Mobile Impfteams des Roten Kreuzes in vier Senioreneinrichtungen unterwegs
Auch viele Mitarbeiter der Pflegeheime erhalten das begehrte SerumODENWALDKREIS. - „Corona kennt kein Wochenende, unsere mobilen Impfteams auch nicht“, sagt Holger Wießmann.
Der ehemalige Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis, fungiert aktuell als Projektleiter des regionalen Impfzentrums und koordiniert planerisch mit seinem Kollegen Oliver Keil die Einsätze von Fahrzeugen und Personal.
Dieses war am vergangenen Samstag mit zwei Einsatzwagen schon früh unterwegs, um die angelieferten Dosen des vielfach begehrten Impfstoffes den vorgesehenen Empfängern verabreichen zu können.
Abermals waren es Mediziner aus der Region, die für die Applizierung des Serums gewonnen werden konnten.
Dies alles geschieht in Abstimmung mit dem Odenwaldkreis, der das DRK mit der Aufgabe betraut hat.
In die regelmäßigen Konferenzen im Landratsamt sind Antje Siebel, Leiterin des Gesundheitsamtes, Oliver Kumpf als Gesamtverantwortlicher der Kreisverwaltung für das Impfzentrum und das mobile Impfen sowie Holger Wießmann vom Roten Kreuz eingebunden.
Die direkte Leitung der dreimal wöchentlich stattfindenden Sitzungen obliegt Landrat Frank Matiaske. Im Bedarfsfall tagt der Krisenstab mittels weiterer Treffen per Videoschalte.
Vier Pflegeheime standen diesmal auf der Liste jener flexiblen Arbeitsgruppen, die in der Regel aus der Teamleitung und einem Rettungssanitäter als Fahrer und Dokumentationskraft bestehen.
So konnten am Wochenende das Haus Cordula I in Kortelshütte, das Haus Cordula II in Rothenberg, das Seniorenhaus Odenwald in Güttersbach sowie das Alten- und Pflegeheim des Odenwaldkreises am Gesundheitszentrum in Erbach von den vorbeugenden Injektionen gegen Covid-19 profitieren.
Selbstverständlich wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner zuerst über denkbare Nebenwirkungen aufgeklärt und zu bekannten Unverträglichkeiten befragt, bevor sie von den ihnen zugeteilten Ärzten geimpft wurden.
„Denn ohne gründliche Datenerhebung und der Abklärung eventueller Risiken dürfen wir die Impfung vornehmen“, erläutert Elena Höflich, Leiterin des in der Kreisstadt agierenden Teams.
Als Angestellte des Kreisgesundheitsamtes ist sie im beruflichen Alltag in der Hygiene eingesetzt und nimmt Abstriche bei den Tests auf Corona vor. Diese Arbeit hat sie zur Leiterin einer der mobilen Teams des Roten Kreuzes qualifiziert.
Wie zum Wochenbeginn, waren wieder viele Angehörige des Pflegepersonals unter den Impflingen. „Bei dieser grassierenden Pandemie halte ich es für eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich impfen lasse. Damit schütze ich meine eigene Person, aber auch meine Mitmenschen“, sagte eine Mitarbeiterin.
Erstmalig konnten der begleitende Apotheker Mario Krumscheid und seine beiden Assistentinnen offiziell sechs Einheiten des Serums aus den Injektionsfläschchen ziehen, was die Europäische Union erst kürzlich abgesegnet hat.
Im Zuge der Logik und der Nutzung der vorhandenen Menge in den Stechampullen war dies schon zuvor mit niederschwelliger Genehmigung praktiziert worden. Denn so erhält man zirka 20 Prozent mehr Serum und es wird nichts vergeudet.
Den Transport der begehrten Injektionen vom umgebauten Rettungswagen zu den Impflingen nehmen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes vor.
Behördlich verfügt, sind diese bewaffnet und sorgen während der Impfaktion für die Unversehrtheit der Teams und des Materials. Schließlich möchte man bei der derzeitigen Brisanz des Themas für alle Eventualitäten gewappnet sein.
Rund 140 Impfdosen konnten im Pflegeheim des Gesundheitszentrums verabreicht werden, weitere zirka 140 Einheiten wurden in den drei anderen Einrichtungen geimpft.
Der verbliebene Rest wird am heutigen Montag den übrigen Senioreneinrichtungen im Kreisgebiet den Interessenten zukommen. Am Mittwoch wird eine neue Lieferung erwartet.