„Man muss auch mal Nein sagen können“
Psychologin spricht sich beim DRK gegen zwanghafte Harmonie ausODENWALDKREIS / ERBACH. - Ja-Sager gelten als angepasst und angenehm, Nein-Sager werden oft als Querulanten abgestempelt. Dass dies nicht so sein muss und eine Nichtzustimmung bei manchen Dingen von Selbstsicherheit und Zivilcourage zeugt, vermittelt am Mittwoch, 12. März, die Frankfurter Diplom-Psychologin Nathalie Krahé ihren Gästen im Selbsthilfezentrum des Roten Kreuzes in Erbach.
Nicht Nein sagen zu können nennt die Referentin einen „Sprachfehler“ den man vermeiden könne: „Menschen merken zwar, dass sich in ihrem Innern ein Widerstand regt, doch immer wieder sagen sie Ja“, erläutert die Fachfrau in einer Pressemitteilung.
„Mir fielen die richtigen Argumente nicht ein“ oder „Ich wollte niemandem wehtun“, bekomme sie oft als Grund zu hören. Doch Abgrenzungen seien nötig, sonst verbiege man sich. Sie sagt: „Nein sagen lässt sich trainieren.“
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dazu eingeladen, anhand von Berichten aus der Praxis, eine fundierte Ablehnung weniger kritisch zu sehen. „Im Sinne einer guten Selbstfürsorge, ist ein aufrichtiges Nein nicht zu umgehen“, findet Nathalie Krahé.
Wie dies auf empathische Weise, ohne schlechtes Gewissen und für andere annehmbar gelingen kann, erklärt die Referentin an diesem Abend.
Ihre Fragen lauten: Welchen Preis zahlt man für die Aufrechterhaltung von Harmonie? Soll das so bleiben? Was sind die Alternativen? Krahé zeigt Denk- und Verhaltensmuster auf und gibt Anregungen für persönliche Strategien zur Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und findet im DRK-Selbsthilfezentrum an der Bahnstraße 43 statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind nicht notwendig. Informationen gibt es bei Friedel Weyrauch unter Tel. 0162 / 2578 112 oder der E-Mail: selbsthilfezentrum(at)drk-odenwaldkreis.de. Gefördert wird der Abend von der AOK Hessen.