Mehr Arbeitslose als im Vormonat, aber deutlich weniger als vor einem Jahr
Odenwaldkreis: Quote im Juli 2016 auf 5,2 Prozent gestiegen + + + 2015 lag sie um diese Zeit bei 5,6 ProzentODENWALDKREIS. - Wie auf Bundes- und Landesebene ist auch im Odenwaldkreis die Zahl der Arbeitslosen im Monat Juli 2016 angestiegen, jedoch im saisonbedingt üblichen Maß: Unternehmen investieren erst nach der Sommerpause wieder in Arbeitskräfte und die Schulabgänger melden sich vorübergehend im Bereich des Sozialgesetzbuches (SGB) III arbeitslos.
Die aktuelle Quote für das Land Hessen ist mit 5,3 Prozent notiert, im Odenwaldkreis liegt sie mit 5,2 Prozent (Juni: 4,9) knapp darunter. Im Vergleich auf Kreisebene zum Juli 2015 ist ein Rückgang von 5,6 um 0,4 auf diese 5,2 Prozent zu erkennen. Die Quote verteilt sich – aufgegliedert nach den Rechtskreisen – auf SGB II mit 3,5 Prozent und SGB III mit 1,7 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen innerhalb des Kreisgebietes ist von 2.548 im Juni verhältnismäßig deutlich um 140 auf 2.688 Personen im jetzigen Juli angestiegen. Der Vergleich zum Vorjahr allerdings zeigt eine positive Veränderung auf, denn es sind 219 Menschen weniger ohne Beschäftigung als damals.
Schaut man auf Gruppen wie Frauen, junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren, Ältere über 50 oder ausländische Mitbürger, so ist für den Juli 2016 durchgehend ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat zu registrieren, und zwar ausschließlich im Rechtskreis SGB III: Hier ist die Anzahl der arbeitslosen Personen von 738 um 160 auf 898 angewachsen. Im Rechtskreis SGB II gab die Zahl 20 auf 1.790 nach und sie liegt auch erheblich niedriger – um 243 Betroffene – als vor zwölf Monaten.
Bei den arbeitslosen Mitbürgern ohne deutschen Pass liegt die Arbeitslosenzahl bei 820 nach 803 im Juni, aber um 20 unter dem Wert (840) von 2015. Im Rechtskreis SGB II erfolgte hier eine Reduzierung von 663 um acht auf 655 Arbeitslose, während im SGB III 25 ausländische Mitbürger hinzukamen (Steigerung von 140 auf 165).
Bei den jüngeren Arbeitslosen von 15 bis 24 Jahren ist ein Zugang um 61 Jugendliche von 315 auf 376 zu verzeichnen. Diese Veränderung schlägt sich in einem Rückgang von sieben Personen auf 201 im SGB II und einem Zugang um 68 junge Erwachsene auf 175 im SGB III nieder.
Der Anstieg der Zahl der weiblichen Arbeitslosen liegt bei 58 von 1.263 auf 1.321. Eine positive Auswirkung gab’s hier nur im SGB II mit 13 von 926 auf 913, im SGB III hingegen ist eine Steigerung um 71 von 337 auf 408 Frauen verzeichnet. Vor einem Jahr waren es insgesamt 1.463 weibliche Arbeitslose, also 142 mehr (SGB II: 1.053; SGB III: 410).
Bei den älteren Personen ab 50 Jahren nennt die Statistik nur eine leichte negative Veränderung um sieben Arbeitslose von 969 auf 976. Die Reduzierung liegt mit 14 Personen auf nun 621 im SGB II. Im SGB III hingegen wird aktuell ein Zugang um 21 Personen auf 355 verzeichnet.
Im Monat Juli starteten im Odenwaldkreis zur aktiven Unterstützung der Kunden aus dem SGB II erneut zwei Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen. Zum Einen „Job on Top“, konzipiert für die große Altersgruppe ab 25 und bis zu 64 Jahren.
Dabei geht es um Aufstockung von Arbeitsverhältnissen von geringfügiger und Teilzeitbasis. Zum Anderen „VEroBA – Vermittlung Erziehende ohne Berufsausbildung“ für erziehende erwerbsfähige Leistungsberechtigte ohne Berufsabschluss.
Die Anzahl der Unterbeschäftigten stieg im Berichtszeitraum von 3.121 auf 3.200 an (Vergleich zum Vorjahr: 3.414). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt derzeit 6,2 Prozent (Juli des Vorjahres: 6,5 Prozent). Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 84,0 Prozent (Vorjahr: 85,1).
Am ersten Arbeitsmarkt sind für den Juli des laufenden Jahres 629 freie Arbeitsstellen gemeldet, 40 weniger als im Juni. Die Verteilung ergibt sich auf den ersten drei Plätzen nach wie vor auf die Bereiche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 240, gefolgt von Gesundheit, Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 131 sowie Soziales, Lehre und Erziehung mit 112 Stellen.
Das Kommunale Job-Center (KJC) hat nach aktueller Berechnung im Juli insgesamt 2.704 Bedarfsgemeinschaften (BG) betreut. Dies ist ein RĂĽckgang um 51 im Vergleich zum Juni und ein deutlicher RĂĽckgang um 200 gegenĂĽber der gleichen Zeit 2015.
Die BG umfassen aktuell 5.657 Personen, 121 weniger als im Juni. Zu ihnen zählen 2.854 Frauen und 1.372 Kinder unter 15 Jahren mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II. Der Anteil der ausländischen Mitbürger liegt hier bei 34,0 Prozent (1.924 Personen).
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ging von 3.827 um 64 auf 3.763 zurück, die der Alleinerziehenden um sieben von 472 auf 465 (Vorjahr: 486).
Saisonbedingt kam es auch im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit in Erbach im Juli zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Demnach sind hier derzeit 898 Odenwälder arbeitslos gemeldet, 160 mehr als im Vormonat, 24 mehr als vor zwölf Monaten. Hauptursachen dafür sind Entlassungen ehemaliger Auszubildender und Entlassungstermine zum Halbjahresende.