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„Ich glaube an dich“ – ein Satz fürs Leben

Emma Heisel hat das diesjährige Förderpreis-Stipendium des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt bekommen. Bei der Übergabe freuten sich mit ihr (von rechts) Clubpräsidentin Andrea Kruse, Förderpreisausschussvorsitzender Jürgen Walther, Laudator Martin Klose und Rotary-Governor Bernd Fromm. Foto: Bernhard Bergmann

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Emma Heisel hat das diesjährige Förderpreis-Stipendium des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt erhalten.

Im Erbacher Volksbank Atrium im Haus der Energie bekam die 20-Jährige aus Steinbuch die Urkunde, die mit 10.000 Euro verbunden ist, für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen ihres Studiums.

Die junge Frau, die im Sommer ihr Abitur am Gymnasium Michelstadt abgelegt hatte, plant, Medizin zu studieren. In einem Assessment Center im September hatte sie die achtköpfige Jury mit verschiedenen Disziplinen – von der Präsentation der eigenen Biografie über eine Diskussionsrunde bis hin zu einer fantasievollen Spontanrede – überzeugt.

Andrea Kruse, die Präsidentin des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt, erinnerte an die Geschichte des Preises, den Rotary-Ehrenpräsident Dr. Walter Wasserbäch und seine Ehefrau Gisela gestiftet haben, vor bereits 32 Jahren.

Er wird jährlich vergeben und würdigt nicht nur herausragende schulische Leistungen, sondern ganz besonders ehrenamtliches Engagement. „Der Preis ermöglicht Horizonterweiterung und profunde Erfahrungen im Ausland“, so Kruse. Er zeuge auch vom Glauben des Stifter-Ehepaars „an die Fähigkeiten junger Menschen und investiert in sie“.

Eine Bereicherung für ihre persönliche Entwicklung sei der Preis, sagte Emma Heisel dankbar. „Er ermöglicht mir so viele neue Erfahrungen“, wie auch bereits die Teilnahme am Assessment Center sie vorangebracht habe.

Bernd Fromm, der Governor des Rotary Districts 1860, knüpfte an seine eigene Biografie an, die ebenfalls mit einem Auslandsstudium begonnen hatte und eine bleibende Liebe zu Irland mit sich brachte. Auch er wurde Arzt. „Ein Auslandsaufenthalt kann prägen – für das ganze Leben“; und genau das wünschte er auch der jungen Preisträgerin.

Zuvor hatte Laudator und Rotary-Mitglied Martin Klose Emma Heisels „Weitblick in ihre eigene berufliche Zukunft“ gelobt. Im Hinblick auf das geplante Medizinstudium habe sie bereits ein Praktikum in einer Kinderklinik absolviert und auch in der Pflege gearbeitet; sie sei „bereit, ihre Komfortzone zu verlassen“, habe ein ausgeprägtes Interesse für Neues, Unbekanntes, andere Kulturen.

Ehrenamtlich engagiert sie sich schon lange im Kinderturnen ihres Heimatvereins „und will jetzt erstmal eine Ausbildung als Skilehrerin machen“, verriet Klose.

Den Festvortrag hielt der aus Erbach stammende, international erfolgreiche Musiker, Komponist und Musikproduzent Jules Kalmbacher. „Wir alle brauchen Menschen, die sagen: Ich glaube an dich!“, so seine Überzeugung wie auch seine eigene Erfahrung.

Genau das leiste auch das Rotary Förderpreis-Stipendium. Kalmbacher gab in einem kurzweiligen und sehr persönlichen Vortrag Rück- und Einblicke in seinen Werdegang.

Auch die Erfahrung des Scheiterns ist ihm nicht fremd, und durchaus „muss man auch an sich zweifeln“, das sei sogar wichtig, um den Blick für die Wirklichkeit nicht zu verlieren. Aber letztlich sei das Wohlwollen anderer entscheidend, die Ermutigung, auch nach Rückschlägen weiterzumachen.

„Zwischen extremen Gefühlslagen“ bewegte sich sein bisheriger Werdegang, verdeutlichte Kalmbacher: zwischen der gescheiterten ersten Bewerbung an der Popakademie Mannheim und seiner heutigen Zusammenarbeit etwa mit Udo Lindenberg, Howard Carpendale, Mark Forster und anderen. „Heute möchte auch ich anderen eine Chance geben, wie ich sie hatte“, so seine sympathische Standortbestimmung.

Vorjahrespreisträger Marco Leipnitz, der ebenfalls als Gast gekommen war, erinnerte sich, dass zugleich mit der Urkunde „ein Gefühl der Ehre überreicht wird, das Weichen stellen kann“.

Von den anderen diesjährigen Bewerbern war Konrad Kißling (Michelstadt) gekommen, er erhielt ein Präsent. Die musikalische Umrahmung hatte die vierköpfige Blechbläsergruppe „Tiefes Odenwälder Blech“ übernommen.