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Wie sich eine kleine Druckerei am Markt behauptet

KJC besucht Erbacher Buch & Offsetdruck A. MĂŒller GmbH + + + Hilfe bei Personalsuche

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Ob große oder kleine Unternehmen, der persönliche Austausch und die Zusammenarbeit mit Arbeitgebenden im Odenwaldkreis sind wichtige Instrumente des Kommunalen Job-Centers (KJC), um BĂŒrgerinnen und BĂŒrger erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Mitarbeiterbedarf gibt es dabei in fast jedem Betrieb, kurzfristig oder perspektivisch. Welche Auftrags- und Personalsituation bei der Firma Buch & Offsetdruck A. MĂŒller GmbH in Erbach herrscht und welchen Herausforderungen sich ein eher kleineres Unternehmen gegenĂŒbersieht, erklĂ€rte GeschĂ€ftsfĂŒhrer Waldemar Tscherepanow kĂŒrzlich den GĂ€sten vom KJC und der InA gGmbH bei einer Betriebsbesichtigung.

Es ist kein einfaches GeschĂ€ft, das Tscherepanow fĂŒhrt. „Die Zunahme der Automatisierung, der Wegbruch verschiedener grĂ¶ĂŸerer Auftraggeber im Kreis und dazu noch Corona waren in den vergangenen Jahren nicht leicht fĂŒr unser Unternehmen.

Als ich 1991 in den Betrieb kam, waren wir noch zehn Mitarbeitende. Aktuell arbeiten hier nur noch vier Personen“, erlĂ€utert der GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Aber auch wenn die Konkurrenz von Online-Druckereien immer grĂ¶ĂŸer werde, sei die Auftragslage aktuell gut.

Vor allem, weil das Unternehmen vor 15 Jahren damit begonnen hat, an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen. Hierdurch konnten bereits langfristige AuftrĂ€ge, beispielsweise fĂŒr die StĂ€dte Stuttgart, Esslingen und Frankfurt oder fĂŒr das BĂŒro des BĂŒrgermeisters von Köln, gewonnen werden.

„Aber auch regionale Unternehmen und Privatpersonen greifen gern auf unseren Service zurĂŒck. Vor allem, wenn es mal schnell gehen muss, sind wir oft die Retter in der Not“, sagt Tscherepanow augenzwinkernd.

FĂŒr die Umsetzung der AuftrĂ€ge stehen dem Unternehmen zwei Druck- und eine Falzmaschine zur VerfĂŒgung. Eine neue Digitaldruckmaschine wurde gerade erst in Betrieb genommen. Aber auch das SchmuckstĂŒck des Unternehmens, eine 60 Jahre alte original „Heidelberger“ Druckmaschine, ist noch im Einsatz.

Gearbeitet wird mit rund 1.000 Sonderfarben, 10.000 Papiersorten und 1.000.000 Verarbeitungsvariationen, die mit ĂŒber 100 Falzarten, PrĂ€ge- und Stanzformen veredelt werden können. So kann auf individuelle Anfragen eingegangen werden.

Eine abwechslungsreiche TĂ€tigkeit fĂŒr die BeschĂ€ftigten vor Ort, wie der GeschĂ€ftsfĂŒhrer bestĂ€tigt: „Bei uns sollte jeder alles können und fĂ€hig sein, wenn nötig, selbst Entscheidungen zu treffen.“

ArbeitskrĂ€ften, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen und hier beruflich Fuß fassen wollen, steht er besonders offen gegenĂŒber. Tscherepanow selbst ist nicht in Deutschland geboren und kennt die HĂŒrden, die fĂŒr eine erfolgreiche Integration genommen werden mĂŒssen.

Zudem kam einer der beiden Drucker im Team vor sechs Jahren aus Serbien zum Unternehmen. Auch wenn die VerstĂ€ndigung zu Beginn nur auf Englisch funktionierte, war dies ein GlĂŒcksfall, wie der GeschĂ€ftsfĂŒhrer erklĂ€rt. Denn gelernte Drucker auf Jobsuche gĂ€be es nicht so oft.

„Da wir nur wenige Mitarbeiter sind, muss zudem die Chemie zwischen uns stimmen. Wenn es mit der deutschen Sprache am Anfang noch nicht so klappt, können wir uns auch auf Englisch oder mit HĂ€nden und FĂŒĂŸen verstĂ€ndigen. Es gibt immer Wege, wenn der Wille da ist“, ist Tscherepanow ĂŒberzeugt.

Diese Informationen sind fĂŒr die Mitarbeitenden des Job-Centers, vor allem fĂŒr Carolin Schön vom Arbeitgeberservice, wichtig und hilfreich. Mehr als 3.000 Kundinnen und Kunden betreut das KJC aktuell.

Gerade nach Beginn des Ukrainekriegs finden sich viele Personen im Kundenstamm, die arbeiten wollen und gute Voraussetzungen fĂŒr eine Arbeitsaufnahme mitbringen. Wenn dann ein potenzieller Arbeitgeber zusĂ€tzlich UnterstĂŒtzung signalisiert, steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts im Wege.

HierfĂŒr hinterlegen Unternehmen mit Personalbedarf ein Stellenprofil beim Arbeitgeberservice. Schön sucht dann in Zusammenarbeit mit den Vermittlungscoachs passende Bewerber aus und schlĂ€gt diese den Unternehmen vor.

Sie begleitet den Bewerbungsprozess und koordiniert bei Bedarf zusĂ€tzliche Fördermöglichkeiten. Ein Weg, der so in naher Zukunft auch mit der Firma Buch & Offsetdruck A. MĂŒller GmbH gegangen werden könnte.

Denn ein langjĂ€hriger Mitarbeiter wird in absehbarer Zeit in Rente gehen. Perspektivisch wird hier schon jetzt nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin gesucht. Die Informationen zum Anforderungsprofil nahm Schön aus dem Betriebsbesuch gleich mit und versucht nun geeignete Kandidaten fĂŒr die Stelle zu finden.

Unternehmen, die im Rahmen einer Betriebsbesichtigung mit dem Kommunalen Job-Center ins GesprĂ€ch kommen möchten, aktuell ArbeitskrĂ€fte suchen oder Praktikumsmöglichkeiten anbieten, können sich gern bei Carolin Schön vom Arbeitgeberservice telefonisch unter 06062 70-1426 oder per E-Mail an arbeitgeberservice(at)odenwaldkreis.de  melden.