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„Wir können Existenzängsten wirksam begegnen“

Mit Freude im Kommunalen Job-Center tätig: Franziska Eisberg (vorne) und Eva Marie Fischer – zwei von vier neuen Mitarbeitern, die ihr Duales Studium vor kurzem beendet haben. Das Büro teilen sich die beiden Frauen normalerweise nicht. Es ist für den kurzen Fototermin ausgesucht worden, weil dort die Corona-Abstandsregeln gut eingehalten werden konnten. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Berufsstart in der Corona-Krise: Vier neue Angestellte des Job-Centers berichten

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Sich kompetent um den sozialen Halt und um neue berufliche Perspektiven für Bürgerinnen und Bürger im Odenwaldkreis zu kümmern, das ist der Beruf von Franziska Eisberg, Eva Marie Fischer, Elena Roßnagel und Max Tritsch.

Nach dem Ende ihres Studiums sind sie seit kurzem im Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises angestellt – und bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich zu spüren.

Aber sie merken auch umso mehr, dass sie gerade jetzt einen wichtigen Beitrag leisten: „Existenzängsten wirksam begegnen zu können, ist wichtig für den sozialen Frieden“, sagen sie.

Mit diesen Ängsten werden die vier täglich konfrontiert. „Es gibt deutlich mehr Neuanträge auf Leistungen“, schildert Franziska Eisberg. Die Siebenundzwanzigjährige ist Leistungssachbearbeiterin in jenem Team, das für den Süden des Kreisgebiets zuständig ist.

Ähnliches berichten ihre 23 Jahre alte Kollegin Elena Roßnagel und ihr Kollege Max Tritsch vom Team Nord. Tritsch bearbeitet vor allem Anträge von Selbständigen.

„Auch die Zahl dieser Anträge hat zugenommen, denn viele Solo-Selbständige und kleine Firmen sind von der Krise betroffen“, so der Dreißigjährige.

Mit jedem Neuantrag ist eigentlich ein persönliches Gespräch verbunden. Das kann derzeit nur am Telefon geführt werden. „Das ist ungewohnt“, sagt Eisberg. „Trotzdem sind diese Gespräche unerlässlich.“

Auch sonst sind persönliche Kontakte zu Antragstellerinnen und Antragstellern auf das notwendigste Minimum beschränkt. „Unser Ziel ist dennoch, Neu- und Weiterbewilligungen von Leistungen schnellstmöglich zu bescheiden“, hebt Erich Lust hervor, zu dessen Hauptabteilung das Kommunale Job-Center gehört.

Zum zentralen Angebot des Kommunalen Job-Centers gehören auch Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Menschen ins Berufsleben. Dafür ist Eva Marie Fischer zuständig.

Sie ist 22 Jahre alt und arbeitet mit an der Entwicklung solcher Maßnahmen – von der Konzeption bis zur Bewilligung und zur Vergabe an einen Bildungsträger.

„Wir können trotz der Corona-Krise alle Maßnahmen weiterführen“, sagt sie. „Dafür war es aber nötig zu prüfen, ob die Träger, mit denen wir zusammenarbeiten, die Inhalte auch digital anbieten können und die mit der Maßnahme verbundenen Ziele erreichen können.“

Diese Prüfung ist wichtig, denn schließlich fließt in solche Maßnahmen viel Geld, vor allem vom Bund und vom Land Hessen.

Eisberg, Fischer, Roßnagel und Tritsch kennen ihre jeweiligen Arbeitsfelder bereits gut. Im Oktober 2016 hatten sie ihr Duales Studium „Bachelor Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung“ begonnen, das von Anfang an mit der Arbeit im Kommunalen Job-Center verbunden war.

Vor gut einem Jahr konnten sie dann ihr Interesse für einen bestimmten Einsatzbereich bekunden und sind seither an jenen Stellen tätig, für die sie nun auch fest angestellt wurden.

Das Studium dauert sieben Semester. An ihm haben Eisberg, Fischer, Roßnagel und Tritsch vor allem die Verbindung von Theorie und Praxis geschätzt. Fischer zum Beispiel wusste schon seit langem, dass sie einen Beruf ausüben will, in dem sie Menschen helfen kann.

„Das Duale Studium war ideal für mich, denn es verbindet Aspekte der Sozialen Arbeit und typisches Verwaltungshandeln miteinander. Genau das hatte ich gesucht“, berichtet Fischer.

„Das Studium bereitet einen zusammen mit den praktischen Erfahrungen am Arbeitsplatz gut auf den Beruf vor“, so Eisberg.

Wie bei einem Berufsbeginn in der Kreisverwaltung üblich, hat Landrat Frank Matiaske auch den vier neuen Beschäftigten die Einstellungsurkunde überreicht – allerdings mit gebührendem Abstand und einzeln sowie ohne das obligatorische Gruppenfoto.

„Was nicht bedeutet, dass ich sie weniger herzlich willkommen heiße. Im Gegenteil. Die drei neuen Mitarbeiterinnen und der neue Mitarbeiter leisten eine unverzichtbare Arbeit, gerade in diesen herausfordernden Zeiten“, so Matiaske.

Hinweis:

Wer Interesse am modernen und vielfältigen dualen BASS-Studium beim Odenwaldkreis hat, kann sich unter www.odenwaldkreis.de (Aktuelles/Verwaltung/Politik – Stellenausschreibungen) informieren und auch direkt bewerben. Bei Fragen steht außerdem Karoline Kampa vom Personalamt unter der Telefonnummer 06062 70-206 zur Verfügung.