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Leserbrief: Die Ahnungslosen in Bad König

BAD KÖNIG. - Hohe Wellen geschlagen habe beim Heimat- und Geschichtsvereins Bad König bei dessen Hauptversammlung „die von der Stadt vorgenommene Entfernung einer Sandsteintreppe auf dem Bad Königer Friedhof“, berichtete der Vereinsvorsitzende Reinhold Nisch und kommentierte diese Maßnahme mit „Entsetzen“ und „Enttäuschung“.

Was aber bedeutet „die von der Stadt vorgenommenen Entfernung einer Sandsteintreppe“? Ich bin der Meinung, da sind die Bürger von Bad König gemeint. Die Wahrheit offenbart hinter den Kulissen jedoch Anderes. Aber Herr Nisch versucht wohl frei nach dem SPD-Motto: „Das neue Miteinander“ die Bürgerschaft mit ins Boot zu holen.

Das kann vielleicht für den Verfasser so stehen bleiben. Keinesfalls muss ich mich mit diesen Satz identifizieren! Ich kann zwar die Aufregung des SPD-Stadtverordneten und Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Reinhold Nisch nachvollziehen, allerdings erscheint mir seine Aufregung ausgesprochen unbegründet.

Vielmehr sollte er ganz offen dazu stehen und Ross und Reiter zu dieser Entfernung nennen. Und er als Vorsitzender des lokalen Heimat- und Geschichtsvereins, gleichzeitig SPD-Stadtverordneter, muss sich fragen lassen, warum sein Partei-Sympathisant Uwe Veith, in Personalunion Bürgermeister, Tatsachen schafft, sich aber augenfällig völlig ruhig verhält.

Dessen Hauptverwaltungsbeamter Thomas Lust, gleichzeitig Mitglied in diesem Verein, hat mit Sicherheit gewusst, dass die Entfernung der Treppenstufen nur durch den Bürgermeister veranlasst sein kann. Es sei denn, es gibt noch andere Entscheidungsträger in unserer Stadt? Das würde vieles in unserem Rathaus erklären!

Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass beide die Ahnungslosen geben. Es wäre für die beiden Herrn Nisch und Lust ein leichtes gewesen, Einblick in die Magistratsprotokolle zu nehmen. Aber es soll ja inzwischen gängige Praxis und scheint die dunkle Seite der politischen Bühne zu sein, dass unser Bürgermeister Entscheidungen trifft, die noch nicht einmal im Magistrat beraten, geschweige denn beschlossen wurden. Wo kämen wir denn da hin, wenn unser Bürgermeister in solche negativen Berichterstattungen mit hinein gezogen werden würde?

In den Stadtverordnetenversammlungen kam jeder schon in den Genuss die qualifizierten und interessanten Beiträge des Herrn Nisch zu erleben. Aber dass wegen bescheidener sechs Stufen eine lokale Zeitung fasst eine halbe Seite einem Bericht mit anhängendem Kommentar widmet, ist schon eine neue durchsichtige Qualität um Herrn Nisch.

Aber so bleibt er doch auch im Gespräch. Übrigens: Populisten dieser Art gibt es immer wieder. Dieser Typus kann es ganz einfach nicht anders. Aber die Realität kann manchmal hart sein! Wenn selbst der Denkmalbeirat nur einen gewissen „Ensembleschutz“ erkennen mag, wird auch die „Denkmal-(Schutz)-Behörde“ keinen Finger rühren? Sie würde sich wegen ein paar jungen schlappen Treppenstufen lächerlich machen.

Für mich ist der Bericht des Herrn Nisch nichts anderes als eine typische Märchenstunde. Bei dieser Politik ist in Bad König alles möglich.

Heinrich Hofferbert
Südring 24 a
64732 Bad König