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Rosen erblühen auch mal von oben

Baubesprechung vor verpacktem Altar und Kruzifix: (von links) Hermann Trenschel vom Bauausschuss, Architekt Florian Lang und Pfarrerin Christina Meyer. Foto: Bernhard Bergmann

Evangelische Kirche in Neustadt wird innen renoviert – „Großer Vorher-Nachher-Effekt“

NEUSTADT. - In einer Zeit, in der die Rosen allmählich aufblühen, erblühen auch die Deckenrosen in der evangelischen Kirche in Neustadt frisch.

Mit dem Duft freilich ist es hier im Gotteshaus etwas anders gelagert: Nach frischer Farbe riecht es und nach Staub – was zu einer Baustelle passt: Seit Herbst wird die zentral am Neustädter Marktplatz gelegene Kirche innen renoviert.

Der Altar, das markante Kruzifix und die Orgel sind unterdessen gut verpackt, um sie bestmöglich vor Staub und anderem Unbill zu schützen. Ein Gerüst füllt derzeit noch den gesamten Kirchenraum aus, bis hinauf unter die Decke.

Die Malerarbeiten an Deckenrosen und umlaufenden Friesen sowie neuer Putz für die Wände sind freilich nur ein Teil. „Ausgangspunkt waren Risse in der der Decke“, erklärt der zuständige Architekt und Bauleiter Florian Lang (Darmstadt).

Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass diese die Folge eines früheren Eingriffs in die Deckenkonstruktion waren, entstanden vermutlich bei der letzten Renovierung, die bereits ein paar Jahrzehnte zurückliegt. Aber auch die Technik sei veraltet gewesen, weiß Lang.

„Da ist im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer mal wieder was ergänzt worden.“ Fortan steht die gesamte Technik in der Kirche auf modernen und, ganz wichtig: sicheren Füßen.

Sicht- und hörbar wird die neue Zeit etwa durch eine moderne Lichttechnik mit einstellbaren Strahlern sowie ein neues Beschallungskonzept, und auch die Glockensteuerung ist komplett erneuert worden, ebenso wie die Bankheizung.

„Der Vorher-Nachher-Effekt wird groß sein“, sagt Architekt Lang. Denn, daran erinnern sich auch viele Gemeindeglieder, die Kirche wirkte insgesamt ziemlich dunkel.

„Allein die Lichttechnik wird da in Zukunft viel bewirken.“ Wichtig ist Florian Lang, dass alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege stattfinden und die Handwerker sehr behutsam vorgehen.

Einen Anhaltspunkt für das Alter der Kirche gibt die Jahreszahl 1480 am Turm. Das Kirchenschiff ist irgendwann einmal erweitert worden, das war allerdings wegen der unmittelbar daneben verlaufenden Straße nur in einer Richtung möglich, weswegen der einstige Mittelgang heute im wahrsten Wortsinn etwas einseitig durchs Gotteshaus führt.

Pfarrerin Christina Meyer, die gleich nebenan im Pfarrhaus wohnt und arbeitet, informiert sich regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten. Viel Zeit auf der Baustelle verbringt Hermann Trenschel als Mitglied im Kirchenvorstand und Bauausschuss.

Der gelernte Elektriker, der, wie er selbst sagt, mittlerweile „im Unruhestand“ ist, legt auch immer mal wieder selbst mit Hand an, wenn Hilfe gebraucht wird.

Zur Kerb, was ja nichts anderes als Kirchweih bedeutet, soll – wie passend – das Gotteshaus wieder eingeweiht werden. Das ist am Sonntag, 11. August, um 10 Uhr. Von den angesetzten Gesamtkosten von 430.000 Euro, deren Hauptteil die Landeskirche trägt, muss die Gemeinde einen Eigenanteil von 150.000 aufbringen.

„Für Spenden wären wir dankbar“, sagt Pfarrerin Meyer. Wer hier einen Beitrag leisten mag, kann dies mit einer Spende auf das Konto der Kirchengemeinde Breuberg tun: IBAN DE46 5086 3513 0005 1700 60 bei der Volksbank Odenwald, Verwendungszweck: Renovierung Kirche Neustadt.