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Land lehnt Radverkehr-Modellvorhaben im Odenwaldkreis ab

Ministerium: Forschungsprojekt abwarten – Landrat will Thema nicht ad acta legen

ODENWALDKREIS / WIESBADEN. - Das Hessische Verkehrsministerium lehnt ein vom Kreistag befĂŒrwortetes Modellprojekt fĂŒr den Radverkehr im Odenwaldkreis ab. Das geht aus einem Antwortschreiben von StaatssekretĂ€r Jens Deutschendorf an Landrat Frank Matiaske hervor, der sich ebenfalls fĂŒr das Projekt eingesetzt hatte.

Grundlage fĂŒr das Vorhaben ist das Radverkehrskonzept des Odenwaldkreises. Es sieht unter anderem die „RQ9-Markierung“ vor, mit der Straßen fĂŒr den Autoverkehr optisch verengt werden, so dass sich Radfahrer sicherer fortbewegen können, ohne dass ein eigener Radweg angelegt wird.

Der Kreistag hatte am 30. Januar 2023 beschlossen, in Absprache mit dem Land eine solche Markierung testweise auf einer Kreisstraße anzubringen.

Das Vorhaben sollte als wissenschaftlich begleiteter Verkehrsversuch angelegt sein. Am 2. Februar 2023 hatte sich Landrat Matiaske in einem Brief an Deutschendorf gewandt und das Vorhaben unterstĂŒtzt.

In seiner ablehnenden Antwort verwies der StaatssekretĂ€r auf bereits bestehende Forschungsarbeiten bei der Bundesanstalt fĂŒr Straßenwesen, deren Abschluss fĂŒr das Jahr 2024 geplant sei.

In dem Forschungsprojekt seien bereits genĂŒgend Streckenabschnitte schmaler Landstraßen mit einer entsprechenden Randmarkierung enthalten, und eine Nachmeldung von Strecken sei nicht mehr möglich, so der StaatssekretĂ€r mit Verweis auf die Auskunft der Bundesanstalt fĂŒr Straßenwesen.

Ein zusĂ€tzlicher wissenschaftlicher begleiteter Verkehrsversuch, der die Markierung erprobe, erscheine „insgesamt wenig zielfĂŒhrend“, so Deutschendorfs ResĂŒmee.

Matiaske sagte, die Ablehnung des Modellprojekts sei „bedauerlich“. Das Thema solle aber nicht ad acta gelegt werden: „Wir werden die aktuell laufenden Feldversuche genau im Auge behalten und es nach Vorliegen der Ergebnisse neu aufgreifen.“