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DGB Odenwaldkreis: Solidarität mit den streikenden Post-Beschäftigten

Auch die Kolleg*innen des öffentlichen Dienstes und der Bahn, die Streiks der Gewerkschaften in Frankreich und der Demokratie- und Arbeiter*innenbewegung im Iran gilt die Unterstützung

ODENWALDKREIS / BAD KÖNIG. - Der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Odenwaldkreis befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung ausführlich mit den Tarifrunden bei der Post,dem öffentlichen Dienst und der Bahn.

Aus Anlass des internationalen Aktionstages der Gewerkschaften war zudem die Menschenrechtsituation im Iran ein zentrales Thema.

Der DGB-Kreisvorstand unterstützt mit Nachdruck den Streik der Post-Beschäftigten, die für 15 Prozent mehr Lohn kämpfen sowie die Tarifforderungen der Gewerkschaft ver.di für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro mehr pro Monat) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG (zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat).

DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) betont: „Die beste Antwort auf die stark gestiegenen Preise sind deutliche Lohnerhöhungen. Da die Inflation kleine und mittlere Einkommen sehr viel härter trifft, brauchen sie ein besonders großes Plus. Deutliche Lohnerhöhungen sind notwendig, gerecht und machbar“.

Der Stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Lothar Löll (Oberzent) betont: „Die Beschäftigten bei der Post, im öffentlichen Dienst und der Bahn haben deutliche Lohnerhöhungen im wahrsten Sinne des Wortes verdient. Dafür kämpfen wir.

Deutlich höhere Löhne sind gut für die Beschäftigten, aber auch gesamtwirtschaftlich notwendig und sinnvoll“. Der DGB Odenwaldkreis solidarisiert sich auch mit den französischen Gewerkschaften, die mit Massenstreiks gegen die geplante Verlängerung des Renteneintrittsalters bei gleichzeitiger Absenkung des Rentenniveaus kämpfen.

DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) informierte über den Arbeitskampf bei der Post: „Die Deutsche Post AG hat auf Kosten der Beschäftigten satte Gewinne gemacht. Im Jahr 2021 wurde ein Gewinn von acht Milliarden Euro erzielt, für 2022 werden sogar 8,4 Milliarden Euro erwartet.

Der Konzern schwimmt im Geld“, macht Raupp deutlich. „Für die Aktionäre regnet es Milliarden. Bei den Dividenden geht die Post ab, für die Beschäftigten nicht“. Dass die Post selbst den Ausgleich der inflationsbedingten Kaufkraftverluste verweigere, sei angesichts der Milliardengewinne des Konzerns „eine dreiste Provokation“.

Konzernchef Frank Appelt beziehe ein Jahresgehalt von über zehn Millionen Euro: „Er bekommt damit so viel Geld wie 232 Post-Beschäftigte. Es ist höchste Zeit, dass unanständig hohe Managergehälter deutlich gedeckelt und die Post-Beschäftigten für ihre harte Arbeit endlich anständig bezahlt werden“, so Raupp.

„Der Post-Streik wird das Management daran erinnern, dass es die Beschäftigten sind, die die milliardenschweren Gewinne erarbeiten, nicht die Aktionäre“.

Der DGB-Kreisvorstand solidarisiert sich ausdrücklich auch mit der Demokratie- und ArbeiterInnen-Bewegung im Iran und verurteilt aufs Schärfste das Vorgehen des reaktionären iranischen Regimes gegen die eigene Bevölkerung.

„Wir solidarisieren uns mit Nachdruck mit den mutigen Protestierenden im Iran, die seit über vier Monaten trotz massiver Unterdrückung und brutaler Gewalt durch sogenannte Revolutionsgarden und paramilitärische und zivile Schlägertrupps für ihre Menschen-, Frauen- und Arbeitnehmer*innenrechte auf die Straße gehen.“

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen ein und fordern die deutsche und europäische Politik auf, den Druck auf das iranische Regime zu erhöhen, die mutige Demokratiebewegung im Iran zu unterstützen und alles daran zu setzen, Gewalt, Verfolgung und Hinrichtungen im Iran zu stoppen.