500 Jahre Martin Luther: Thesenanschlag auch an der Wald-Michelbacher RathaustĂĽr
26. Donnerstagsdemo der BI Gegenwind Siedelsbrunn& Ulfenbachtal beschäftigt sich mit modernem „Ablasshandel“WALD-MICHELBACH. - „Schön, dass ihr alle da seid – aus nah und fern. Herzlich Willkommen an alle Mitstreiter aus dem gesamten Odenwald. Und an alle, die heute hier den Weg nach Wald-Michelbach gefunden haben“, begrüßte Udo Bergfeld zum 26. Mal die diesmal etwa 80 Teilnehmer der Donnerstagsdemo in Wald-Michelbach.
„Wie immer auch ein großes Dankeschön an den Wettergott: zum 26. Mal trocken und windstill in Folge! Dankeschön an alle Musiker, Trommler, Trillerpfeifler, Mundharmonika-Spieler und Ratschendreher- unserem tollen Rony Knierim, der hier jede Woche das Pult mit Beleuchtung aufbaut und uns heute zusammen mit Jeanne Klöpfer eine Rock-Ballade vom Besten geben wird. Danke!“
Dann beschäftigte das Thema „Ablasshandel, für z. B.: die CO2 Reduzierung, für den Klimaerhalt, für die Durchsetzung der überwiegend GRÜNEN Ideologie, für Sturmkatastrophen und Überflutungen, für die frevelhafte Zerstörung unserer Naherholungsgebiete“ die Demonstranten.
Vor genau 500 Jahren, berichtete Bergfeld weiter, machte Martin Luther als Prediger in Wittenberg die Bevölkerung - nachdem immer mehr Wittenberger der Beichte fernblieben und sich förmlich über die Ablassbriefe freikauften, um damit ihr Gewissen zu erleichtern und der Androhung des Fegefeuers zu entkommen - auf die Missbräuche beim Ablass und den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen aufmerksam.
Mit insgesamt 95 Thesen – die er der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 an das Portal der Schlosskirche schlug - prangerte Luther die Missstände an.
„Die eine Hälfte der Einnahmen des Ablasshandels diente damals dem Bau des Petersdoms in Rom - heute sind es hier bei uns u. a. der Bau und die Errichtung von Windkraft-Industrieanlagen. Während sich damals Erzbischof Albrecht, die Ablassprediger und Fürsten die andere Hälfte teilten.
Der Bischof benötigte die Einkünfte, um seine aufgelaufenen Schulden bei den Fuggern abzuzahlen. Mithin waren die Thesen ein Angriff auf das päpstliche Finanzsystem.“ Heute könne man es schlichtweg Korruption nennen. So, wie man es hier und heute, u. a. mit dem EEG und dem §35 BauGB - hautnah erlebe.
„Ein markanter Werbespruch des bekannten Ablasspredigers Johann Tezel lautete: Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt. Wie treffend!“
Und genau aus diesem Grund – „aus Liebe zur Wahrheit und im Bestreben, diese noch rechtzeitig ans Licht zu bringen, wird hier und jetzt –heute am 02. November 2017 Helmut Hüttl - alias „Martin Luther“ - 10 Thesen zum Thema Energiewende an die Rathaustür zu Wald-Michelbach schlagen.“
Diese Thesen mit Reformationscharakter lauten:
1. Eine ökologische Energieversorgung kann nur dann ökonomisch sinnvoll funktionieren, wenn sie auf physikalischen Grundsätzen beruht und nicht auf einer politisch verordneten Ideologie.
2. Eine Energiewende mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen ist ohne Speicher nicht realisierbar und mit Speicher nicht bezahlbar. Windkraft- und Photovoltaikanlagen ersetzen also keine konventionellen Kraftwerke.
3. Der Ressourcenverbrauch für die Errichtung von Windkraft -und Photovoltaikanlagen sowie für den Ausbau der Netze ist gigantisch. Windräder haben eine durchschnittliche Lebensdauer von zwanzig Jahren. Die Rotorblätter sind Sondermüll. Die Entsorgung von tausenden Windrädern wird mittelfristig zum gravierenden Umweltproblem. Die derzeitige Form der Energiegewinnung aus Sonne und Wind ist also nicht nachhaltig.
4. Strom muss für alle bezahlbar sein – auch für die Ärmsten in unserer Gesellschaft. Das wird nur gelingen, wenn die garantierte Vergütung, die auch für nicht eingespeisten Strom an die Betreiber von Windkraftanlagen zu zahlen ist, abgeschafft wird.
5. Privilegien der Windindustrie, hier § 35 BauGB „Privilegiertes Bauen im Außenbereich“, sorgen für Wettbewerbsverzerrung und soziale Ungerechtigkeit. Sie gehören abgeschafft, damit Wald-, Feucht-, Naturschutz- und Wasserschutzgebiete erhalten bleiben und Lebensräume für Menschen und Tiere nicht gefährdet werden. Die Subventionierung einer einzelnen Technologie durch das „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verhindert technische Innovation und fördert soziale Ungerechtigkeit.
6. Der forcierte Zubau von wetterbedingt unzuverlässigen Windkraftanlagen verursacht Probleme im Stromnetz. Es gerät außer Kontrolle. Die Gefahr eines Blackouts wächst. Grundlastfähiger Strom aus den konventionellen Kraftwerken unserer Nachbarländer muss zur Sicherung unseres Stromnetzes vorgehalten werden.
