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Sind Computer den Menschen überlegen?

Sind Computer den Menschen überlegen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Professor Dr. Georg Rainer Hofmann im Festvortrag bei der Feierstunde zur Überreichung des Professor-Walter-Masing-Preises.

Mehr als einhundert Gäste waren zugegen, als am Samstag im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal des Stadthauses in Michelstadt vom Lions Club Odenwald der Professor-Masing-Preis 2019 an Paul Kraußt und Florian Seida vergeben wurde. Fotos: Ernst Schmerker

Anmerkungen zur „Künstlichen Vernunft“ von Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann

MICHELSTADT. - Im Festvortrag „Sind Computer den Menschen überlegen?“ bei der Feierstunde zur Überreichung des Professor Dr. Walter Masing Preises am Samstag im Festsaal des Michelstädter Stadthauses (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews) griff Professor Dr. Georg Rainer Hofmann von der Technischen Hochschule Aschaffenburg die Warnung von Stephen Hawking aus dem Jahr 2001 auf.

Dieser war der Meinung, Computer würden intelligenter sein als Menschen. Es bestünde die Gefahr, dass diese Geräte eine eigene Intelligenz entwickeln und die Welt dominieren würden.

Professor Hofmann zeigte zunächst aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive, dass die Befürchtungen, die maschinelle Künstliche Intelligenz könnte den Menschen in absehbarer Zeit „in allen Belangen“ überlegen sein, wohl zu Unrecht besteht.

Er erläuterte die Erkenntnis, dass die populäre Diskussion vor eher den falschen Phänomenen warnt und machte konsequenterweise aufmerksam auf einige reale Gefahren einer zunehmenden nicht-sinnhaften Automatisierung.

Der Dozent erinnerte daran, dass sich Menschen schon seit sehr langer Zeit mit – zum Teil auch gefährlichen – Automaten beschäftigen. Einer der ersten solcher Automaten seien etwa Fallgruben gewesen.

Man programmiere nicht-humane neuronale Netzwerke (wie beim Dressieren von Tieren) und unterwerfe sich normativen Maschinen, wie etwa einem Wecker, der ein Aufwachen „befehlen“ kann.

Die Menschen hätten daher gelernt, einer drohenden Dominanz durch sinnlose oder unausgereifte Prozesse und Maschinen im Alltag und im Berufsleben entsprechend entgegen zu treten.

Bei Nicht-Sinnhaftigkeit einer Künstlichen Intelligenz müsse daher immer das Ausschalten solcher Automaten möglich sein. Die soziale und menschliche Kontrolle über die neuen Maschinen der Künstlichen Intelligenz dürfe nicht verloren gehen.

Hofmann warnte vor nichtsinnhafter Automatisierung, die dem Menschen seine Handlungsautonomie nehme, weil sie nicht mehr korrigierbare Prozesse beinhalte. Dies sei die eigentliche Gefahr, der die gesamte Gesellschaft begegnen müsse, so sein Fazit.