OREG: Netzwerker Schwabe will seine Kontakte in Wirtschaft und Politik nutzen
Neuer OREG-Geschäftsführer Marius Schwabe will in überregionaler Politik „Flagge zeigen“ und erhebt die „klassische Wirtschaftsförderung“ zur Kernaufgabe: Dienstantritt am 1. Oktober + + + Landrat: Zeit für wichtige WeichenstellungenODENWALDKREIS / ERBACH. - Marius Schwabe ist neuer Geschäftsführer der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG). Damit wird jetzt offiziell bestätigt, was FACT bereits am 21. Juli diesen Jahres ausführlich berichtete (siehe dazu: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/details/?tx_ttnews).
Jetzt hat der 39 Jahre alte Jurist seinen Arbeitsvertrag unterzeichnet. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hatte ihn zuvor am 14. August zum Geschäftsführer bestellt (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/details/?tx_ttnews).
Schwabe tritt sein Amt am 1. Oktober an. Seiner Auffassung nach muss die OREG deutlich „Flagge zeigen“, um mehr als bisher wahrgenommen zu werden, auch und gerade in der überregionalen Politik.
Die Kernaufgabe der Gesellschaft sieht er in der „klassischen Wirtschaftsförderung“, zu der es nicht nur gehöre, neue Unternehmen im Odenwaldkreis anzusiedeln, sondern auch, sich gut um bereits bestehende zu kümmern. Dazu will Schwabe, der sich als Netzwerker versteht, seine vielen und intensiven Kontakte in Wirtschaft und Politik nutzen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Frank Matiaske, hieß Schwabe willkommen und wünschte ihm für seine neue Aufgabe viel Erfolg. „Mit der Neubesetzung können wir nun daran gehen, wichtige Weichen für die künftige Entwicklung der OREG und damit des Odenwaldkreises neu zu stellen.“
Als Beispiel nannte Matiaske eine intensivere Wirtschaftsförderung und ein bessere Außendarstellung des Odenwaldkreises als attraktiven Wirtschaftsstandort inmitten der beiden Metropolregionen Frankfurt/Rhein-Main und Rhein-Neckar.
Wichtig sei auch eine noch stärkere Zusammenarbeit mit der international tätigen Marketingorganisation Frankfurt/Rhein-Main GmbH, in der der Odenwaldkreis Mitglied ist. „Der Kreis profitiert bereits von dieser Mitgliedschaft. Durch die aktuellen Entwicklungen im Ballungsraum können wir aber noch mehr Nutzen daraus ziehen“, hob Matiaske hervor.
Eine weitere Aufgabe für Schwabe bestehe darin, verlässliche Abläufe innerhalb der OREG sowie zwischen ihr, der Kreisverwaltung sowie den Städten und Gemeinden und der Wirtschaft sicherzustellen.
Außerdem solle er für eine hohe Identifikation der Mitarbeiter mit der OREG werben, so dass sie überzeugte „Marken-Botschafter“ werden könnten, fügte Matiaske hinzu. Schwabe, der um die Bedeutung einer guten Öffentlichkeitsarbeit weiß, sagte, dies erachte auch er als wichtig, denn er könne und wolle Wirtschaftsförderung nicht alleine betreiben.
Außer den Mitarbeitern seien vor allem die Unternehmer, die bereits im Odenwald investiert hätten, als solche Botschafter sehr gut geeignet. Im Odenwaldkreis gebe es viel Potential, das genutzt werden könne, „so dass die Region glänzen kann“. Schwabe regte zum Beispiel ein gemeinsames Wirtschaftsförderungs-Konzept mit den Städten und Gemeinden an.
Die OREG ist zu fast 90 Prozent eine Tochtergesellschaft des Odenwaldkreises. Die weiteren Gesellschafter sind die Sparkasse Odenwaldkreis und die Volksbank Odenwald. Die Stelle des Geschäftsführers ist seit dem 1. Oktober 2016 vakant. Kommissarisch hat sie seither Detlef Kuhn inne.
Zu den Geschäftsfeldern der Gesellschaft gehören außer der Wirtschaftsförderung vor allem der Öffentliche Personennahverkehr, Erneuerbare Energien und die Informationstechnologie, aber auch das Management verschiedener Immobilien und Liegenschaften. „Die Gesellschaft ist sehr komplex aufgestellt“, sagte Schwabe. Er wolle zunächst eine Bestandsaufnahme machen und danach die einzelnen Arbeitsfelder neu gewichten.
Schwabe war zuvor unter anderem seit 2006 im Wirtschaftsrat Deutschland, Landesverband Hessen, tätig, ab 2012 als Geschäftsführer. Der Verband hat seinen Sitz in Frankfurt. Ehrenamtlich ist er kommunalpolitisch in seiner Heimatstadt Mühlheim engagiert.
„Die Besetzung des Postens ist jedoch nicht parteipolitisch motiviert“, hob Matiaske hervor. „Wir haben uns für den besten Bewerber entschieden.“ Schwabe ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter zwischen drei und neun Jahren.
Matiaske dankte Interims-Geschäftsführer Kuhn für dessen Einsatz. Er sei mit allen maßgeblichen Akteuren in der Region gut vernetzt und habe die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Augenmaß und Tatkraft geleitet, „wofür er unser aller Anerkennung verdient“. Kuhn wird als Stellvertreter Schwabes weiter für die OREG tätig sein.