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Damit die Erinnerung bleibt

Am Sonntag wurde am Bürgerhaus in Steinbach eine an den Fabrikanten Curt Heuckeroth erinnernde Gedenktafel enthüllt. Auf dem Foto (von links) der stellvertretende Ortsbeiratsvorsitzende Harald Schott, der beruflich mit der Familie Heuckeroth verbundene Stefan Dziatkowski , Bürgermeister Dr. Tobias Robischon, die Ortsbeiräte Albert Fleckenstein und Heinz-Peter Mühlhäuser. Foto: Ernst Schmerker

Curt Heuckeroth lag das Bürgerwohl am Herzen

STEINBACH. - „Frage nicht, was deine Gemeinde für dich tun kann – frage, was du für deine Gemeinde tun kannst.“ Dieses leicht umgewandelte Kennedy-Wort traf auch auf den Fabrikanten und Steinbacher Mitbürger Curt Heuckeroth zu.

Er war Chef der Rowenta-Werke in Offenbach, wohnte aber Jahrzehnte auf einer Anhöhe nördlich des Fürstenauer Schlosses. Er starb 1979 im Alter von 75 Jahren und fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Steinbach.

Ihm für sein soziales Engagement ein ehrendes Gedenken zu bewahren, war Anlass von Karl Heinz Schwinn und Stefan Dziatkowski, über den Ortsbeirat entsprechend bei der Stadtverwaltung vorstellig zu werden.

Heuckeroths Großzügigkeit kam Jung und Alt gleichermaßen zugute. Über viele Jahre richtete er die Altenweihnacht aus. Hierbei gab es nicht nur Kaffee und Kuchen. Viele Senioren erhielten zusätzlich fünfzig DM im Briefumschlag.

Dies hielt auch die Witwe bis zu ihrem Ableben im Jahr 1991 so. Ein Anteil des ehelichen Nachlasses ging an den Sängerkranz Steinbach. Über viele Heuckeroth-Zuwendungen durfte sich die evangelische Kirche freuen.

Nicht nur das Startkapital für den Kirchenbau kam aus seiner Tasche, auch die 160 Stühle für den Eröffnungsgottesdienst, ebenso drei Glocken, die im August 1958 von der Gießerei Rincker in Sinn im Lahn-Dill-Kreis angeliefert wurden und zum Kirchweihsonntag erstmalig erklangen.

Bei der Anschaffung der von der Firma Förster und Nikolaus in Lich herstellten Orgel war die Hand des Mäzen ebenfalls offen.

Und weil der Offenbacher-Kickers-Fan Heuckeroth von seinem Wohnhaus aus auf den Spielplatz der TSG Steinbach schaute, profitierten auch die heimischen Fußballer. So wurde der Trainer der Offenbacher Kickers an die Mümling geholt.

Heuckeroth ermöglichte auch das Spiel einer Kreisauswahl gegen die damals so berühmte Oberligamannschaft von Kickers Offenbach, das bei der Eröffnung des neuen Spielfeldes am 29. August 1958 mit einem 8:0-Erfolg der Kickers endete.