Beerfeldener Kinderstimmen und spritzendes Bier zum 67. Bienmarkt-Auftakt
Sonne überstrahlte den Start des großen Odenwälder Frühlingsfestes in Michelstadt, der größten Stadt des OdenwaldkreisesMICHELSTADT. - Spritzig startete der Michelstädter Bienenmarkt in seine 67. Auflage. Und das im wahrsten Sinn des Wortes: beim zweiten Hammerschlag von Bürgermeister Dr. Tobias Robischon auf den Zapfhahn strömte das Bier, allerdings spritzend nach oben in die falsche Richtung.
Der Bieranstich in der Erwin-Hasenzahl-Halle geriet folglich zu einer feucht-fröhlichen Angelegenheit. Weniger turbulent war der 67. Michelstädter Bienenmarkt zuvor auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus eröffnet worden.
Schmissigen Rhythmen der Show- und Marching-Band „Happy Sound“ folgten fröhliche Lieder des Beerfeldener Kinderchores. Unter der Leitung von Iris Thierolf intonierten die Nachwuchssänger aus der Oberzent >The lion sleeps tonight<, >Shalala lala< und >Pack die Badehose ein<.
Diesen Ball griff der Bürgermeister gerne auf und verwies auf die günstige Wetterprognose für die folgenden Tage, die mit dem alten Mythos eines traditionell verregneten Festes breche und ausschließlich Sonnenschein verheiße.
Ansonsten seien Traditionen wichtig, weil sie lehrten, „sich immer wieder neu auf das zu besinnen, was uns wichtig ist“. Der Bienenmarkt sei ein fester Bestandteil im Jahreskalender der Stadt „und wichtig für unser kulturellen Leben und trägt dazu bei, dass unsere Stadt als attraktiver und lebendiger Ort wahrgenommen wird“.
Besonderen Dank entbot der Bürgermeister dem Beerfeldener Kinderchor, der mit seinen wunderschönen Liedbeiträgen die Eröffnungfeier bereichert und die Menschen erfreut habe. „Ihr habt uns gezeigt, dass Musik und Gesang die Herzen der Menschen berühren und verbinden können.“
Wenn er an den Bienenmarkt denke, sagte Robischon, sei ihm „aufgeflen, dass es einige Parallelen zwischen diesen fleißigen Insekten und unseren Kindern gibt: wie die Bienen in einem Schwarm zusammenarbeiten, um ihre Aufgaben zu erledigen, so können auch unsere Kinder gemeinsam ihre Herausforderungen meistern.
Jeder Einzelne von Euch ist dabei einzigartig und hat besondere Fähigkeiten und Talente, die Ihr zum Wohl der Gemeinschaft einsetzen könnt.
Und wie die Bienen dafür sorgen, dass ihre Umwelt durch die Bestäubung der Blüten vielfältig und farbenfroh bleibt, so können auch unsere Kinder durch ihre Kreativität und Neugierde dazu beitragen, dass unsere Welt jeden Tag ein bisschen bunter und lebenswerter wird.“
Das Engagement der Schausteller und Marktbeschicker hob Robischon besonders hervor. „Sie nehmen mit viel Herzblut und Leidenschaft an diesem Fest teil und machen es zu einem unvergesslichen Erlebnis.“
Leider hätten die Schausteller in den vergangenen Jahren ob Pandemiebedingt reduzierter, eingeschränkter oder abgesagter Veranstaltungen nicht arbeiten können.
„Jetzt, nach der Pandemie, können diese Menschen endlich wieder arbeiten und den Menschen Freude bereiten. Und wir können sie unterstützen, indem wir zu Jahrmarktsveranstaltungen gehen und ihre Attraktionen genießen.“
Jeder Besucher trage auf seine eigene Aart dazu bei, dass der Bienenmaaarkt zu einem bunten und vielfältigen Treiben werde, „das uns alle begeistert“.
Vor diesem Hintergrund ehrte der Bürgermeister vier längjährige Marktbeschickerfamilien sowie die Betreiberin des Rumilly-Standes, Denise Schleifer, die seit rund 40 Jahren, davon seit 20 Jahren immer in der gleichen Besetzung, den Bienenmarkt mit regionalen Spezialitäten aus Savoyen bereichert.
Stellvertretend für alle Marktbeschicker ließ der Bürgermeister Schausteller mit einer langjährigen Beziehung zum Bienenmarkt zu Wort kommen. Die Wormser Repräsentanten für die Großfahrgeschäfte, Andreas und Petra Göbel, sind seit 35 Jahren ständige Gäste mit einem Riesenrad – es fährt in diesem Jahr bis zur luftigen höhe von 45 Metern – wie auch weiteren Großgeschäften, die teilweise im jährlichen Wechsel in Michelstadt aufgebaut werden.
Für die Kleinfahrgeschäfte sprachen Jochen, Verena, Viola und Moritz Schmitt aus Aschaffenburg, die seit 25 Jahren mit ihrem Kinderkarussell wie auch dem Entenangeln auf dem Bienenmarkt vertreten sind.
Bereits seit 15 Jahren kommen auch Marcel, Ramona, Ruby und Tony Brückel aus Worms mit ihrer Früchteoase zum Bienenmarkt. Ssie vertraten stellvertretend alle Süßwaren-Anbieter.
Die heimischen Jarga, Maria und Karla Schreiber waren stellvertretend für alle Festzeltbetreiber gekommen. Sie bereichern seit 1971, und damit seit mehr als 50 Jahren, das Apfelwein-Festzelt auf dem Bienenmarkt.
Ein gemeinsam gesungenes Lied auf Michelstadt, dem <Herz des Odenwaldes< erfolgte die musikalische Einstimmung auf das zehntägige Fest, Die Eigenkreation huldigte Michelstadt, als >größte Stadt des Odenwaldkreises<.
„Lassen Sie uns gemeinsam das Leben feiern“, forderte der Rathausschef zum regen Besuch des Bienenmarktes auf, ehe sich der kleine Festzug mit dem einen Bienenstock symbolisierenden Motivwagen an der Spitze zum Festplatz bewegte.
Dabei wurden Ehrengäste wie Bürger von der Show- und Marching-Band „Happy Sound“ auf der kurzen Wegstrecke zum Marktgelände musikalisch beschallt.