis (SPD), der die vielfĂ€ltigen Anstrengungen des Landkreises vorstellte, den Odenwaldkreis gerade auch fĂŒr junge Menschen attraktiv zu machen und durch den zielgerichteten Ausbau der Infrastruktur neue ArbeitsplĂ€tze im Odenwaldkreis zu schaffen.

„Der Bevölkerungszuwachs der letzten drei Jahre zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, den lĂ€ndlichen Raum zu stĂ€rken, den Odenwaldkreis als lebens- und liebenswerte Region zu erhalten und die LebensqualitĂ€t der Menschen zu verbessern.“

Detlef Kuhn, Stellvertretender GeschĂ€ftsfĂŒhrer der OdenwĂ€lder Regionalentwicklungsgesellschaft (OREG) und Eva Heldmann, Vorsitzende des Klimaausschusses des Odenwaldkreises, informierten ĂŒber den Ausbau erneuerbarer Energien zur Umsetzung der Energiewende im Landkreis.

Detlef Kuhn fĂŒhrte die Gewerkschafter*innen auch durch den Energiepark am Hainhaus mit seinen Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Ein wichtiger Programmpunkt war auch die informative FĂŒhrung durch das Gesundheitszentrum Odenwald/Kreiskrankenhaus Erbach, die von GeschĂ€ftsfĂŒhrer Andrea Schwab vorgenommen wurde.

Anschließend diskutierten Andreas Schwab und Betriebsrat Stefan Kohlbacher (ver.di) mit den GĂ€sten ĂŒber das Gesundheitswesen in Deutschland im Vergleich zu Italien und San Marino.

In Italien hat die Rechtsaußen-Regierung wieder massive KĂŒrzungen im Gesundheitswesen vorgenommen und damit die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verschlechtert. FĂŒr den DGB Odenwaldkreis sowie die CGIL Rimini und die CSdL San Marino ist klar:

„Gesundheit ist keine Ware. Die Kernbereiche der Daseinsvorsorge und damit auch die KrankenhĂ€user gehören in öffentliche TrĂ€gerschaft. Das Gesundheitswesen hat den Menschen und damit dem Gemeinwohl zu dienen, nicht privaten Profitinteressen.“

Mit Blick auf die Europawahlen am 9. Juni 2024 betonen CSdL, CGIL und DGB ĂŒbereinstimmend: „Europa darf nicht den RĂŒckwĂ€rtsgang einlegen und in Nationalismus, Chauvinismus, Kleinstaaterei oder extreme Sparpolitik zurĂŒckfallen.

Wir dĂŒrfen die Europapolitik weder den Marktradikalen noch den Nationalisten und schon gar nicht Rechtsextremisten ĂŒberlassen. Ein soziales und solidarisches Europa kann nur ein antifaschistisches Europa sein“, so die gemeinsame Feststellung.

„Unsere EU-Kritik ist proeuropĂ€isch. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa, kein Europa der Banken und Konzerne, sondern ein Europa, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Markt. Die neoliberale Politik muss ĂŒberwunden werden.

Mensch, Klima und WĂŒrde der Arbeit mĂŒssen Vorrang haben vor Kapital- und Profitinteressen“. FĂŒr die Partner ist klar: „FĂŒr die Gewerkschaften ist es von grĂ¶ĂŸter Wichtigkeit, ihre grenzĂŒberschreitende Zusammenarbeit auszubauen und zu verstĂ€rken.

Hierzu trĂ€gt auch die enge gewerkschaftliche Kooperation von CGIL, CSdL und DGB bei, die nicht nur auf gemeinsamen Grundwerten und gemeinsamen Zielen basiert, sondern auch auf einer langjĂ€hrigen und tiefen Freundschaft.“