Wie Kinder gerettet wurden
ERBACH / MICHELSTADT. - Zum „Gedenktag an die Novemberpogrome“ lädt das Evangelische Dekanat Odenwald für Dienstag, 9. November, um 19 Uhr in die Erbacher Stadtkirche zu einem Vortrag mit der Historikerin und Autorin Lilly Maier ein.
Die Münchner Wissenschaftlerin wird dabei über die Geschichte der Kindertransporte referieren. Über 15.000 unbegleitete jüdische Kinder und Jugendliche konnten 1938/39 vor allem nach Großbritannien gerettet werden, wo sie bei Privatfamilien oder in Internaten untergebracht wurden.
Die Rettung durch einen Kindertransport blieb dabei nicht ohne traumatische Folgen – die zwangsweise Trennung von den Eltern und die Entwurzelung aus dem gewohnten Leben hinterließen ihre Spuren in der Biographie.
Der Vortrag basiert auf zahlreichen Zeitzeugen-Interviews, die Lilly Maier mit amerikanischen Holocaust-Überlebenden geführt hat, sowie den Recherchen für ihre zwei Bücher zu den Kindertransporten: „Arthur und Lilly.
Das Mädchen und der Holocaust-Überlebende“ (2018) und „Auf Wiedersehen, Kinder!“ (2021). Für ihre Forschung wurde sie von der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem „Forscherpreis 2014 für exzellente Studierende“ ausgezeichnet.
Bereits am Nachmittag des 9. November ist Lilly Maier mit derselben Thematik in der evangelischen Stadtkirche Michelstadt zu Gast. Hier sind besonders Jugendliche eingeladen. Beginn ist um 15.30 Uhr.
Die evangelische Kirche tritt für eine aktive Erinnerungskultur ein und möchte der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Der Eintritt ist frei.
Für die Abendveranstaltung ist eine vorherige Anmeldung nötig bei Theresa Möke, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung, Telefon 0170 7022261 oder per E-Mail an theresa.moeke(at)ekhn.de