„Zeugnisse von Überlebenswillen und Freiheit“
Gabriele von Lutzau zeigt Skulpturen im Odenwälder Landratsamt in ErbachODENWALDKREIS / ERBACH. - „Mitten im Leben – beflügelnde Momente“. So heißt die Ausstellung mit Werken von Gabriele von Lutzau, die gestern Abend, 22. August, im Landratsamt eröffnet wurde.
Tatsächlich laden die Skulpturen aus Holz und Bronze dazu ein, sich der schönen, „leichten“ Augenblicke im Leben zu vergewissern.
Seien es die hoch aufragenden Figuren, in denen man Engel („Lebenszeichen“) oder Wächterinnen erkennen kann, seien es Herzen als Symbol der Liebe. Gezeigt werden 29 Exponate, die an mehreren Stellen zu sehen sind.
„Ich freue mich, dass Gabriele von Lutzau, eine begnadete Künstlerin, uns einen Einblick in die Vielfalt ihres Schaffens gibt“, hob Landrat Frank Matiaske in der Vernissage vor rund 100 Gästen hervor.
Zu ihnen gehörte auch der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh und Isabelle Gräfin zu Erbach-Fürstenau, deren Familie, so Matiaske, zu den herausragenden Kunstförderern im Odenwaldkreis gehöre.
Der frühere Landrat Horst Schnur, ein langjähriger Weggefährte von Lutzaus, würdigte in seiner Laudatio ihre Schaffenskraft und die „wirkmächtige Ästhetik“ ihrer Werke.
Er erinnerte auch an das einschneidende Erlebnis im Leben der Künstlerin, die zuvor Flugbegleiterin gewesen war. Im Jahr 1977 hatte sie Dienst in der „Landshut“, jenem Flugzeug, das von Terroristen entführt worden war und schließlich in Mogadischu landete.
Die Geiseln wurden von einer Einheit der GSG 9 befreit. Die schrecklichen Erlebnisse während der Entführung hätten von Lutzau sehr sensibel werden lassen für die „Narben der Seele“, was ihre Kunst präge, die in einzigartiger Weise von Überlebenswillen und Freiheit zeuge, so Schnur.
Matiaske lobte überdies das Engagement von Lutzaus, die vor kurzem ihren 65. Geburtstag feierte, in der Kunst-Szene im Odenwaldkreis. „Ich danke ihr, dass sie sich zum Beispiel meinungsstark in das Kulturkonzept einbringt, das derzeit für den Kreis erstellt wird.“
Die Vernissage wurde musikalisch von David Marquard aus Erbach mit seiner Violine begleitet. Die Ausstellung ist bis einschließlich Freitag, 22. November, während der Öffnungszeiten des Landratsamtes (montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr) zu sehen.
Besuchszeiten darüber hinaus können mit Ute Naas vom Kulturmanagement des Odenwaldkreises abgestimmt werden (Telefon: 06062 70-217, E-Mail: u.naas(at)odenwaldkreis.de)