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Würdige Erinnerung an Otto Glenz

Am Gedenkstein von Otto Glenz: Roland Heim, Horst Anthoni und Ulrich Godenschweger (von links nach rechts).

Der Text auf dem Gedenkstein für Otto Glenz. Fotos: © Sebastian Back, Stadt Erbach

Elfen - eines der Kunstwerke von Otto Glenz. Foto: © Lebensform

Auf dem Erbacher Friedhof steht nun ein Gedenkstein für den Altmeister der Elfenbeinschnitzerei

ERBACH. - Er war wohl der bedeutendste Erbacher Elfenbeinschnitzer am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Otto Glenz (1865-1948).

In seiner Werkstatt in der oberen Hauptstraße - heute Nr. 32 - entstanden so anmutige Figuren wie die beiden Jugendstilelfen, die neben anderen herausragenden Werken von ihm im Deutschen Elfenbeinmuseum im Gräflichen Schloss ausgestellt sind.

Da der Stein der früheren, mittlerweile aufgelösten Grabstelle der Familie Glenz auf dem Erbacher Friedhof nicht konserviert werden konnte, kamen der Historische Verein Erbach e. V. und die Kreisstadt überein, einen künstlerisch gestalteten Gedenkstein für Otto Glenz anfertigen zu lassen.

Dieser hat jetzt seinen Platz in dem umgitterten Geviert gefunden, das auf dem Erbacher Friedhof für die Grabmale namhafter Persönlichkeiten bestimmt ist.

Der Bildhauer Roland Heim, bekannt für seine feinfühlige Grabmalgestaltungen und mit Firmensitz in Erbach und Michelstadt, entdeckte nach gezielter Suche einen aufgegebenen Grabstein aus der Zeit um 1900.

Schnell war man sich darüber einig, dass dessen elegant-schlichte Form und historische Patina sehr viel besser zu dem Fin-de-Siécle-Künstler Otto Glenz passe als eine Neuanfertigung.

Heim frischte den Stein sorgfältig auf, erstellte die Fundamentarbeiten und versah ihn in Anlehnung an eine englische Schreibschrift mit der Inschrift: „Otto Glenz /11.4.1865 – 3.3.1948 / Altmeister der Erbacher / Elfenbeinschnitzerei“.

Im Beisein von Horst Anthoni, dem Vorsitzenden des „Historischen Vereins für die Kreisstadt und die ehemalige Grafschaft Erbach e.V.“, und dem städtischen Kulturbeauftragten Ulrich Godenschweger legte Roland Heim nach der Aufstellung des Steins die „letzte Hand“ an sein Werk, das nun eine würdige Erinnerung an den großen Erbacher Elfenbeinkünstler darstellt.

Unter dem Straßenschild „Otto-Glenz-Straße“ an der Werner-Borchers-Halle, die bis 2015 das Deutsche Elfenbeinmuseum beherbergte, ist bereits vor längerer Zeit ein Zusatzschild mit einer Namenserläuterung angebracht worden; auch dies hatte der Historische Verein angeregt.