Zimmerer-Innung stellt sich neu auf
Obermeister Axel Engelhardt: „Die Politik muss handeln!“ODENWALDKREIS. - In einem der waldreichsten Gebiete des Landes hat die Zimmerer-Innung Odenwaldkreis eigentlich optimale Voraussetzungen für eine gesunde Geschäftsentwicklung.
Und doch diskutierten die Mitglieder bei ihrer Jahreshauptversammlung dieser Tage nicht nur über positive Zahlen der Jahresrechnung und des aktuellen Haushalts, sondern brachten ihre Befürchtungen zur Situation des derzeitigen Holzmarkts zum Ausdruck.
Bauen mit Holz ist im Trend, und das ist auch aus ökologischer Sicht gut so. Doch der Markt ist überhitzt. Die Ursachen für den steigenden Holzpreis sind vielseitig. Zum einen weckt Holz als Rohstoff momentan große Begehrlichkeiten.
Ob der Kontaktbeschränkungen und strengen Corona-Regeln widmen sich viele Menschen nach wie vor eher Projekten, denen sie zuhause nachgehen können - also auch Holzarbeiten am Haus und im Garten.
Doch nicht nur Hobby-Heimwerker in Deutschland spielen eine Rolle für die gestiegene Nachfrage. Holz hat auch in vielen Ländern weltweit einen enormen Stellenwert. Die USA haben zum Beispiel immer wieder mit Waldbränden zu kämpfen und importieren deshalb große Mengen Schnittholz aus Deutschland.
Auch China und Indien haben nach wie vor „ein ungebremstes Holz-Interesse“. Dass sich so verschiedene Interessenten auf dem Holzmarkt bedienen, führt dazu, dass unter dem Strich weniger Holz zur Verfügung steht. Dass der Holzpreis steigt, hat Konsequenzen.
Handwerker haben zum Beispiel Probleme, ihre Aufträge abzuarbeiten. Zusätzlich wird es für sie schwerer, an Holz zu kommen. Die Lieferzeiten sind zum Teil immens. Es können durchaus über zehn Wochen Wartezeit für die benötigte Menge anfallen.
Auch die Kalkulation eines Angebots ist kaum mehr möglich. Der Obermeister der Odenwälder Zimmerer-Innung Axel Engelhardt fordert deshalb: „Die Politik muss unbedingt handeln, sonst wird das Gewerbe seine Funktion als Wirtschaftsmotor in einer schwierigen Zeit nicht mehr erfüllen können.“
Der Erbacher Fertighausbauer in siebter Generation wurde jetzt erneut für fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Sein Stellvertreter bleibt Benjamin Geier (Oberzent). Weitere Vorstandsmitglieder sind Günter Reeg (Brensbach) und Uwe Radl (Reichelsheim). Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig per Akklamation.
Eine konstruktive Zusammenarbeit und ein harmonisches Miteinander hat in der mit den neun Mitgliedsbetrieben Ihrig GmbH (Oberzent), Jens Ostheimer (Breuberg), Uwe Radl (Reichelsheim), Günter und Katharina Reeg (Brensbach), Reibold GmbH (Brensbach), Horst Schäfer (Bad König), Sillak und Geier GmbH (Oberzent), Zimmerei und Holzbau (Michelstadt) kleinsten Innung der Kreishandwerkerschaft eine lange Tradition.