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KOMMENTAR: Die Schattenseiten der Beleuchtung zur Erbacher Schlossweihnacht

Wo viel Licht ist, da gibt’s auch viel Schatten. So besagt es ein altes Sprichwort. Und das feierte fröhliche Urständ im Verlauf der jüngsten Sitzung des Erbacher Stadtparlaments.

Zur Belebung der Erbacher Schlossweihnacht, die in den vergangenen Jahren etwas antiquiert daher kam, und im Vergleich zum Weihnachtsmarkt im benachbarten Michelstadt insbesondere beim Besucherzuspruch immer zweiter Sieger war, hatte Bürgermeister Dr. Peter Traub schon in seinem ersten Amtsjahr die Weichen in Richtung Belebung der beschaulichen Schlossweihnacht gestellt.

Jetzt lernte der Erbacher Rathauschef auch gleich die „dunklen Seiten“ seines ausschließlich zur Attraktivitätssteigerung konzipierten Beleuchtungskonzepts kennen, und musste im Stadtparlament hart darum ringen.

Und das, obwohl 100.000 Euro dafür im Jahresetat 2019 bereits eingestellt waren. Um dem Parlament bei den dazu anzuwendenden Maßnahmen Mitspracherecht zu gewähren, haben die Erbacher Stadtverordneten diese Haushaltsposition mit einem Sperrvermerk versehen, und wollten selbst im Einzelfall darüber befinden.

Das entspricht durchaus üblichem Vorgehen in Kommunen. So hatten die Parlamentarier in der Odenwälder Kreisstadt am Donnerstagabend auch über ein vom Bürgermeister vorgelegtes Konzept zur Attraktivitätssteigerung der Erbacher Schlossweihnacht in einem Kostenrahmen von 70.000 Euro aus den bereit stehenden Haushaltsmitteln zu entscheiden.

Doch dieser „Einzelfall“ hatte es in sich. Während die GRÜNEN einen zu kurzen Zeitvorlauf zur Beratung reklamierten, und ihr Veto damit begründeten, zeigte sich die SPD gespalten und bot in Parlamentsvorsteher Antonio Duarte den größten Bedenkenträger auf.

Der Aufforderung von FDP-Sprecher Rudolf Burjanko: „Diese blutleeren Statements, ohne Herzblut, bringen mich auf die Palme, zeigt doch einfach mal Begeisterung und keine Verhinderungsmethoden“, ist fast nichts hinzuzufügen.

Außer dem Hinweis, dass gerade Parlamentsvorsteher Antonio Duarte vor einigen Jahren, damals noch als Fraktionschef der Erbacher SPD, dem vom früheren Bürgermeister Harald Buschmann präsentierten extrem risikobehafteten „Luftschloss“ einer Luxus-Hotelanlage namens >Aiora< im Stadtteil Haisterbach das Wort redete.

Und zwar solange, bis diese Pläne klandestin auf alle Zeiten in irgendwelchen Schubladen verschwanden. Bemerkenswerterweise in Schubladen, aus denen sinnvolle Pläne nicht den Weg ans Licht fanden.