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Kommunales Job-Center Odenwaldkreis entwickelt mit „Plan“ besondere Maßnahme

Regelmäßig finden Treffen zwischen den Vetretern des KJC und der GFN AG statt, um sich über den Stand der Maßnahme „Plan“ auszutauschen. Foto: Jana Brendel / Kreisverwaltung

Intensive Unterstützung für Kunden mit psychischen und/oder psychosozialen Problemen

ODENWALDKREIS. - Immer häufiger finden sich unter den jungen Kunden des Kommunalen Job-Centers (KJC) Menschen mit psychischen und psychosozialen Problemen, Verhaltensauffälligkeiten oder Suchterfahrungen, die vorerst einen (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben oder die Aufnahme einer Ausbildung unmöglich machen.

Die Gründe hierfür sind meist vielschichtig. Mit der speziellen Maßnahme „Plan – Potenziale leben, aktivieren, nutzen“ bietet das Kommunale Job-Center seit Mai dieses Jahres bis zu 15 Personen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren eine gezielte, intensive und langfristige Unterstützung. Gefördert wird das Projekt dabei aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Die verantwortliche Teamleiterin im KJC, Ulrike Schlegel, beschreibt „Plan“ als eine Maßnahme, die sich durch starke Individualisierung und einen großen zeitlichen Spielraum von bis zu neun Monaten in der Arbeit mit den zugewiesenen Kunden extrem von anderen Projekten unterscheidet.

Es geht darum, gemeinsam mit den jungen Menschen, vorwiegend in Einzelterminen, an den Wurzeln ihrer Probleme zu arbeiten, gesundheitliche Einschränkungen zu minimieren und Strukturen aufzubrechen, die an einem Weiterkommen hindern. Dies braucht mitunter viel Zeit und entsprechendes Know-how im Umgang mit der Klientel.

Im beauftragten Maßnahmenträger, der GFN AG am Standort Michelstadt, hat das Kommunale Job-Center einen erfahrenen Partner bei der Umsetzung der Maßnahme gefunden.

Ein kompetentes und motiviertes Team aus Psychologen, Gesundheitscoaches, Job-Coaches und Sozialpädagogen steht den Teilnehmenden an fünf Tagen die Woche zur Verfügung.

Zu Beginn der Maßnahme sind die Teilnehmer in der Regel an zwei Tagen die Woche für drei Stunden täglich beim Maßnahmenträger. Im Verlauf steigert sich die Anwesenheit auf bis zu 20 Wochenstunden, immer in Beachtung der individuellen Besonderheiten und Leistungsfähigkeiten.

„Diese Maßnahme ist eine der zielführendsten Maßnahmen, die wir durchführen dürfen, weil sie uns die Freiheit gibt, intensiv und ohne zeitlichen Druck mit den einzelnen Teilnehmenden zu arbeiten.

Wir haben die Möglichkeit, eine solide Vertrauensbasis mit den Kunden aufzubauen, genau zu schauen, welche Methode bei wem am besten greift und welche zusätzlichen Wege wir gehen müssen, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

Dabei sind wir in der Ausgestaltung sehr flexibel. So können wir bei speziellen Problemlagen beispielsweise auch Besuche bei den Teilnehmenden zu Hause oder an neutralen Orten anbieten.

Wir können, falls vom Kunden gewünscht, zu Arztterminen begleiten, bei akutem Gesprächsbedarf telefonisch beraten oder das soziale Umfeld in unsere Arbeit mit einbinden“, erklärt Tanja Schnaar, Psychologin bei „Plan“.

All dies hilft, langfristig realistische, persönliche und beruflichen Perspektiven zu entwickeln, ein positives Bild der eigenen Zukunft zu erarbeiten und in einem geschützten Rahmen, unter Berücksichtigung des gesundheitlichen und individuellen Leistungsvermögens, auf den Arbeitsmarkt vorbereitet zu werden.

Informationen zur Maßnahme „Plan“ erhalten Interessierte beim Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises sowie beim Maßnahmenträger GFN AG in Michelstadt.

Ansprechpartner sind Ulrike Schlegel, Telefon: 06062 70-1570, E-Mail u.schlegel(at)odenwaldkreis.de, sowie Felix Dingeldein, Telefon: 06061/ 9797571 und E-Mail: Felix.Dingeldein(at)gfn.de

Der Odenwaldkreis nimmt seit 2005 die Aufgaben der Grundsicherung für Arbeit (SGB II) in alleiniger Zuständigkeit als zugelassener kommunaler Träger wahr und hat hierzu das Kommunale Job-Center gegründet.

Das Kommunale Job-Center arbeitet hierbei sehr eng und konstruktiv mit den regionalen und überregionalen Beteiligten des örtlichen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zusammen, insbesondere mit den Anbietern von Eingliederungsmaßnahmen und Trägern der freien Wohlfahrtspflege.