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Innovativer OP-Turm revolutioniert Chirurgie im Kreiskrankenhaus

Das ICG-Verfahren macht die Durchblutung im Darm – hier während einer Hemikolektomie rechts (chirurgische Entfernung eines Teils des Dickdarms mit anschließender Verbindung von Dünn- und Dickdarm) – leuchtend grün sichtbar.

Dr. Shadi Ahmad (rechts), Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Gesundheitszentrum Odenwaldkreis, freut sich gemeinsam mit Oberärztin Sladana Simic-Schlömp (Mitte) und Oberarzt Dr. med. Drini Kore (li.) über die Einsatzmöglichkeiten des OP-Turms bei minimalinvasiven Eingriffen. Fotos: Isabell Muntermann

ODENWALDKREIS / ERBACH. - KĂĽnftig ist ein sogenannter ICG Laparoskopieturm im Operationssaal des Erbacher Kreiskrankenhauses mit dabei.

Der Turm macht während minimalinvasiver Eingriffe u. a. die Durchblutung des Gewebes mithilfe von Fluoreszenztechnik leuchtend grün sichtbar – und das in Echtzeit. Nur wenige Kliniken deutschlandweit setzen diese innovative Technik mit einer Bildqualität von 4K UHD bisher ein, die für Patientinnen und Patienten von großem Nutzen ist.

Bisher konnte die Durchblutung des Gewebes lediglich mit bloßem Auge beurteilt werden. Die neue Technik soll nun helfen, Durchblutungsstörungen leichter zu erkennen. „Unser Ziel ist, die Patientensicherheit zu optimieren.

Es geht dabei nicht nur darum, einen Tumor erfolgreich zu entfernen, sondern auch darum, durch Vermeidung von Komplikationen die Langzeitprognose und Lebensqualität von Betroffenen weiter zu verbessern“, erläutert Dr. med. Shadi Ahmad, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

ICG steht für Indocyaningrün – ein fluoreszierender Farbstoff mit einer sehr kurzen Halbwertszeit. Das ICG-Verfahren nutzt diesen Farbstoff, um bei Operationen wie etwa Darmresektionen (chirurgischer Eingriff zur Entfernung eines Teils des Darms) die optimale Schnittstelle für das Zusammenfügen der Darmenden zu identifizieren.

Wenn die Durchblutung nicht ausreichend erscheint, kann der Operateur direkt reagieren und den Darm entsprechend nachresezieren, um das Risiko von Heilungsstörungen so weit wie möglich zu reduzieren.

So können Zweiteingriffe und ein künstlicher Darmausgang vermieden werden. Das neue Verfahren kann auch zur Darstellung in der Leber-, Schilddrüsen- und Gallenblasenchirurgie eingesetzt werden.

Für Dr. Ahmad und sein Team bedeutet der neue OP-Turm nicht nur eine Erleichterung ihrer täglichen Arbeit. Er trägt auch direkt zu einer signifikanten Verbesserung der Patientensicherheit und -versorgung bei.

„Der neue Laparoskopieturm ist eine fünfstellige Investition des GZO in die Patientensicherheit“, betont auch Geschäftsführer Andreas Schwab.

„Er unterstreicht das Bestreben des GZO, das qualitativ hochwertige medizinische Leistungsspektrum des Klinikstandorts Erbach weiter auszubauen und somit die medizinische Versorgung in der Region auf ein neues Level zu heben.

Ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Chirurgie und ein echter Gewinn sowohl für unsere Patienten als auch das medizinische Personal.“

Weitere Informationen: Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Chefarztsekretariat der Klinik fĂĽr Allgemein- und Viszeralchirurgie, Albert-Schweitzer-Str. 10 bis 20 64711 Erbach, Tel.: 06062 79-4007, E-Mail: chirurgie(at)gz-odw.de, Internet: www.gz-odw.de