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Nix zum Futtern: Kleinschafhalter in Not

Noch haben die OdenwĂ€lder Schafe und LĂ€mmer ausreichend was „zum Futtern“. Bild: Bernd Keller

SchĂ€ferverein Odenwaldkreis hilft unbĂŒrokratisch mit Heu-Rundballen: Spenden aus Schaftpatenschaften

MICHELSTADT. - Bedingt durch die DĂŒrreperiode des langanhaltenden Sommers und dem daraus resultierenden Minderertrag an Heu als Winterfutter haben die SchĂ€fer in Deutschland zunehmend Probleme. Bei den SchĂ€fern des OdenwĂ€lder SchĂ€fervereins ist die Lage derzeit noch entspannt.

Aber Nachfrage nach Heu und Stroh in anderen Regionen ist groß und die derzeit zur VerfĂŒgung stehenden Mengen sind regional sehr unterschiedlich; die Beschaffung ist logistisch mit einem entsprechenden Mehraufwand verbunden.

Und das treibt den Preis von Heu vom ersten Schnitt in die Höhe weil es keinen zweiten Schnitt mehr gab. Derzeit kostet der Rundballen Heu das Doppelte verglichen zum Vorjahr.

Und so kam es dieser Tage dann auch, dass ein Kleinschafhalter aus Michelstadt mit einer 18 Tiere umfassenden Herde, mit zehn zum Teil noch tragenden Mutterschafen und acht Böcken sowie vier frisch geborenen LÀmmern sich dieser Tage an die ortsansÀssige TierÀrztin Dr. Silke Schöntaler wandte.

Er hatte im SpĂ€tsommer schon nahezu einen Großteil seines Winterfutters aufgebraucht, konnte die Mehrkosten fĂŒr das Heu nicht mehr auffangen, sodass die Gefahr bestand, dass er die Herde nicht mehr ĂŒber den Winter bringen kann und er damit auf Futterspenden angewiesen ist. Kurzfristig wird er zur Verkleinerung der Herde gezwungen sein.

Dr. Silke Schöntaler stellte einen entsprechenden Kontakt zum 1. Vorsitzenden Bernd Keller vom SchĂ€ferverein Odenwaldkreis her, der dann umgehend mit einer Spende in Form von zwei Heu-Rundenballen fĂŒr erste Abhilfe sorgte und somit die Herde erstmal wieder was „zum Futtern“ hat.

Bei einem Teil der Mutterschafe und LÀmmer besteht ggf. die Möglichkeit dass diese an andere SchÀfer vermittelt werden, sodass der SchÀfer mit einer weitaus kleineren Herde weiterhin die FlÀche bewirtschaften könnte.

Spenden durch Schafpatenschaften helfen in NotfÀllen

Durch die Einnahmen der Schafpatenschaften sind u.a. diese Futterspenden und andere Hilfsmaßnahmen möglich um die regionalen SchĂ€fer in Notzeiten zu unterstĂŒtzen.

Insgesamt haben 2018 namhafte Persönlichkeiten wie der Landrat des Odenwaldkreises Frank Matiaske, die OdenwĂ€lder Kartoffelhoheiten Ann-Katrin Heckmann I. und Eva Beutel, der Oberzenter BĂŒrgermeister Christian Kehrer, die Landtagsabgeordnete Sandra Funken und ihr Ehemann Andreas Funken (Kreisbeigeordneter und Beauftragter fĂŒr den LĂ€ndlichen Raum, VeterinĂ€rwesen und Verbraucherschutz), OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe, Erbatech GeschĂ€ftsfĂŒhrer Ulrich von Christen, Landrat a.D. Horst Schnur, BĂŒrgermeister aus den Nachbarkreisen sowie eine Vielzahl von Privatpersonen eine Schafpatenschaft ĂŒbernommen.

Hintergrund: Zur UnterstĂŒtzung der Schaf- und Weidetierhaltung

Die Schafpaten erklĂ€ren ihre SolidaritĂ€t mit den Schafhaltern und fordern von den politisch Verantwortlichen keine Lippenbekenntnisse sondern Taten um diesen Traditionsberuf zu erhalten in dem man die Leistungen die die SchĂ€fer mit ihren Tieren fĂŒr unsere Kulturlandschaft erbringen auch finanziell mit einer MutterschafprĂ€mie (wie in den anderen EuropĂ€ischen LĂ€ndern auch) fördert.

1. Landschaftspflege muss nicht mit EU-Mittel finanziert werden sondern es
ist eine Dienstleistung mit der die SchĂ€fer entlohnt werden mĂŒssen.

2. Erleichterungen fĂŒr den Bau von ZĂ€unen und UnterstĂ€nden fĂŒr die Tiere.

3. Verringerung der BĂŒrokratie.

4. Regulierung der Wolfspopulation um die Weidetierhaltung zu erhalten.

Weitere Informationen fĂŒr eine Übernahme einer Schafpatenschaft erhalten Interessierte bei Bernd Keller (1. Vorsitzender) unter den Tel.: 06061 71201 und 0160 8351094 oder E-Mail: bernd.keller(at)odenwald-schaefer.de zur VerfĂŒgung.

Weitere Informationen ĂŒber den Verein gibt es unter www.schaeferverein-odenwaldkreis.de und unter www.facebook.com/schaeferverein