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Wolf tötet Schafe und eine Ziege im Odenwald: „WeidezĂ€une verstĂ€rken“

Der Wolf wurde Anfang Septemberdiesen jahreserstmalsnach mehr als 150 Jahren wieder im Odenwald gesichtet. Jetzt kamen mehrere Schafe und eine Ziege im Odenwald durch Wolfsbisse zu Tode, wie durch amtliche Untersuchung bestÀtigt. Foto: © by Hans Oppermann

BestĂ€tigt: Tiere im Odenwald kamen durch Wolfsbisse zu Tode + + + Umweltministerium unterstĂŒtzt PrĂ€ventionsmaßnahmen und verstĂ€rkt Beratung zur Sicherung von ZĂ€unen und Herdenschutzmaßnahmen

ODENWALD / WIESBADEN. - Im Odenwald wurden im November mehrere Schafe und eine Ziege durch einen Wolf gerissen. Dies hat eine genetische Untersuchung durch das Senckenberg Institut Fachgebiet Naturschutzgenetik in Gelnhausen nun bestÀtigt.

„Hessen ist schon seit einiger Zeit ein Wolfserwartungsland. Das gilt natĂŒrlich auch fĂŒr den Odenwald als wenig besiedeltes Gebiet mit großen landschaftlichen FreiflĂ€chen. FĂŒr SchĂ€ferinnen und SchĂ€fer und alle anderen Tierhalter bedeutet das, dass sie alle Instrumente nutzen mĂŒssen, um ihre Herden auch wirksam zu schĂŒtzen. Dazu gehören zu allererst ElektrozĂ€une, aber auch Herdenschutztiere“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

„Bereits jetzt helfen wir den Tierhalterinnen und Tierhalter finanziell: Es stehen in diesem Jahr noch Fördergelder zur VerfĂŒgung, um fĂŒr den zusĂ€tzlichen Aufwand der regelmĂ€ĂŸigen Zaunkontrollen aufzukommen“, sagte die Ministerin.

Nur wenn Wölfe regelmĂ€ĂŸig feststellen, dass Nutztiere rundum durch ElektrozĂ€une geschĂŒtzt sind, fressen sie weiterhin Wildtiere. „Vor allem SchĂ€ferinnen und SchĂ€fer leisten eine sehr wichtige Arbeit im Sinne der extensiven GrĂŒnlandpflege und des Naturschutzes.

Wir werden unsere bisherigen finanziellen Hilfen und Beratungsangebote verstĂ€rken. Ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Wolf ist möglich und kann entsprechend geregelt werden“, kĂŒndigte die Ministerin an.

Das Land unterstĂŒtzt die Schafhalterinnen und Schafhalter mit verschiedenen Beratungsangeboten. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) bietet umfangreiche Informationen rund um das Thema Herdenschutz an. „PrĂ€vention ist hierbei das SchlĂŒsselwort: Es ist wichtig, dass die SchĂ€ferinnen und SchĂ€fer die Möglichkeiten des Herdenschutzes kennen und rechtzeitig vorsorgen. Mangelhafte ZĂ€une schrecken ein hungriges Raubtier nicht ab“, so Hinz.

Sie wies noch einmal darauf hin, dass Wölfe scheue Tiere sind, die sich fĂŒr Menschen nicht interessieren. Falls sich ein wolfsĂ€hnliches Tier einem Menschen nĂ€hert, sollte er durch lautes Sprechen verjagt werden. SpaziergĂ€ngerinnen und SpaziergĂ€ngern im Odenwald wird zudem empfohlen, ihre Hunde an der Leine fĂŒhren.

Am 10. November waren bei Mossautal-HĂŒttenthal ein Schaf und eine Ziege und am 16. November bei Hesseneck-Kailbach im Odenwaldkreis mehrere Schafe getötet worden. Bereits im September war bei Wald-Michelbach ein Wolf im Wald fotografiert worden.

Bislang hatte sich der Wolf ausschließlich von Wildtieren ernĂ€hrt. Damit dies so bleibt, sollten Tierhalter regelmĂ€ĂŸig ihren Zaun auf die FunktionsfĂ€higkeit ĂŒberprĂŒfen und darauf achten, dass er keine LĂŒcken hat.

Weitere Informationen zum Wolfsmanagement in Hessen: https://umwelt.hessen.de/wolf