Reges Interesse am ersten Gesundheitsforum Gersprenztal

Rund 30 Gesundheitsanbieter der verschiedenen Fachrichtungen trafen sich kĂŒrzlich in FrĂ€nkisch-Crumbach zum ersten Gesundheitsforum Gersprenztal.

Die BĂŒrgermeister Rainer MĂŒller, Eric Engels, Stefan Lopinsky (von links nach rechts) bei der Unterschrift des Vertrages zur Interkommunalen Zusammenarbeit. Im Hintergrund Elke Kessler und Dr. med. Alwin Weber von der GeschĂ€ftsstelle der GesundheitsVersorgungsKooperation Oberzent.
GERSPRENZTAL. - Auf Einladung der BĂŒrgermeister der drei Kommunen des Gersprenztales und der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald trafen sich die Gesundheitsanbieter der unterschiedlichsten Fachrichtungen in der Aula der Rodensteinschule in FrĂ€nkisch-Crumbach.
BĂŒrgermeister Eric Engels, der im Namen der drei BĂŒrgermeister begrĂŒĂte, konnte fast 30 Angehörige aus den unterschiedlichsten Gesundheitsberufen begrĂŒĂen.
Dabei waren Ărzte, ZahnĂ€rzte, Psychotherapeuten, Apotheker, Pflegeeinrichtungen, soziale Anbieter, Patientenvertreter und weitere Vertreter von Institutionen, die sich mit Fragen der umfassenden Gesundheit befassen.
Alle drei Kommunen, Brensbach, FrĂ€nkisch-Crumbach und Reichelsheim waren reprĂ€sentativ vertreten. In seiner BegrĂŒĂung machte Engels deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Versorgung insbesondere mit Haus- und ZahnĂ€rzten sowie Apotheken ausreichend ist, aber man aus dieser âPosition der StĂ€rkeâ agieren mĂŒsse, um auch in Zukunft eine ausreichende medizinische, pharmazeutische, therapeutische und pflegerische Versorgung zu behalten.
Aus diesem Grund haben die Parlamente der drei Kommunen einen Vertrag zur Interkommunalen Zusammenarbeit beschlossen, der an dem Abend auch symbolisch im Beisein der Gesundheitsanbieter unterschrieben wurde.
Im Namen der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald begrĂŒĂte der erste Vorsitzende Dr. Alwin Weber und zeigte in seinem Vortrag die zukĂŒnftigen Herausforderungen auf.
Einem steigenden Bedarf an gesundheitlicher Versorgung, bei der neben der medizinischen Versorgung auch die psychosoziale Versorgung einen zunehmenden Stellenwert einnehme, stehe eine altersbedingt zahlenmĂ€Ăig eher rĂŒcklĂ€ufige hausĂ€rztliche Versorgung und zunehmende Probleme bei der Rekrutierung von Nachwuchs in allen Gesundheitsberufen entgegen.
Im Odenwaldkreis sei man sich dieser Entwicklung schon lÀnger bewusst und habe daher als einer der ersten Kreise in Deutschland eine Strategie entwickelt und moderne zukunftsweisende Strukturen geschaffen, um trotz dieser Entwicklung nachhaltig eine gute und wohnortnahe Versorgung aufrecht zu erhalten.
Die Kreisstrategie gibt zwar einen Rahmen vor, enthĂ€lt aber auch klar die MaĂgabe lokaler Verantwortlichkeiten der Leistungsanbieter und Kommunen zur eigenen Gestaltung einer wohnortnahen und den BedĂŒrfnissen der Bewohner und der Region angepassten Versorgung, erklĂ€rte Elke Kessler von der Firma ASD Concepts.
ASD Concepts begleitet seit Beginn an das Gesamtprojekt. In dieser Funktion fĂŒhrte Elke Kessler an diesem Abend in Ihrer Funktion als GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der GeschĂ€ftsstelle der GVK Odenwald durch den Abend.
Diesem Abend sei deshalb auch fast ein Jahr der Analyse, intensive GesprĂ€che mit einzelnen Leistungsanbietern und den kommunalen TrĂ€gern vorausgegangen. Aus den einzelnen GesprĂ€chen seien bereits eine ganze Reihe von konkreten VorschlĂ€gen und Ideen zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Versorgung entstanden, die auch im Konzept fĂŒr das Gersprenztal verankert wurden.
Der nĂ€chste Schritt werde sein, die GesundheitsVersorgungsKooperation Gersprenztal innerhalb der GVK Odenwald offiziell zu grĂŒnden und dazu einen Vorstand zu wĂ€hlen, der dann gemeinsam mit der GeschĂ€ftsstelle der GVK Odenwald an die Umsetzung einzelner Projekte gehe. Dazu sei auch die GrĂŒndung einzelner Arbeitskreise zu den vorgeschlagenen Themen vorgesehen.
In der regen Diskussion hĂ€tten sich weitere Themen wie PrĂ€vention und Entwicklung bei Kindern, Fragen und VorschlĂ€ge zur Nachwuchsgewinnung fĂŒr die verschiedenen Gesundheitsberufe, kreisĂŒbergreifende Projekte und zur Kommunikation untereinander und mit der Bevölkerung herauskristallisiert.
Eine der ersten MaĂnahmen werde deshalb auch der Aufbau einer Internetseite Gesundheitsregion Gersprenztal zur kontinuierlichen Information der Bevölkerung sein.
Die Umsetzung im Gesprenztal sei damit eine konsequente WeiterfĂŒhrung der Kreisstrategie, die 2014 und 2015 durch das Kreisgesundheitsamt, die Ărzte eG und das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis im Rahmen des Förderprojektes des Hessischen Ministeriums fĂŒr Soziales und Integration entwickelt worden sei.
Das Pilotprojekt mit der GrĂŒndung der GVK Oberzent und dem Aufbau des GVZ Oberzent als eines der ersten ambulanten Zentren mit einer integrierten Haus- und FachĂ€rztlichen, sozialen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung habe bundesweit Aufmerksamkeit erzielt.
Auch die Ausweitung in die anderen Regionen werde durch das HMSI gefördert und begleitet. Die Hessische Landesregierung unterstĂŒtze solche AnsĂ€tze, denn neue Organisations- und Versorgungskonzepte wĂŒrden dafĂŒr sorgen, dass die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in Hessen auch kĂŒnftig bedarfsgerecht und gut medizinisch versorgt wĂŒrden.