„Wir sind immer da, wenn wir gebraucht werden“
DRK-Bereitschaft ist auf dem Bienenmarkt stets vor OrtMICHELSTADT. - Manchmal reichen ein Pflaster oder tröstende Worte. Ein andermal muss der Rettungsdienst gerufen werden. Dies erfordert Entscheidungskompetenz.
Auch dieses Jahr sind sie auf dem Bienenmarkt im Einsatz, die aktiven Helferinnen und Helfer der hiesigen Rotkreuz-Bereitschaft. Von Berufs wegen arbeiten sie als Industriekaufmann, Hausfrau oder Krankenschwester.
Enthusiasten des Ehrenamts sind sie und spenden ihre freie Zeit für dem Dienst am Menschen. Nicht wenige nehmen deshalb gar einen Teil ihres Jahresurlaubs. Andere komme nach Feierabend in die eingerichtete Zentrale auf dem Festgelände.
Zu tun ist immer. Gerade jetzt, wo nach einem Abflachen der Pandemie alles nach draußen drängt und sich nach Kurzweil sehnt, rücken die Leistungen dieser Leute besonders ins Licht der Wahrnehmung.
„Damit lehnen wir uns aber nicht aus dem Fenster, sondern machen schlicht unsere Arbeit“, unterstreicht Bereitschaftsleiter Frederic Neff, der in den ersten drei Tagen schon sechs Mal den Rettungsdienst beanspruchen musste.
Die Einschätzung von Notfällen fällt ihm leicht, er ist im Hauptberuf als Notfallsanitäter beim Kreisverband der Roten Kreuzes im Erbach beschäftigt.
„Kopfplatzwunden, ein Asthmaanfall und Kreislaufbeschwerden haben uns in dieser Hinsicht bisher beschäftigt, manche vertragen auch die Hitze nicht“, informiert Neff.
Während des Bienenmarktes sind die Freiwilligen an allen zehn Tagen mit acht Personen während der Marktzeiten vor Ort. Das bedeutet, dass an den Wochenenden die Hilfskräfte von morgens um 11 bis 3 Uhr in der Nacht und wochentags von 13 bis 2 Uhr erreichbar sind.
Regelmäßige Gänge durch die Reihen gehören zum Ablauf. Unersetzlich für die reibungslose und schnelle Kommunikation sind die tragbaren Funkgeräte. Der auf hohem medizinischem Niveau ausgestatte Notfallrucksack ist eine Selbstverständlichkeit.
Dabei kommen die zirka 15 Aktiven, die sich hier engagieren, auf über 700 Stunden ehrenamtliche Arbeit. „Denn beim Altennachmittag oder beim Stadtlauf sind wir zusätzlich in das Rahmenprogramm des Festes eingebunden“, lässt Neff wissen.
Im Schnitt seien ungefähr 100 Hilfeleistungen während des Bienenmarktes zu erbringen, berichten die Helfer aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre.
Wie sehen die Gäste diese fast stetige Präsenz des Roten Kreuzes? „Das gibt uns Sicherheit, denn man weiß ja nie, was so alles passieren kann bei solchen Ansammlungen von Menschen“, erläutert eine Familie aus Darmstadt und zeigt sich damit erfreut über das ehrenamtliche Engagement der hilfsbereiten Bereitschaft.