„Wir sind bereit, für unsere berechtigten Forderungen zu kämpfen“

Im Breuberger Stadtteil Hainstadt kam es zu einem von der Gewerkschaft ver.di organisierten Warnstreik der Beschäftigten bei der Deutschen Post AG. Foto: Pressedienst DGB Odenwaldkreis
ODENWALDKREIS / HAINSTADT. - Nachdem es auch in der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden bei der Deutschen Post AG keine Annäherung gegeben hat, hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen:
Damit soll Druck aufgebaut werden für die nächste Verhandlungsrunde am 12./13. Februar. Im Odenwaldkreis trafen sich die Streikenden im Vereinsheim des TSV Hainstadt, „dem legendärsten Streiklokal in Südhessen“, so Petra Unterweger, Vorsitzende der ver.di-Betriebsgruppe BRIEF Darmstadt.
Streikleiter Harald Weber (Hainstadt) und Petra Unterweger freuten sich über die gute Beteiligung am Warnstreik und die kämpferische Stimmung im vollbesetzten Vereinsheim. Beide betonen: „Die Deutsche Post AG macht milliardenschwere Gewinne.
Es ist höchste Zeit, dass die Beschäftigten ihren fairen Anteil erhalten. Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen lassen sich die hohen Lebenshaltungskosten bewältigen. Unsere Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere berechtigten Forderungen zu kämpfen.“
Horst Raupp (Darmstadt), Regionssekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Südhessen und DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier überbrachten den Streikenden die solidarischen Grüße des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften.
Raupp betonte: „Die Forderungen der Gewerkschaft ver.di sind notwendig, gerecht und finanzierbar. Die Deutsche Post AG macht auf dem Rücken der Beschäftigten milliardenschwere Profite. Der Konzern schwimmt in Geld. Für die Großaktionäre regnet es Milliarden, bei den Dividenden geht die Post ab.
Der Warnstreik wird den Konzernvorstand daran erinnern, dass es die Beschäftigten sind, die die enormen Gewinne erarbeiten, und nicht die Aktionäre.“
Raupp unterstrich: „Gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel, sie müssen erkämpft werden. Das geht nur mit mitgliederstarken Gewerkschaften. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, Mitglied zu werden.
Wer jetzt eintritt, stärkt die Verhandlungs- und Durchsetzungsmacht der Gewerkschaft und hilft mit, die notwendige Tariferhöhung durchzusetzen. Die Beschäftigten der Post haben eine deutliche Einkommenserhöhungen wahrsten Sinne des Wortes ver.dient.“
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden sowie die dual Studierenden eine Tarifsteigerung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden drei Tage mehr Urlaub sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gefordert.