7. Windkraftanlagen töten Vögel und Fledermäuse, durch Kollisionen oder zerplatze Lungen (Barotrauma). Bei besonders kollisionsgefährdeten Vogelarten gefährden sie lokale Populationen und langfristig den Bestand. Jede weitere Windkraftanlage sorgt für ein stetig steigendes Tötungsrisiko - insbesondere auch bei vielen gefährdeten und streng geschützten Arten.
Hinzu kommen erhebliche Störungen der Lebensräume, die Brutabbrüche und Rückgang der Fortpflanzungsrate zur Folge haben. Das im Bundesnaturschutzgesetz festgelegte Tötungsverbot muss auch für die Windenergie gelten, umso mehr wenn es sich um Arten handelt, die EU-artenschutzrechtlich durch die Vogelschutz- und FFH-Richtlinien streng geschützt sind.
8. Der Wald als einzigartiges Ökosystem und Lebensgrundlage für alle Geschöpfe der Erde und die Landschaft als nicht erneuerbares Kulturgut sind Schutzgüter von höchster Priorität. Weder Wald noch Landschaft dürfen durch Windkraftanlagen industriell überprägt werden. Mensch und Tier verlieren Rückzugs- und Erholungsräume.
9. Windkraftanlagen führen zu Gesundheitsstörungen bei vielen direkten Anwohnern. Die Schall- Emissionen von Windkraftanlagen verursachen nachweislich Schlafstörungen und bei Langzeitexposition weitere schwerwiegende Beeinträchtigungen der Gesundheit. Das Grundrecht auf Unversehrtheit darf nicht durch eine verfehlte Energiepolitik ausgehebelt werden.
10. Der Beitrag der Windkraft zur gesamten Energieversorgung ist minimal. Er beträgt nur 2 bis 3 Prozent. Angesichts der existenziellen Bedrohung für Mensch und Natur, der aktuellen Kosten von jährlich 25 Mrd. € sowie der enormen und bislang nicht kalkulierten Folgekosten kann von „Daseinsvorsorge“ keine Rede sein. Der Zubau von Windkraftanlagen ist kein geeignetes Instrument, um die propagierten Ziele zu erreichen.
Nachdem Helmut Hüttl, alias „Martin Luther“, die Thesen angeschlagen hatte, verteilten seine Mitstreiter diese Thesen in Form eines Flyers an alle Teilnehmer.
Er bat darum, diese 10 Thesen zum Thema Energiewende an „alle Entscheidungsträger“ auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu senden um sie von der Sinnlosigkeit der überwiegend „GRÜNEN“ Ideologie zu überzeugen und zum unverzüglichen Handeln zu bewegen.
Bergfeld bat, seine Petition mit dem Titel: „Schluss mit dem zügellosen Ausbau der Windkraftanlagen in Deutschland“ (www.openpetition.de/petition/online/schluss-mit-dem-zuegellosen-ausbau-der-windkraft-in-deutschland) zu unterschreiben und in die Welt zu Freunden und Bekannten zu senden.
„Damit auch wir, hier in Wald-Michelbach – so wie Luther seiner Zeit in Wittenberg - zum Ausgangspunkt der Reformation, eine Bewegung von historischer Tragweite erlangen. Wir brauchen hierfür nur lächerliche 50.000 Unterschriften.“
Danke Martin Luther, dass du uns Allen gezeigt hast,
dass es sich lohnt, das Maul aufzumachen,
sich zu trauen - selbst zu denken
sich einzusetzen - fĂĽr das, was einem wichtig ist.
Danke dafĂĽr und danke dafĂĽr,
dass Du uns am Reformationstag einen freien
Tag geschenkt hast.
Die Wahrheit ist ein scharfes Schwert,
das den Mächtigen und Verantwortungslosen
das FĂĽrchten lehrt!
Drum, noch sitzt „ER“ da oben,
der verantwortungslose Gemeinderat,
die vorherigen BĂĽrgermeister ohne Weitsicht, von hier und auch von nebenan, vom Feinde gesteuert, dem Volke zum Spott.
Doch bald wird wieder Gerechtigkeit walten,
dann richtet das Volk. Dann Gnade Euch Gott!
Weil ihr etwas aus den Händen gabt
was euch durch Wahlen anvertraut.
Weil ihr das Machtspiel habt erlaubt.
Damit man uns die Heimat raubt.
Drum stellt euch jetzt und kommt heraus
und klärt den Schwindel endlich auf
…so lange dies noch nicht geschehen,
werden wir donnerstags
hier vom dem Rathaus stehen.
laut frech und einzigartig!
-weil gemeinsam sind „WIR“ stark!!!
„Nächste Woche nicht vergessen“, erinnerte Bergfeld, da kommt René Rock, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag zur 27. Wald-Michelbacher Demo..
Im Anschluss zogen alle Teilnehmer –nach der Rockballade von Ronny Knierim mit musikalischer Unterstützung von Jeanne Klöpfer laut, frech und einzigartig zurück zum Ausgangspunkt Ludwigstrasse/Ecke Schulstraße, wo Bergfeld die Demo auflöste.