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Kreisübergreifende Kooperation bei der Versorgung von Patienten mit Prostataerkrankungen

Gemeinsam gegen Prostataerkrankungen: Elke Kessler und Sibylle van de Ree von ASD Concepts – Institut für patientenzentrierte Versorgungsformen, Projektkoordinatiorin Gesundheitsversorgung vom Kreis Bergstraße Tanja Kögel, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, Urologe Dr. med. Michael Muscheck, Barbara Rüdinger und Irena Milanow aus der Praxis Dr. Muscheck sowie Urologe Dr. med. Alwin Weber vom Urologischen Netzwerk Odenwald (UNO; von links nach rechts).

KREIS BERGSTRASSE / ODENWALDKREIS. - Prostataerkrankte DAK-Patienten können nun an einem neuen orts- und fachübergreifenden Programm teilnehmen. Das Besondere hieran ist die wohnortnahe Therapie mit fortlaufender Unterstützung durch Casemanagerinnen und Casemanager.

Bei einem Vororttermin in der urologischen Praxis Dr. med. Michael Muscheck in Mörlenbach informierte sich die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz über die Einführung dieses besonderen Versorgungsprogramms. Dieses ist ein Ergebnis der kreisübergreifenden Kooperation zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis.

Die kreisübergreifende Kooperation zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald wurde unter der Federführung des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) an einem runden Tisch von Vertretern des Odenwaldkreises, der Gesundheitsversorgungskooperation Odenwald und des Kreises Bergstraße erarbeitet.

Im September 2017 unterzeichneten die beiden Landräte Christian Engelhardt und Frank Matiaske die Kooperationsvereinbarung. Diese landesweit einmalige Zusammenarbeit der Akteure im Kreis Bergstraße sowie des Odenwaldkreises soll Nachwuchs in den Gesundheitsberufen sichern und eine bessere Versorgung insbesondere älterer Menschen bringen.

„Gerade an den Kreisgrenzen kann durch eine kreisübergreifende Abstimmung und Zusammenarbeit die Qualität der Patientenversorgung erhöht werden. Dadurch können wir gleichzeitig attraktive Arbeitsbedingungen für den Berufsnachwuchs in der Region schaffen“, erläuterte Stolz.

Dr. Alwin Weber, der erste Vorsitzende des GVK Odenwald e.V. und Geschäftsführer der Urologischen Netzwerk Organisation GbR, erklärte: „Aufgrund des demografischen Wandels ist mit einer Zunahme von älteren Patienten mit Mehrfacherkrankungen zu rechnen.

Eine integrierte Versorgung, die patientenzentriert fach- und sektorenübergreifend arbeitet, erhöht die Versorgungsqualität und schont gleichzeitig Ressourcen.“ Aus diesem Grund wurde ein Konzept zur Versorgung von Patienten mit Prostataerkrankungen etabliert.

Bei dem Versorgungsprogramm handelt es sich um eine kostenfreie Serviceleistung der DAK-Gesundheit für ihre Versicherten, die Inhalt eines Vertrages zur besonderen Versorgung zwischen der DAK-Gesundheit in Hessen, der Urologische Netzwerk Organisation GbR (UNO) mit Sitz in Michelstadt und der Odenwälder Ärzte Genossenschaft eG ist.

Mit diesem besonderen Service möchte die DAK-Gesundheit in Hessen alle versicherten Männer über 45 Jahre dazu motivieren, die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Je früher eine Veränderung der Prostata diagnostiziert wird, desto höher sind die Heilungschancen. „Vorsorge kann auch hier Leben retten“, betonte Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

„Vertragsteilnehmer können alle hessischen urologischen und hausärztlichen Praxen sowie Kliniken sein“, erläuterte Dr. Michael Muscheck. Er nimmt mit seiner Praxis seit dem 1. Dezember 2018 als erste urologische Praxis im Kreis Bergstraße an diesem Programm teil.

Im Falle einer Erkrankung bietet das orts- und fachübergreifende Programm eine wohnortnahe Therapie nach neuestem medizinischem Standard und eine ständige Begleitung durch eine Casemanagerin oder einen Casemanager.

Ziel ist es, den Patienten während und nach der Erkrankung umfassend zu betreuen. Dabei stehen das Wohl und die Bedürfnisse jedes Einzelnen im Mittelpunkt.

Darüber hinaus unterstützt die Casemanagerin oder der Casemanager bei der Terminvergabe beim Facharzt und in den Kliniken. Ferner gibt es auch eine digitale Begleitung: Das elektronische Patienteninformationssystem (ePat) bietet zum jeweiligen Stand der Erkrankung verständliche Erklärungen.

So erhalten sowohl der Patient als auch seine Angehörigen jederzeit online ausführliche Informationen, die gemeinsam zuhause abgerufen werden können und sich somit ganz nach den persönlichen Zeitvorstellungen und dem individuellen Informationsbedarf richten.

Systemgeber ist das Institut für patientenzentrierte Versorgungsformen ASD Concepts GmbH & CoKG, das auch die Praxen bei der Einführung und der Schulung der Casemanagerinnen und Casemanager unterstützt.

Informationen zum Programm sind über die Geschäftsstelle der GVK Odenwald erhältlich: geschäftsstelle(at)gvk-odenwald.de.