Ausfälle, Verspätungen und mangelhafte Information: Ein Reisebericht
Elisabeth Bühler-Kowarsch und Horst Kowarsch schildern ihre Erlebnisse mit dem Odenwälder ÖPNV auf der Fahrt nach WienBEERFELDEN / WIEN. - Vorneweg: Wir fahren seit Jahren aus Überzeugung mit der Bahn in den Urlaub, diesmal zum Wien-Marathon nach Österreich. Wir hätten nicht gedacht, dass sich die Pleiten, Pech und Pannen Serie im Odenwälder ÖPNV noch steigern lässt.
Die Gründe können plausibel und nachvollziehbar sein, aber für die Fahrgäste mit Zugbindung (Sparpreis Europa) eine Katastrophe. Mit diesem Service wird es schwierig werden, die Fahrgastzahlen, wie politisch gewünscht und aus ökologischen Gründen dringend notwendig, deutlich zu erhöhen.
Die Hin- und Rückfahrt mit dem ICE von Hanau nach Wien funktionierte prima. Die Fahrt mit dem Odenwälder ÖPNV nach Hanau und zurück verlangte viel Geduld, Toleranz und Flexibilität. Wer selten den ÖPNV nutzt, wird dies nach solchen Erlebnissen nicht so bald wieder tun.
Nun die Geschichte von Anfang an: Glücklicherweise schauten wir am späten Mittwochabend, 17. März, nochmals ins Internet und siehe da, die Zugverbindung am Donnerstagmorgen, 18.4.) von Erbach über Groß-Umstadt-Wiebelsbach nach Hanau wurde kurzfristig gestrichen.
Zum Glück fährt schon um 5.28 Uhr ein Bus von Beerfelden nach Erbach. Somit konnten und mussten wir noch eine frühere Verbindung nach Hanau bekommen.
Hätten wir uns am späten Abend nicht noch einmal informiert, wäre unser Sparpreis Europa (Zugbindung) verfallen, da die Odenwaldbahn Fahrpläne kurzfristig nicht einhält. Aber es ist alles noch einmal gut gegangen. Wir sind In Wien!
Die Ankunftszeit bei der Rückfahrt (25.4.) von Wien nach Hanau wird fast eingehalten. Wir haben Glück, dass der Zug von Hanau (15.35 Uhr) nach Groß-Umstadt-Wiebelsbach fährt.
Andere Verbindungen wurden an diesem Tag schon gestrichen. Angekommen in Wiebelsbach erfahren wir, dass der Zug nach Erbach um 16.20 Uhr ausfällt. Nunmehr hätten wir um 16.38 Uhr Anschluss nach Erbach.
Dieser Zug kommt wiederum mit Verspätung in Wiebelsbach und dann in Erbach an. Folglich verpassen wir auch den Bus in Erbach um 17.08 Uhr nach Beerfelden.
Jetzt nehmen wir den Bus um 17.43 Uhr. Eigentlich sollten wir laut Fahrplan bereits mit dem Bus um 16.53 Uhr von Erbach nach Beerfelden fahren.
Fazit: Zum Glück bekamen wir bei der Hinfahrt nach Hanau mit, dass wir unsere Anreise völlig neu organisieren mussten, um den ICE zu erreichen.
Von Wien nach Hanau hatten wir eine Fahrzeit von 6 Stunden und zwei Minuten und von Hanau nach Beerfelden benötigen wir sage und schreibe 2 Stunden und 25 Minuten.
Es ist keine Werbung für den ländlichen Raum, wenn der ÖPNV nicht in der Lage ist, Fahrpläne einzuhalten oder zumindest Veränderungen rechtzeitig zu kommunizieren und auch Ersatzverbindungen vorzuschlagen. Es ist verständlich, wenn die Jugend in die Städte zieht, wenn der ÖPNV den Ansprüchen auf Mobilität nicht gerecht wird.