Reges Interesse am ersten Gesundheitsforum Gersprenztal
Vereinbarung der Kommunen Brensbach, Fränkisch-Crumbach und Reichelsheim zur Interkommunalen Zusammenarbeit im Rahmen der Gesundheitsversorgung im GersprenztalGERSPRENZTAL. - Auf Einladung der Bürgermeister der drei Kommunen des Gersprenztales und der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald trafen sich die Gesundheitsanbieter der unterschiedlichsten Fachrichtungen in der Aula der Rodensteinschule in Fränkisch-Crumbach.
Bürgermeister Eric Engels, der im Namen der drei Bürgermeister begrüßte, konnte fast 30 Angehörige aus den unterschiedlichsten Gesundheitsberufen begrüßen.
Dabei waren Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Apotheker, Pflegeeinrichtungen, soziale Anbieter, Patientenvertreter und weitere Vertreter von Institutionen, die sich mit Fragen der umfassenden Gesundheit befassen.
Alle drei Kommunen, Brensbach, Fränkisch-Crumbach und Reichelsheim waren repräsentativ vertreten. In seiner Begrüßung machte Engels deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Versorgung insbesondere mit Haus- und Zahnärzten sowie Apotheken ausreichend ist, aber man aus dieser „Position der Stärke“ agieren müsse, um auch in Zukunft eine ausreichende medizinische, pharmazeutische, therapeutische und pflegerische Versorgung zu behalten.
Aus diesem Grund haben die Parlamente der drei Kommunen einen Vertrag zur Interkommunalen Zusammenarbeit beschlossen, der an dem Abend auch symbolisch im Beisein der Gesundheitsanbieter unterschrieben wurde.
Im Namen der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald begrüßte der erste Vorsitzende Dr. Alwin Weber und zeigte in seinem Vortrag die zukünftigen Herausforderungen auf.
Einem steigenden Bedarf an gesundheitlicher Versorgung, bei der neben der medizinischen Versorgung auch die psychosoziale Versorgung einen zunehmenden Stellenwert einnehme, stehe eine altersbedingt zahlenmäßig eher rückläufige hausärztliche Versorgung und zunehmende Probleme bei der Rekrutierung von Nachwuchs in allen Gesundheitsberufen entgegen.
Im Odenwaldkreis sei man sich dieser Entwicklung schon länger bewusst und habe daher als einer der ersten Kreise in Deutschland eine Strategie entwickelt und moderne zukunftsweisende Strukturen geschaffen, um trotz dieser Entwicklung nachhaltig eine gute und wohnortnahe Versorgung aufrecht zu erhalten.
Die Kreisstrategie gibt zwar einen Rahmen vor, enthält aber auch klar die Maßgabe lokaler Verantwortlichkeiten der Leistungsanbieter und Kommunen zur eigenen Gestaltung einer wohnortnahen und den Bedürfnissen der Bewohner und der Region angepassten Versorgung, erklärte Elke Kessler von der Firma ASD Concepts.
ASD Concepts begleitet seit Beginn an das Gesamtprojekt. In dieser Funktion führte Elke Kessler an diesem Abend in Ihrer Funktion als Geschäftsführerin der Geschäftsstelle der GVK Odenwald durch den Abend.
Diesem Abend sei deshalb auch fast ein Jahr der Analyse, intensive Gespräche mit einzelnen Leistungsanbietern und den kommunalen Trägern vorausgegangen. Aus den einzelnen Gesprächen seien bereits eine ganze Reihe von konkreten Vorschlägen und Ideen zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Versorgung entstanden, die auch im Konzept für das Gersprenztal verankert wurden.
Der nächste Schritt werde sein, die GesundheitsVersorgungsKooperation Gersprenztal innerhalb der GVK Odenwald offiziell zu gründen und dazu einen Vorstand zu wählen, der dann gemeinsam mit der Geschäftsstelle der GVK Odenwald an die Umsetzung einzelner Projekte gehe. Dazu sei auch die Gründung einzelner Arbeitskreise zu den vorgeschlagenen Themen vorgesehen.
In der regen Diskussion hätten sich weitere Themen wie Prävention und Entwicklung bei Kindern, Fragen und Vorschläge zur Nachwuchsgewinnung für die verschiedenen Gesundheitsberufe, kreisübergreifende Projekte und zur Kommunikation untereinander und mit der Bevölkerung herauskristallisiert.
Eine der ersten Maßnahmen werde deshalb auch der Aufbau einer Internetseite Gesundheitsregion Gersprenztal zur kontinuierlichen Information der Bevölkerung sein.
Die Umsetzung im Gesprenztal sei damit eine konsequente Weiterführung der Kreisstrategie, die 2014 und 2015 durch das Kreisgesundheitsamt, die Ärzte eG und das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis im Rahmen des Förderprojektes des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration entwickelt worden sei.
Das Pilotprojekt mit der Gründung der GVK Oberzent und dem Aufbau des GVZ Oberzent als eines der ersten ambulanten Zentren mit einer integrierten Haus- und Fachärztlichen, sozialen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung habe bundesweit Aufmerksamkeit erzielt.
Auch die Ausweitung in die anderen Regionen werde durch das HMSI gefördert und begleitet. Die Hessische Landesregierung unterstütze solche Ansätze, denn neue Organisations- und Versorgungskonzepte würden dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Hessen auch künftig bedarfsgerecht und gut medizinisch versorgt würden.